Scleroderma bovista!

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.014 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wuscheliger Großfuß.

  • Liebe Forengemeinde,


    ich möchte den folgenden Fund, der mir heute unerwartet vor den Füßen lag, mit Euch teilen und um Eure Meinung bitten:




    Habitat: Auf einem eher sandigen Erdwall, der für einen Spielplatz auf einem Schulhof verdichtet ist.

    Geruch: Hartgummi, metallisch, unangenehm. Nach wenigen Minuten roch das ganze Zimmer, in dem die FK aufgeschnitten wurden, danach.

    FK-Oberfläche: glatt

    Witterung: Wie an so vielen Orten derzeit sehr trocken, FK brach durch staubtrockenen Boden durch.

    Begleitflora: Reiche ich gerne morgen nach.


    Meine erste Vermutung war Scleroderma verrucosum (Dünnschaliger Kartoffelbovist), wegen der dünnen Peridie, der deutlichen Stielung und weil Häufiges halt häufig ist.


    Unter dem Mikroskop stellten sich die Sporen des reiferen FK bei eim Quetschpräparat der Gleba in Wasser bei 1000x wie folgt dar:


    Ornamentebene:


    Querschnittsebene:


    Weiteres Mikrobild:


    Auf die Schnelle habe ich für die Gattung Scleroderma folgenden Schlüssel finden können: Storey 2009

    Wenn ich das Ornament jetzt mal ganz unbefangen als netzartig interpretiere, kommt danach eigentlich nur Scleroderma bovista in Frage. Da ich mikroskopisch aber noch recht am Anfrag stehe, bin ich mir nicht sicher, ob das nicht nur radiale Stacheln sind, die bei der Draufsicht auf die Spore durch Projektion den Eindruck eines Netzes erzeugen. Hilfe von erfahrenen Mikroskopikern wäre sehr willkommen.


    Zu guter letzt: Ich habe auch ein Quetschpräparat aus dem unreiferen FK in etwa aus dem violetten Teil der Gleba erstellt. Zu meiner Verwunderung waren die Sporen dort in Wasser völlig hyalin:


    Ist das eine typische Eigenschaft von Scleroderma, dass Sporen erst mit der Zeit dunkel werden?


    Herzlichen Dank im Voraus

    Jan

  • Hallo Jan,

    mit S. bovista liegst du richtig. Das netzige Ornament ist für die Art typisch.

    Hier eine Aufnahme von Reileifzen an der Weser:

    Grüße Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Hi,


    ja sicher S. bovista. Die Art ist deutlich unterkariert, da man für die Bestimmung mikroskopieren muss. Das ist bei allen 3 dünnschaligen Sclerodermen so. Makroskopisch kann man nur Tendenzen erkennen. Da passt drin Fund übrigens auch makroskopisch gut.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Wuscheliger Großfuß

    Hat den Titel des Themas von „Scleroderma bovista?“ zu „Scleroderma bovista!“ geändert.