Neues aus dem Hauswald

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.399 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • Nun scheint es doch langsam aber sehr sicher auch wieder mit den Großpilzen loszugehen. In meinem Hauswald lassen sich Täublinge, Röhrlinge und vieles mehr zunehmend finden.


    Die Täublinge haben mich noch etwas beschäftigt:


    01 Russula vesca - der Speisetäubling unter Buche (der ist ja nun hier ausführlich besprochen worden).


    02 Russula velutipes - Der flockige Rosentäubling


    Unter Buchen - Stiel mit typischer Beflockung - Mild - SPP IIa - SV an Stiel rot und so bleibend - Guajak negativ


    Sporen: 7,3-7,7 µm (av. 7,5 µm, SD 0,14 µm) x 6-6,7 µm (av. 6,2 µm, SD 0,24 µm); Q = 1,1-1,3 (av. 1,2, SD 0,06) (n = 5)


    Inkrustierte Primordialhyphen in Karbolfuchsin:


    Weiter unter Buche sehr wahrscheinlich 03 Russula cyanoxantha - der Frauentäubling.

    Am Fuße zweier Buchen ...


    ... eine weitestgehend grüne Form mit lilalichen Reflexen, bei der mich irgendetwas abgehalten hat hineinzubeißen:


    Ich habe den Schnegel gefragt wie der Täubling schmeckt. Er meinte "mild - logo" ... ich hoffe man kann ihm trauen!

    SPP Ib, Guajak nur langsam grün, FeSO4 sehr langsam und dann blass schmutzig olivgrün.


    Sporen: 7,9-9 µm (av. 8,5 µm, SD 0,36 µm) x 6,5-7,3 µm (av. 6,8 µm, SD 0,32 µm); Q = 1,2-1,3 (av. 1,2, SD 0,04) (n = 9)


    HDS in Kongorot:


    Zwischendurch mal eine schöne Gruppe 04 Perlpilze:


    Gefreut habe ich mich (wenn auch nicht mehr recht taufrisch) über 05 Pluteus leonides - den löwengelben Dachpilz


    Sporen: 6,4-7,8 µm (av. 7 µm, SD 0,29 µm) x 5,3-6,4 µm (av. 5,8 µm, SD 0,28 µm); Q = 1,1-1,3(av. 1,2, SD 0,05)(n = 25)


    Cheilozystiden:


    und in Kongorot ...


    HDS in Kongorot


    Zwischendurch immer wieder Röhrlinge:


    06 Boletus reticulatus - der Sommersteinpilz


    Hier (Hut 20cm) kam ich aber auch zu spät ...


    die armen Tiere müssen ja völlig verhungert sein


    07 Leccinum pseudoscabrum - der Hainbuchenrauhfuss


    Dann noch ein Bergsteigerpilz ...


    Der stand da wirklich! Leider habe ich ihn nicht ganz mit Stielbasis herausbekommen.

    Vielleicht 08 Xerocomellus pruinatus??? mit den dunklen Hutfarben, dem goldgelben Fleisch und ohne blauen im Schnitt. Vielleicht aber trotzdem auch chrysenteron.


    09 eindeutig X. chrysenteron


    Dann wies mir dieses Licht...



    ... den Weg zu einem Baumstamm ...


    ... hier gabs 10 Crepidotus applanatus


    Sporen: 6,2-6,7 µm (av. 6,5 µm, SD 0,16 µm) x 6,4-6,8 µm (av. 6,6 µm, SD 0,13 µm); Q = 0,9-1 (av. 1, SD 0,03) (n = 7)


    Dann gabs noch etwas löwengelbes ... 11 Ceriophorus leptocephalus - der löwengelbe Porling


    Dann noch was sehr sehr Winziges (12) in einem Bachlauf ...


    an über den Bach ragenden Würzelchen (Hasel? Buche?). Mehrere Funde, aber noch nicht identifiziert. Hüte nur 3mm groß, daher auch schwer zu fotografieren. Da fehlt mir noch die Idee, muss ich noch mikroskopieren:



    LG Sebastian

  • Moin!


    Davon kann ich hier in meiner Ecke derzeit allenfalls träumen!
    Die Wälder im weiten Umkreis sind komplett ausgedörrt, da kommt kaum noch ein Fruchtkörper aus dem Boden, und wenn, dann ist der innerhalb von einem Tag auch schon komplett hinüber.


    So ein paar Jahre Dauerregen wären wirklich dringend nötig hier.


    Bei den FIlzröhrlingen denke ich, daß auch der "Bergsteigerpilz" noch Xerocomellus chrysenteron sein könnte. Da müsste man beobachten, ob das Stielfleisch irgendwann (>10min) bläulich anläuft - oder halt die Sporen rastern.



    LG; Pablo.

  • Hallo Beli, Pablo und Claus


    Marasmiellus rameales dürfte sogar genau passen :daumen: .

    Beschriebenes Vorkommen passt eins zu eins zum Fundort, wie man auch oben am geposteten Bild sehen kann: in rich, deciduous forest on calcareous loam.


    Hier nochmal Studioaufnahmen:


    Es findet sich auch mikroskopisch alles. Nur mit den Cheilozystiden tue ich mich schwer:


    Sporen spärlich (wie geht bei denen eigentlich ein Abwurf):

    8,8-8,9 µm (av. 8,8 µm, SD 0,07 µm) x 2,9-3,2 µm (av. 3,1 µm, SD 0,09 µm); Q = 2,8-3 (av. 2,9, SD 0,11)(n = 3)



    HDS mit typischer ramealer Struktur (divertikulat/Ausstülpungen):


    mit braun inkrustierten Hyphen:


    Stielhyphen ebenfalls mit Ausstülpungen:


    halbgeglückter Stack der Stieloberfläche


    Schnallen überall häufig, Stielhyphen aber auch Basidiolen:


    Basidiolen mitunter fusiform:


    nur mit den Cheilos hats irgendwie nicht geklappt. Wenn morgen noch was übrig ist schaue ich nochmal


    @Pablo und Claus: ich drücke euch die Daumen, dass ihr ergiebigeren Regen bekommt. Hier hatte es zuletzt doch immer wieder mal ergiebig geregnet, auch wenns zwischendurch immer wieder heiß und trocken war. Aber alles gut ist deswegen hier auch nicht.

    So ein paar Jahre Dauerregen wären wirklich dringend nötig hier.

    Oh Gott ja 8| , da sagst du was.

    Dieses Jahr ist schon schauerlich. In der Eifel ist nahezu nichts zu finden (und ich war an einigen Stellen und lasse mir auch berichten). Man siehts ja auch an der Thread-Armut.


    ... ansonsten, ich denke Chrysenteron passt!


    LG Sebastian

  • P.S.:


    Die Cheilos verstecken sich wirklich sehr gut und sind seeehr fotoscheu. Ich meine aber eine CZ dann doch einigermaßen eingefangen zu haben:


    LG Sebastian