Urlaubsrückblicke - einmal anders

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.119 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wegwarte.

  • Hallo liebes Forum,


    seit einigen Jahren berichte ich nun von meinen Urlauben, z.T. recht ausführlich, über alles Schöne, was ich auf diesen Reisen erlebt habe.

    Nun ergab es sich, dass mir im Mai drei einwöchige Urlaube vergönnt waren, welche ich im folgenden für Euch kurz zusammenfassen möchte.

    Den Fokus habe ich dieses Mal auf einige Naturaufnahmen gelegt und, dem Forum entsprechend, in jede der Miniserien etwas Pilzliches eingebaut.


    Zuerst verschlug es uns in die Ägäis, und da nach fünf Jahren wieder auf die wunderschöne kleine Insel Symi. Damals berichtete ich hier.


    Überflug des Pirin-Gebirges kurz vor der griechischen Grenze.



    Symi, Blick auf den Hauptort der Insel.



    Ein typisch bunter Kiesstrand (stark vergrößert), hier Agios Nikolaos in Pedi. Welch tolle Farben und Strukturen!

    Da habe ich an dich gedacht, Tuppie! Lass dich überraschen. ;)



    Ein häufiger Pilz an Tamarisken, typischen Nadelbäumen der Insel, ist der Tamarisken-Schillerporling (Inonotus tamaricis).

    Er sieht unserem heimischen Zottigen Schillerporling recht ähnlich.



    Auch die Buntschrecke (Poecilimon hamatus) ist eine Charakterart der griechischen Inseln.



    Hier ist mir vermutlich eine Höcker-Kreuzspinne (Araneus circe) „ins Netz gegangen.“ Ich entdeckte sie am Strand von Pedi.



    Dieser etwa drei Zentimeter große Doppelfüßer (vermutlich Strongylosoma stigmatosum) überquerte gemeinsam mit uns eine Straße.

    Er hatte es recht eilig und ihn zu fotografieren war eine echte Herausforderung.



    Dann gab es noch diese wunderschön marmorierte Schnecke, die ich als Divertikelschnecke (Eobiana vermiculata) bestimmte.



    An der Kronenwucherblume (Glebionis coronaria var. discolor) saß eine unbestimmte Schwebfliege.



    Die nächste Urlaubswoche führte uns nach Wustrow an der Ostsee.

    Hier die Hohe Düne von Zingst. Man kann sich diese ansehen, darf sie jedoch nicht betreten (Totalreservat).

    Mit 13 Metern ist sie eine der höchsten Dünen der deutschen Ostseeküste.



    Am Wegesrand fand ich etwas Losung vom Damwild und daran zu meiner Freude einige Fruchtkörper des winzigen Ascodesmis nigricans.

    Leider gibt es davon nur eine Mikroaufnahme der Asci und Sporen und keine Makros. Laut Pilze-Deutschland.de ist die Art neu für diese Region.



    An Kiefer entdeckte ich im NSG Ribnitzer Großes Moor mit Amaurochaete atra einen mir damals neuen Myxomyceten, den ich hier bereits einmal anfragte.

    Davon gibt es nun wiederum keine Mikros, da ich einfach vergessen hatte, etwas von dem Pilz mitzunehmen. :(



    Es folgen ein paar Blütenfotos. Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)



    Rosmarinheide (Andromeda polifolia)



    Besenginster (Cytisus scoparius)



    Männliche Blüten des Gagelstrauches (Myrica gale). Eine interessante Pflanze, deren Blätter man u.a. als Bierwürze verwendete.

    Auch gegenwärtig werden wieder einige sogenannte Gagelbiere gebraut.



    Ein Highlight war für mich die Sichtung eines Seeadlers am Ufer des Saaler Boddens. Leider zu weit weg für ein vernünftiges Foto. Nun, als Beleg mag es gelten.



    Eine besondere Urlaubswoche verbrachten wir Ende Mai in Belgien. Mit den „4 Segelzeiten“ ging es mit Freunden auf Bierkreuzfahrt!

    Vier Brauereibesichtigungen, ein Beer Walk durch Gent und jede Menge unvergessliche Erlebnisse waren das Fazit dieser ganz speziellen Woche.


    Unser Quartier für acht Tage.



    Auf der Alten Leie.



    Einige Beobachtungen, die mir vom Deck gelangen. Jagdfasan (Phasianus colchicus) im Abendrot.



    Landeanflug der Kanadagänse (Branta canadensis).



    Die „Kanadier“ auf Erkundungsgang.



    Familienausflugfahrt



    Seltsamer "Vogel" beim Sonnenbad. :D



    Mantelmöwen (Larus marinus) im Regen. Die größten europäischen Möwen erreichen immerhin eine Flügelspannweite bis 1,70 Meter.



    Sehr gefreut habe ich mich über diese Uferschnepfe (Limosa limosa) oder Grutto, wie sie Maurits, unser Kapitän, nannte.



    Hin und wieder sah ich ein Pärchen Schnatterenten (Mareca strepera).

    Aufgrund ihrer großen Fluchtdistanz war es eine Herausforderung, sie auf dem Wasser zu fotografieren.

    Einmal gelang es mir schließlich, da waren sie auch schon wieder in der Luft.



    Ein winziger Grünrüssler (Eusomus ovulum) in Not? Nicht wirklich. Sekunder später stand er schon wieder auf seinen Füßen und war kurz darauf auf und davon.



    Hoch über Brügge, auf dem Dach der Brauerei „De Halve Maan“, entdeckte ich diese hübsche Flechte, an deren Bestimmung ich mich gar nicht erst versucht habe.

    Vielleicht ist es ja eine Bierflechte? ;)




    Mit einem Blick auf den mittelalterlichen Stadtkern von Brügge möchte ich mich von euch verabschieden. Danke, dass ihr mich begleitet habt.



    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hi Nobi,


    danke für die tolle Bilderstrecke.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Wunderschöner Beitrag und tolle Fotos, Nobi.

    Bin gespannt, wie sich das mit Tuppies Kiesstrand auflöst. :gkopfkratz:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)


    Hier könnt Ihr über das beste Gedicht im APR abstimmen


  • Servus Nobi,


    Deine Reiseberichte haben Kultstatus, dieser dreifache bereitet gleich 3 x Freude :)


    Tuppies Kiesstrand vermute ich künftig in einer Sanduhr; die zu sehenden Rohdiamanten bekommt's natürlich auch, ausgesiebt und in einem eigenen Säckchen,:gklimper:


    Vom Gagelbier hätte ich schon etwas mehr Text & Aufnahmen vertragen, *hicks*


    Spannend bleibt's was den 'Kies' anbelangt,


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Nobi,


    drei einwöchige Urlaube, beneidenswert! Eine schulpflichtige Tochter, sowie Hund und Katz hindern mich daran, es dir gleich zu tun...

    Dein Bericht und natürlich vor allem die Bilder sind wieder mal ein Genuss !!!


    Viele Grüße

    Wolfgang

    ----------------------------------------------------
    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Hallo Nobi!

    Wow, so schöne Urlaubseindrücke. Danke fürs Mitnehmen! Da ich zur Zeit ja nicht raus darf noch schöner, spazieren zu schauen.

    Zitat

    Da habe ich an dich gedacht, Tuppie! Lass dich überraschen. ;)

    Ich bin schon so gespannt!


    Fasziniert hat mich auch der kleine grüne Rüssler, das Muster ist wunderschön 🤩

    Und die Flechte von Dach der Brauerei ist die Goldgelbe Hopfenflechte, Humuluslichen auroflavio.


    Liebe Grüße,

    Tuppie

  • Vielen Dank erstmal an alle, die mich begleitet haben. Über die vielen Likes habe ich mich sehr gefreut. :)

    Mit solch einer Resonanz hatte ich nicht gerechnet.

    Hi Nobi, danke für die tolle Bilderstrecke.

    Wunderschöner Beitrag und tolle Fotos, Nobi.

    Danke für die sehr schönen Bilder, da möchte man sofort selbst reisen.

    Dein Bericht und natürlich vor allem die Bilder sind wieder mal ein Genuss !!!

    Danke Stefan, Hans, Peter und Wolfgang für euer Lob.

    Nun, ich habe mir mit den Bildern natürlich ein wenig Mühe gegeben - es freut mich, dass sie euch gefallen.

    Und natürlich würde ich mich freuen, wenn ich euch ein wenig Anregung für eine eigene Urlaubsreise geben konnte.

    Sowohl Symi, das Fischland-Darß-Zingst als auch Belgien sind IMMER eine Reise wert.

    Vom Gagelbier hätte ich schon etwas mehr Text & Aufnahmen vertragen, *hicks*

    Die Kräuterbrauerei "De Gentse Gruut", die wir besuchen wollten, hatte Pfingsten leider geschlossen! :rolleyes:

    Etwas zu den "Gagelbieren" erfährst du im Bier-Kompendium.

    Und dass in Deutschland auch wieder "gegagelt" wird, mag folgendes Bild beweisen. Darauf ein hopfenfreies "Pflonck"!



    Bin gespannt, wie sich das mit Tuppies Kiesstrand auflöst. :gkopfkratz:

    Spannend bleibt's was den 'Kies' anbelangt,

    Ich bin schon so gespannt!

    Ich denke, in ca. zwei Wochen wird sich das aufklären. Habt bis dahin noch etwas Geduld! ==Gnolm19

    Und die Flechte vom Dach der Brauerei ist die Goldgelbe Hopfenflechte, Humuluslichen auroflavio.

    Das könnte die Lösung sein!

    Doch schauen wir mal, was unsere Flechtenexperten dazusagen. :D


    Liebe Grüße, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

  • Hallo Nobi,


    ich fühle mich zwar nicht als Flechtenexperte angesprochen, das bin ich natürlich nicht - aber Flechten sprechen mich an.

    Da ich leider weiß, wie wenig Reaktion Flechtenanfragen hervorrufen, versuche ich gerne einfach mal meinen Senf dazu zu geben, ein bisschen davon mag ja stimmen. :grotwerd:


    Dein Fund einer belgischen Bierwürzflechte zählt meiner bescheidenen Meinung nach eher zu der guten alten Gattung Caloplaca = "Schönflecke".

    Eine Bezeichnung, die ich für besagte Flechtengattung überaus treffend finde!

    Hier sind viele farbenfrohe Krustenflechten versammelt, meist auf Steinoberflächen lebend.


    Im Wirthschen Schlüssel von 2013 ("Die Flechten Deutschlands") gibt es allein 21 Bestimmungsfragen zu Flechten dieser Gattung lebend auf Erde/Moosen, 35 für Caloplacen auf Rinde/Holz und einen 114-teiligen Subschlüssel für Caloplaca auf Stein, der hier anzuwenden wäre.

    Kein Wunder, dass Caploplaca mittlerweile in viele Gattungen, davon alleine 19 in Europa vorkommend, aufgesplittet wurde.

    Der Übersichtlichkeit dient das aber auch nicht.


    Ich könnte mir vorstellen, dass es sich bei deinem Fund um etwas aus der C. saxicola-Gruppe handelt, Caloplaca aurantia wäre mein Favorit oder eventuell C. flavescens.

    Aber näheres ist nur durch mikroskopische Sporen- und Thallusanalysen und durch Färbereaktionen zu enthüllen, sonst ist der Fund nicht zu entschlüsseln...


    Vielleicht schreibt tatsächlich noch ein Experte etwas zu deinem sehr schönen Flechtenfund, würde mich freuen selbst mehr darüber zu erfahren!


    Tolle Bilder übrigens hast du von deinem Urlaub eingestellt! :gbravo:

    Am beeindruckensten finde ich die Divertikelschnecke - so eine Schönheit!


    LG, Martin

  • Hallo Nobi, danke für diese schönen Fotos und Reiseeindrücke. Diese schönen kleinen Dinge der Natur zu bestaunen , macht viel Freude ! Lg von Dagmar