Sorgen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.311 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    Habe heute diesen Artikel in der Zeitung gelesen.

    Ich gehe mal davon aus, dass das einen gewaltigen Einfluss auf das Pilzwachstum, vor allem in meinen Flocki/Steini Wäldern haben wird. Kann man das irgendwie abschätzen was da passiert, werden Flockis und Steinis einfach deutlich weniger und irgendwann kommt dann kalkhaltigere Pilzflora?

    Viele Grüße

  • Hi,


    ich habe beide Arten auch schon auf kalkigen Untergründen gefunden. Zumindest Fichtensteinpilzen ist es nach meiner Erfahrung recht egal, wie hoch der Boden-pH-Wert ist. In Österreich habe ich in den Kalkalpen schon sehr viele Steinis gefunden. Flockis auch, aber die nicht so zahlreich.


    "Kalkpilze" können sich in den gekalkten Wäldern durchaus ansiedeln. Es gibt ja auch Pilze, die gut auf neutralen bis leicht basischen Böden wachsen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi,

    Also im Vogtland gab es regelmässig eine Steinpilzschwemme nachdem die Wälder gekalkt wurden...

    gruss, corne

  • Hi,

    In übersauerten Böden werden Aluminium und Schwermetalle löslich freigesetzt.

    Und die konzentrieren sich dann oft in unseren Speisepilzen.

    Eine moderate Kalkung sehe ich daher als recht sinnvoll an.

    Grüße

    Norbert

    ------------------------------------------------------
    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • Hallo Schrumz,


    auch mein Hauswald wird seit vielen Jahren regelmäßig gekalkt. Was auffällt, ist eine Zunahme an nährstoffliebender Bodenvegetation wie Brom- und Himbeeren, Brennnesseln, Weidenröschen. Auch die Funga hat sich verändert, zB werden viele Mykorrhiza-Pilze seltener während Saprophyten häufiger auftreten. Bei den Moosen und Flechten gibt es ebenfalls Veränderungen.


    Eine Diskussion zum Thema gab es 2009 im Forum PilzePilze. Hier zum Nachlesen.


    Den im Zeitungsausschnitt erwähnten Artikel von Prof. Reif füge ich an. Er ist sehr ausführlich. Wichtig für uns ist u.a. der Punkt 6.2, Biozönotische Folgen der Kalkung.

    Waldkalkung - Bodenschutz contra Naturschutz_Reif et al., 2014.pdf


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • MoinMoin!


    Was Boletus edulis betrifft: Ja, der kann auch auf Böden mit basischem Ausgangsgestein vorkommen. Dort muss der Boden aber wenigstens oberflächlich sauer sein - also zB durch ausreichend Nadelstreu. Dann geht das. Wenn man Wälder mit saurem Untergrund kalkt, könnte es durchaus passieren, daß acidophile Pilze (und da gehört auch Boletus edulis dazu, anders als aestivalis und aereus) kurzfristig irritiert sind. Nachhaltig absterben werden die aber eher nicht, weil dazu die Menge an zugeführtem Kalk nicht ausreicht.


    Hat man allerdings einen ohnehin schon gefährdeten Wald (zB durch zu viel Stickstoff oder andere Lebensvernichtungsmittel wie Glyphosat & co; oder durch katastrophale forstwirtschaftliche Fehlleistungen wie zB Douglasienpflanzungen), dann dürfte das Kalken eines Waldes durchaus zu verheerenden Auswirkungen führen können - muss man aber abwarten.



    LG; Pablo.