Grüß Euch Allerseits,
heute möchte ich zwei braune Ascoboli auf Rinderdung vorstellen, die mir Meike und Michael von den Rieselfeldern bei Münster zugeschickt haben. Da ich diesen Arten bisher noch nicht begegnet bin, brauche ich Eure Mithilfe und sei es nur, um mir die Bestimmungen zu bestätigen. Der erste ist Ascobolus cf. elegans und der zweite Ascobolus cf. stictoideus.
Die Daten zu A. cf. elegans: braune kugelige, circa 0,6 mm hohe "Apothecien", die sich wie A. immersus eigentlich nie ausbreiten. Asci um 240 x 45 µm. Die Sporen elliptisch 28-32 x 15-16 µm, violett, vollreif bräunlich. Die Oberfläche glatt und mit feinen hellen Linien überzogen.
Die Daten zu A. cf. stictoideus: bräunliche Apothecien, die reif wiederum kaum ausgebreitet sind. Die Sporen mit auffälligem Ornament, das aus z.T. zusammenfließenden Warzen besteht. Die Sporen elliptisch 29 x 15 µm im Mittel. Ich meine, daß beide Ascoboli wegen der meistens geschlossenen Fruchtkörper zur Sektion Dasyobolus gehören.
Das dritte Foto ist falsch beschriftet, ist auch A. elegans.
Gut, daß sich von Euch noch niemand zu diesem Thema gemeldet hat, denn ich kann meine erste Bestimmung korrigieren: es ist nur eine Art, und zwar sehr wahrscheinlich Ascobolus stictoideus. Ich lasse das, was ich oben geschrieben habe so stehen, weil sich die Sporengröße auch nach weiteren Messungen nicht verändert hat. Ich habe aus einer Gruppe reiferer Fruchtkörper Sporenmaße von 29-32 x 15-16 µm gemessen. Die Sporen sind jung glatt und mit feinen geschwungenen Adern besetzt. Später reißt das episporale Ornament/Pigment auf und es zeigt sich eine warzige Oberfläche, wobei die Warzen oft zusammenfließend erscheinen. Vor allem bei jungen noch farblosen Sporen konnte ich eine einseitige Gelhülle sehen.
Die Paraphysen sind apikal nicht verdickt, dünn und mehrfach septiert. Das äußere Excipulum zeigt mehr oder weniger eine textura angularis. Die Zellen sind gelbbraun gefärbt und darüber mit dünnen bräunlichen Haaren besetzt.
Aufgrund des Sporenornaments kann ich A. elegans ausschließen. Am nächsten kommt hier noch A. degluptus, wobei bei diesem das Ornament große Leerstellen aufweist.
LG Matthaeus