Welche Täublingsarten kommen in Frage...

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.415 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Panellus.

  • Hallo Pilzfreunde,


    am 09.06. sind wir im Laufacher Forst in einem dichten Buchen-Jungwald auf folgenden Täubling gestoßen.

    Er hatte einen beige-weißen Hut, weiße, brüchige Lamellen, roch unauffällig pilzig, keinesfalls unangenehm und eine Geschmacksprobe zeigte einen milden, nicht scharfen Geschmack.






    Welche Täublingsarten kommen hier in Frage? (R. GALOCHROA / EXALBICANS / VIRESCENS / ... ?)

    Den häufigen R. OCHROLEUCA würde ich ausschließen, da der eher im Nadelwald vorkommt.


    Mir ist klar, dass man ohne Mikroskopie wahrscheinlich keine explizite Bestimmung schafft.


    Viele Grüße

    Markus

  • Hallo,


    ob es hier wirklich ein Mikroskop braucht, muss sich zeigen. Aber etwas anderes würde es zur Bestimmung brauchen, vorausgesetzt ihr hab den Pilz noch: Einen Sporenabdruck.


    Dazu den Stiel ganz oben vom Hut abschneiden und den Hut mit den Lamellen nach unten auf ein Blatt Papier oder noch besser durchsichtige Glasplatte legen und das Ganze mit einer Schüssel abdecken. Nach einigen Stunden (ggf. nach einem halben Tag) ist das Sporenpulver so dicht, dass man es mit bloßen Augen sehen kann. Dann mit einer Klinge etwas zusammenkratzen und die Farbe beurteilen.


    Hier stellt sich die Frage ob Weiß oder Cremegelblich, um die Möglichkeiten einzugrenzen. Super ist, dass wir bereits den Geschmack kennen.


    Wenn es in deinem Buchenwald keine Birken oder Eichen gibt, kannst du allein deswegen R.exalbicans und R.galochroa streichen. Momentan würde ich bei weisen Sporenpulver auf einen blassen R.vesca tippen, bei Cremefarbenen klingt R.faustiana ganz gut…


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Markus,


    R. ochroleuca ist in aller regel ein scharfer Täubling, auch wenn der manchmal mit milderem Geschmack daher kommen soll. Bei R. virescens reist die Huthaut auch schon bei jungen Exemplaren gerne feldrig ein, womit ich diesen ausschließen würde.


    Ich schließe mich mit meinem Bauchgefühl bei Harald an und würde auch auf R. vesca tippen. Hast Du Eisensulfat zur Hand? R vesca zeigt damit eine orange Verfärbung (am Stiel).


    VG, Andreas

  • Hallo Andreas, Harald und Thiemo,


    Vielen Dank für Eure Tipps!

    Den Täubling habe ich leider nicht mitgenommen, so dass ich keinen Sporenpulver-Abdruck anfertigen kann.

    Ich muss mir mal kleine Reagenzien mit KOH u. Eisensulfat mitnehmen. Habt Ihr da eine Bezugsquelle, wo man das in praktischer (kleiner) Größe beziehen kann?

    In dem konkreten Waldstück sind mir keine Eichen und / oder Birken aufgefallen, so dass dann wohl R. exalbicans und galochroa wegfallen.

    Wenn mir zukünftig unbekannte Täublinge über "den Weg laufen", werde ich auf jeden Fall einen Sporenabdruck machen.

    Viele Grüße

    Markus

  • Hallo Markus,


    Wenn du vorhast dich öfters mit Täublingen zu beschäftigen, solltest du Eisen(II)sulfat und Guajak-Tinktur auf deine Einkaufsliste setzten. Seltener braucht man Lauge (KOH, NH3) oder Phenol-Lösung.


    Eine Gute Adresse für Kleinstmengen ist myko-service.


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!