Welche Morchel-Art?
- HirningJ
- Erledigt
Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 3.680 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ahemi.
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Ich denke, die werden zu den Speisemorcheln gehören.
Grüße Timm
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Hallo -
wenn man die neue "Morchellologie" von Clowez & Moreau (2020) berücksichtigt, kommt man bei diesen Formen sehr oft zu Morchella americana var. rigida. Sie scheint hier in den südostbayerischen Auwäldern die häufigste zu sein. Die echte Speisemorchel (M. esculenta) hat nicht so gestreckte Alveolen (Kammern), sondern polygonale, breitere, mehr oder weniger isodiametrische, und die Hüte sind eher rund. Sehr bezeichnend erscheint mir bei americana v. rigida auch die Farbveränderung von anfangs grauen oder graubraunen bis hin zu den gelben "Erwachsenen", die dann die gleiche Farbe haben wie esculenta. Bei uns hat esculenta ein breiteres ökologisches Spektrum, d. h. sie wächst auch in Gärten, Streuobstwiesen etc., während americana var. rigida ziemlich strikt an Auwälder gebunden zu sein scheint.
Wie gesagt - "scheint"... Das dauert sicher ein paar (Früh)jahre, bis man in seinem Gebiet die diversen Morcheln nach diesen neuen Kriterien in Griff bekommt. Ich bin mir da auch noch keineswegs sicher, habe aber das Gefühl, dass sich gewisse Tendenzen abzeichnen.
Schöne Grüße
Till
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'n Abend,
diese Anfrage ähnelt einer aktuellen, in einem anderen Forum gestellten, https://www.funga-austria.at/viewtopic.php?f=10&t=621
Work in progress also, Morchella betreffend,
Deren Vorkommen sind stark rückläufig, dass beunruhigt mich Citizen Science ( = absoluter Laie). Auch andere Pilze wie zB Steinpilze, Eierschwammerl und Parasole füllen nicht mehr so üppig Pilzkörbe wie noch vor wenigen Jahren.
Da werde ich generell nachdenklich; wer von Euch hat jemals einen Maikäfer summen gehört? Vermutlich jene, die sie einst eingesammelt und ... Schwamm drüber.
Es gibt genügend Ideen, wie wir es besser machen könnten. $ & € werden weiterhin abholzen, vernichten. Aber auch zum Mars fliegen, zu einer vermeintlich besseren Welt.
Coole Zukunftsaussichten, oder?
lgpeter
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Ja, so ist das eben. Maikäfer sind hier auch rar. Dafür gibt es diese Junikäfer in Mengen; die gehen abends ja "auf Mann".
Steinpilze gibt es hier genug. Auch 2021 gab es Unmengen.
Alles sicher sehr lokal zu betrachten, oder?
Grüße,
Steffen
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Alles sicher sehr lokal zu betrachten, oder?
Sowieso! Obwohl Pilze sich manchmal auch abzusprechen scheinen und jahreshäufig über die Republik verteilt aufploppen. Den letzten lebenden Maikäfer habe ich allerdings vor 35 Jahren gesehen. In Südhessen gibts dagegen regelmäßige Plagen...
Beste Grüße
Harald
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Genau! In der Oberrheinischen Tiefebene fressen Maikäfer öfters mal ganze Wälder kahl, und die Engerlinge sind die Schrecken der Ackerbauern. Dort hat man schon alte Schallplatten mit dem Song von Reinhard Mey: "Es gibt keine Maikäfer mehr" in kalter Wut zerstampft.
Und Habicht (†) : ja, Steinpilze und Pfifferlinge gab es in den letzten Jahren bei euch wirklich relativ selten. Aber warte ab, bis mal wieder die Witterungsbedingungen stimmen, dann sind sie alle wieder da.
FG
Oehrling
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Im moment mache ich mir mehr um die morcheln sorgen. Habe inzwischen 1 woche jeden tag nonstop nach der uni im wald
mehrere stunden gesucht und inzwischen auch einige morchelplätze in meinem privaten google maps gespeichert.
Man sieht viele tote eschen rumstehen und wenn die esche fällt, dann goodbye leckeres Käsepilz
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Hallo,
eine Freundin aus Fulda berichtete die Tage, das dort die Maikäfer aufgetaucht sind. Sind da nicht selten, meint sie.
Hier kann ich für Onkel Fritz keine eintüten...
MfG
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Hallo Steffen,
komme auch aus Fulda, habe es aber noch nicht beobachten können mit den Maikäfern. Muss ich die kommenden Tage mal im Auge behalten.
Gruß,
Alex
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Hier kann ich für Onkel Fritz keine eintüten...
könntest du sicherlich auch - mach einfach mal ab der Dämmerung eine UV-Lampe an.
Das wirkt oft Wunder....
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Hallo Steffen,
ich habe den Praxis-Test schon machen dürfen...
hier mal ein kurzer Ausflug ins Jahr 2020.....
Ein befreundeter Entomologe und ich waren zu einem Leuchtabend verabredet.
Das Wetter war dafür ausgezeichnet - schwülwarm, bedeckter Himmel und fast windstill.
Gleich nach der Ankunft zogen wir erst einmal los, um das Gebiet zu erkunden.
Viel Aufregendes bekamen wir allerdings nicht zu Gesicht, was mich schon am
Erfolg des Leuchtabends ein wenig zweifeln ließ.
Aber weit gefehlt - schaut mal, was uns mit Einbruch der Dunkelheit erwartete:
Maikäfer flogen massenhaft an. Wir hatten unsere liebe Not die "Gesellen" vom
Leuchtturm wieder zu entfernen, damit sie die anderen anfliegenden Falter nicht
störten. Insgesamt habe ich über 60 Maikäfer vom Leuchtuch abgesammelt.
Notodonta dromedarius
Nomen est omen - ... Verabredung zum Ausritt
.... und aufgesessen
Calliteara pudibunda - Buchen-Streckfuß, Rotschwanz
Calliteara pudibunda (helle Form)
Colocasia coryli - Haseleule
Drepana falcateria - Heller Sichelflügler
Opisthograptis luteolata - Gelbspanner
Es flogen noch viele weitere Arten an, die ich aber leider nicht im Bild festhalten konnte.
Im Gras fanden wir mit der Stirnlampe zahlreiche Raupen von Aphantopus hyperantus - Schornsteinfeger.
Alles in allem ein gelungener und ergiebiger Leuchtabend und ein tolles Naturschauspiel mit den vielen
Maikäfern.
Gegen 1:00 Uhr fuhren wir wieder Richtung Heimat.
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Guten Morgen
Als Kinder haben wir in meiner ursprünglichen Heimat Sachsen, massenhaft Maikäfer gesammelt. das war ein Spaß, wenn die Maikäfer, in einem Marmeladenglas gefangen, brummten. Und den Mädchen setzten wir die Käfer in die Haare, mit diesen kleinen haken an den beinen konnten sie sich ordentlich verfitzen.
Seit 30 Jahren lebe ich in Brandenburg und habe in dieser Zeit, ich glaube 1 x einen Maikäfer gefunden.
Schönes Wochenende und schöne Grüße Frank
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Hallo Frank,
auf deinen Bildern glaube ich auch Junikäfer zu sehen (rundliche, wenig langgezogene Körperform; keine Schwarzweiß-Kontraste an der Seite). Ich kann mich natürlich auch täuschen, die Bilder sind nicht so aussagekräftig.
FG
Oehrling
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Hallo -
wenn man die neue "Morchellologie" von Clowez & Moreau (2020) berücksichtigt, kommt man bei diesen Formen sehr oft zu Morchella americana var. rigida. Sie scheint hier in den südostbayerischen Auwäldern die häufigste zu sein. Die echte Speisemorchel (M. esculenta) hat nicht so gestreckte Alveolen (Kammern), sondern polygonale, breitere, mehr oder weniger isodiametrische, und die Hüte sind eher rund. Sehr bezeichnend erscheint mir bei americana v. rigida auch die Farbveränderung von anfangs grauen oder graubraunen bis hin zu den gelben "Erwachsenen", die dann die gleiche Farbe haben wie esculenta. Bei uns hat esculenta ein breiteres ökologisches Spektrum, d. h. sie wächst auch in Gärten, Streuobstwiesen etc., während americana var. rigida ziemlich strikt an Auwälder gebunden zu sein scheint.
Wie gesagt - "scheint"... Das dauert sicher ein paar (Früh)jahre, bis man in seinem Gebiet die diversen Morcheln nach diesen neuen Kriterien in Griff bekommt. Ich bin mir da auch noch keineswegs sicher, habe aber das Gefühl, dass sich gewisse Tendenzen abzeichnen.
Schöne Grüße
Till
Hallo Till,
dann müsste es sich demnach bei diesen Exemplaren um „echte“ M. esculenta handeln. Sie wuchsen auf einem ökologisch bewirtschafteten Acker, weit und breit keine Bäume, keine Hackschnitzel oder Rindenmulch.
Vielen Dank für Deine (oder jede andere) Einschätzung.
Andreas
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Hallo Ahemi,
solche fernab jeder Bäume mitten auf Freiflächen wachsende Sippen werden mW aktuell Morchella steppicola genannt. Sie zeichnen sich durch besonders irreguläre Waben und im Alter rötende Rippen aus.
FG
Oehrling
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Hallo Oehrling,
vielen Dank. Irreguläre Waben könnte hinkommen nur zu den Farbveränderungen kann ich nix sagen, da die acht vorhandenen Exemplare das entsprechende Alter nicht mehr erreicht haben 😇
Viele Grüße
Andreas