Microascus sp.

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.485 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Florian1986.

  • Hallo zusammmen,


    ebenfalls auf Gänsedung hat sich ein Pilz entwickelt, der kleine schwarze Perithecien ohne ausgeprägten Hals, aber mit erkennbarer Mündung bildet. Mikroskopisch lassen sich kleine rundliche Asci finden (9 - 11 x 7,5 - 8,2 µm), die wiederum anfänglich hyaline, später über gelblich bis bräunlich reifende Sporen beinhalten. Diese messen 5 - 6 x 2,5 - 3,2 µm. Von meiner bescheidenen Literatur ausgehend würde ich den Fund irgendwo rund um die Gattung Microascus verorten . Leider fehlt mir hier die Erfahrung und in meiner Literatur sind meist nur klinische Isolate mit Merkmalen aus der Kultivierung beschrieben. Vielleicht hat doch jemand von euch eine gute Idee dazu?



    Vielen Dank und liebe Grüße,

    Florian

  • Hallo Florian,


    leider kenne ich mich in der Gattung Microascus nicht gut aus, bisher fand ich lediglich M. longirostris. :(

    Nun sind die +/- hörnchenförmigen Sporen ziemlich speziell und Dein Gattungsvorschlag ist sicher eine gute Idee!

    Wenn man die Arbeit von Barron, Cain & Gilman (1961) zurate zieht, scheint Microascus albo-nigrescens ein möglicher Name.

    Hier passen sowohl Sporenform und ~größe ganz gut, als auch die papillaten Perithecien.

    Perithecien ohne ausgeprägten Hals, aber mit erkennbarer Mündung

    Auch vereinzelte, bis 40 µm lange Seta werden erwähnt.

    Seta sind auf Deinen Bildern zu sehen, über die Länge kann man natürlich nur spekulieren.

    Hier der genannte Artikel zum Nachlesen.

    Microascus, the genus_Barron, Cain & Gilman, Can. J. Bot. 39, 1961.pdf


    Während im "Index Fungorum" Microascus albonigrescens (Sopp) Curzi als gültiger Name genannt wird,

    führen Sandoval-Denis et. al. die Art als ausgeschlossene bzw. zweifelhafte Species.

    Microascus, Scopulariopsis and allied genera_Sandoval-Denis et al., Persoonia 36, 2016.pdf


    Mehr kann ich leider nicht zur "Erhellung" beitragen, aber vielleicht helfen Dir meine Überlegungen ein wenig weiter.

    Danke für diese wiederum sehr interessante Anfrage! :thumbup:


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Super, vielen Dank für die Hilfe Nobi! Die Beschreibung, dass die Art auf uringetränktem Boden gefunden wurde würde ja auch ganz gut passen. Ich fürchte fast, dass man ohne Kultivierung (und Sequenzierung) da vermutlich keine gesicherte Bestimmung schaffen kann. Neben dieser Art gibt es übrigens noch drei weitere Microascale auf dem Gänsedung, das scheint ein ergbiebiges Substrat dafür zu sein...


    Liebe Grüße,

    Florian