Hallo Forum,
auf vor etwa zwei Wochen aufgesammelten Schafsdung konnte ich eine Pyxidiophora beobachten. Dass die Bestimmung der Arten in der Gattung nicht einfach ist, kann diverser Literatur und Forenkommentare in Ascofrance entnommen werden. Dennoch vermute ich bei dem vorliegenden Fund, dass es Pyxidiophora spinuliformis ist. Die langen Perithecienhälse, sowie deren langestreckten Zellen bringen mit dem Schlüssel in Doveri und Coué (2006) zumindest dieses Ergebnis. Leider kann die Sporenanzahl im Ascus bei dem Material nicht eindeutig geklärt werden, da keine intakten Asci gefunden wurden ( nobi_† wie ist dieses Merkmal bei der Gattung zu interpretieren?).
Hier nun die Beschreibung des Fundes mit Bildern:
Pyxidiophora spinuliformis (Speg.) Lundq.
Einzelne Perithecien meist in Clustern angeordnet und dann wie ein Medusenhaupt erscheinend, bisweilen aber auch singulär oder paarweise, dem Dung aufsitzend, kaum eingesenkt; weißlich-hyalin, im Alter ins gelbliche verfärbend, am Ostiolum oft mit hyalinen Tröpfchen – Ascosporenpakete; einige Peritheciencluster an der Basis mit weißlichem watteähnlichem Belag (Konidiosporen?) (Abb. 1).
Asci keine beobachtet (Ascocarpien evtl. zu reif?), Ascosporen zu Clustern verklebt (Abb. 2D, 3A-E), Sporenmenge in Clustern variabel, Sporen etwa 60-70 µm lang und 5-6 µm breit, einerseits verjüngt und andererseits stumpf abgerundet, bei “Reife“ seitlich am stumpfen Ende (subapikal) mit pigmentierter (Haft-)Scheibe – diese mit spaltförmiger Öffnung (?) (Abb. 3A-E), an einigen unreifen Sporen (keine Scheibe) eines Präparates die Zellwand des stumpfen Endes mit anscheinend inkrustiertem, streifigem Pigment (4B-E); reife Spore einfach septiert und mit hyaliner Gelhülle (4A); auskeimende Spore mit drei zusätzlichen Septen und am spitzen Ende einen Keimschlauch ausbildend (Abb. 2G).
Perithecienbasis bis etwa 100 µm im Durchmesser, Perithecienhals 400-700 µm lang, aus parallel liegenden, 30-60 x 7-13 µm großen Hyphen bestehend, der Hals von der Basis kaum abgesetzt, das Ostiolum mit 5-7 etwa 15 µm langen Endzellen.
Lageniforme bis fusiforme konidiogene Zellen in unmittelbarer Nähe der Perithecienbasis in Büscheln dem Substrat ansitzend, an der Basis 1-2 Mal septiert, Kondiosporen etwa 13-16 x 3-4 µm, andeutungsweise geschossförmig, am Spitzen Ende bisweilen papilliert (Abb. 2E, F).
Abb. 1: Pyxidiophora spinuliformis Ascocarpien in Clustern; Skalenstrich: 1 mm
Abb. 2: einzelne Perithecien (A) bisweilen mit mit Ascosporenclustern (A, rechts), Ostiolum (B), Zellen des Perithecienhalses (C), Sporencluster (D), konidiogene Zellen (E), Konidien (F) und keimende Ascospore (G); Skalenstriche: A, D 100 µm und B,C, E-G 10 µm
Abb.3: Ascosporen in Clustern; Skalenstrich 10 µm
Abb. 4: reife Ascospore mit Gelhülle (A) und unreife Sporen mit möglicherweise inkrustiertem Pigment; Skalenstriche: 10 µm
Liebe Grüße,
Alexander