Bergwald 19.05.2022

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.404 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo zusammen


    Die letzten Wochen waren einfach nur frustrierend. Stunden im Wald und kaum ein Pilz der die Mühe wert ist.

    Aber heute gab es endlich mal wieder was! :ghurra: - ok nur drei Arten und ein paar uninteressante Maipilze, aber immerhin.

    Ich war auf 1000m im Fichtenwald. Birken und ein paar andere Laubsachen gab es auch.


    Ein Pilz mit Hut und Stiel und Lamellen, so habe ich es gerne:

    Wenn ich jetzt noch verrate, dass er nach vergammeltem Kohl stinkt, ist der Fall ziemlich eindeutig: Gymnopus impudicus.


    Sporen


    Cheilozystiden recht vielgestaltig


    HDS mit angedeuteter Dryophila-Struktur



    Dann eine Lorchel, die ich gerne als Dissingia leucomelaena ablegen möchte wenn niemand Einspruch erhebt:


    Sporen in Wasser




    Und schliesslich noch ein Porling, so gar nicht mein Fachgebiet, drum habe ich auch noch keinen Namen und hoffe auf Hilfe.

    Er wuchs auf einem liegenden, alten Stamm. Vermutlich Fichte, aber nicht sicher.



    Auffallend sind diese Hymenialseten, darum meine ich dass ich bei Phellinus s.l. suchen muss.

    Aber da fängt die Misere an, ich komme zu keinem brauchbaren Ergebnis.


    Von den Sporen habe ich bisher nur dieses miserable Bild, ich versuche morgen noch ein besseres zu liefern.


    Und ein Schnittbild wollt ihr ja auch immer sehen, also ist hier eins. Die Fruchtkörper sind rund 5 mm dick.


    Viele Grüsse

    Raphael

  • GriasDi Raphael,

    den Gymnopus hätt ich ohne mit der Wimper zu zucken als G. hariolorum abgesprochen. G. impudicus schaut, ohne Deine Mikros zu bewerten, meiner Auffassung nach a bissl anders aus.

    Der Phellinus an Fichte könnt Ph. chrysoloma sein.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Werner


    Danke dir!

    Die beiden Rüblinge können recht ähnlich aussehen. G. impudicus kann wohl auch so hell sein, bei Ludwig ist eine solche Abbildung.

    Folgende Merkmale sprachen eher für G. impudicus:

    - Standort im Nadelwald, G. hariolorum wächst typisch bei Buchen oder Eichen (ok, nicht ausschliesslich)

    - Form der Zystiden: Bei G. hariolorum sollten die viel unregelmässiger knorrig sein

    - Der Stiel sollte bei G. hariolorum stark striegelig sein, hier war er nur samtig

    G. hariolorum ist ja eigentlich recht häufig, wurde aber in meiner Gegend noch nicht nachgewiesen - wohl weil es praktisch keine Buchen und Eichen gibt. G. impudicus wurde in der Nähe mehrfach nachgewiesen.


    Zum Phellinus: Kann Ph. chrysoloma solche Fruchtkörper bilden? Was man so an Bildern findet sind immer halb resupinate Fruchtkörper.


    Gruss Raphael

  • GriasDi Raphael,

    naja...überzeugt mich micht wirklich. Meine Impudicusse waren im Vergleuch zu typischen G. hariolorum immer viel kleiner und kurzstieliger, die Stiele fein bereift. Dein Fund zeigt das typisch Striegelige im unteren Stielbereich. Die Größe, Farbe...eugentlich passt alles. Aber vllt hast ja auch recht.

    Wegen dem Phellinus... links daneben ziemlich im Schatten sind typisch effusreflex wachsende Fruchtkörper zu sehen. Ich denk, dass die schon auch schöne Hüte ausbilden kann. Das sieht man ja auch bei anderen mehr effusreflex wachsenden Arten wie Ph. conchatus oder auch Antrodia serialis manchmal. Auf Fichte ist das mögliche Artenspektrum auch ziemlich begrenzt.

    An liabn Gruaß,

    Werner