Welche Stacking-Software?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.064 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wienerwald 24 7.

  • Hallo zusammen


    Ich bin mit meinen Makro- und Mikrobildern immer etwas unzufrieden und würde gerne zunehmend mit Stacking arbeiten.

    Mein Mikroskop hat leider keinen elektrischen Feintrieb, d.h. ich muss vorläufig manuell eine Reihe von Bildern machen und dann in einer separaten Software stacken.


    Bei Makrobildern findet man jede Menge Empfehlungen im Netz. Bei Mikrobildern bin ich unsicher was die beste Wahl ist.

    Habt ihr da Empfehlungen für mich? Preis der Software ist ein sekundäres Kriterien, es darf etwas kosten wenn die Qualität besser ist.


    Viele Grüsse

    Raphael

  • Hallo Raphael,


    mit dem Mikroskop stacken, dazu braucht es keinen automatisierten Vorschub. (Kann man machen, muss man aber wirklich nicht.)


    An Software für das Stacking kann ich zwei Programme empfehlen, die ich selbst nutze:

    - picolay: sehr mächtig, kostenlos, wird ständig aktualisiert, kann 3D- Bilder erstellen (Nachteil die englische Sprache, es gibt aber auch eine Anleitung auf deutsch)

    - heliconfocus: leicht bedienbar, kostenlose Probeversion, (Nachteil evtl. der Anschaffungspreis)


    Beide Programme nutze ich gerne. Die Ergebnisse beider Programme sind leicht unterschiedlich, wobei ich nicht schlechter/besser sagen könnte.


    Viel Spaß beim Ausprobieren!


    Gruß

    Peter

  • Hallo Raphael

    Gerade bei Mikrobildern ist die SW nicht so entscheidend, da die Bilder nicht so detailreich sind

    Wichtiger ist die richtige Auswahl der Bilder

    Man schaut ja immer in die Tiefe des Präparats und da ist manchmal weniger mehr

    Ich verwende Helicon Focus das ist extrem einfach anzuwenden

    Ich nehme immer Bilder über den gesamten Schärfebereich auf, dabei auf kleine Fokusschritte achten

    Dann mache ich einen Stack über alle Bilder

    Wenn sich dann zu viele Details überlagern, blende ich am Anfang oder Ende wieder einzelne Bilder aus

    Das geht bei Helicon Focus ganz einfach durch Häckchen setzen

    Dann wieder Stacken bis das Ergebnis passt

    Bei ornamentierten Sporen ist es wichtig, dass man immer nur bis zur Mitte (optischer Schnitt)

    Stackt, sonst vermischen sich Vorder- und Rückseite

    Falls du mit Helicon Fokus liebäugeltst, such dir Gleichgesinnte. Die Lizenz erlaubt die viermalige Nutzung auf verschiedenen PCs, nur nicht gleichzeitig.

    Ich hab auch nur eine geteilte Lizenz und noch nie ein Problem damit gehabt

    Picolay geht auch gut, ist aber etwas unübersichtlicher in der Bedienung, dafür absolut kostenlos

    Gruss

    Uwe

  • Hallo zusammen,


    ich verwende auch Helicon Focus und bin damit sehr zufrieden.

    Die Bedienung ist einfach und man kriegt schnell ein Händchen für das Stacking, aber der verschiedenen Möglichkeiten zum einstellen.

    Der Preis schreckt ab, aber das Programm wieder ständig weiterentwickelt und du brauchst nur einmal zahlen.

    Auch wenn du das Programm verloren hast und auch die Zugangsdaten, so lässt sich das einfach über die Homepage wiederherstellen (habe ich selber gemacht die Erfahrung).

    Ansonsten habe ich auch viel gute über picolay gehört, aber am Ende ist das halt Geschmackssache.

    Manche Stacken auch mit Photoshop.


    VG : Thorben

  • Hallo Raphael,


    nutze ebenfalls die Vollversion von HeliconFokus. Ist aus meiner Sicht sein Geld absolut wert. Die Vorteile sind schon gut beschrieben worden.


    LG Sebastian

  • Hallo Raphael,


    zum Ausprobieren hänge ich dir hier mal 8 gemachte Aufnahmen an, die ich vor langer Zeit von Sporen der Sommertrüffel gemacht habe. Diese wurden in verschiedenen Schärfeebenen bei fast ganz geöffneter Blende geknipst.


    Wenn du diese in das Stackingprogramm lädst (evtl. erst zwischenspeichern) kannst du selber die Stackingprogramme testen. An den Ergebissen besteht hier sicher Interesse... ;)


    Freundliche Grüße
    Peter


  • Hallo!

    Ich nutze Helicon Focus Pro (dort bei Mikrobildern Methode B) und bin damit sehr zufrieden!


    Lg

    Sandra


  • Hallo zusammen


    Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen! Es geht ja alles in die gleiche Richtung.

    Aber ich habe mal mit Peter's Trüffelsporenbildern einige Tests gemacht:


    Helicon Focus Pro:

    Habe die drei Methoden durchgetestet, immer mit den Standard-Parametern.

    B und C scheinen mir etwas gleich gut zu sein, A etwas schlechter.


    Methode A:


    Methode B:


    Methode C:


    Picolay:


    Da hatte ich recht schnell keine Geduld mehr all die Stellschrauben richtig zu stellen... das hier war das beste was ich geschafft habe.

    Geht vermutlich noch deutlich besser, aber dann muss man genau wissen wie.


    Zerene Stacker:

    Dann noch eine Software die ich heute Nachmittag ausprobiert hatte bevor ich hier angefragt habe.

    Das Ergebnis ist mit Helicon vergleichbar, aber das Stacking dauert deutlich länger (etwa 30 Sekunden).


    Variante PMax:


    Variante DMax:



    Fazit: Ich werde eurer Empfehlung folgen und Helicon verwenden.

    Vermutlich kann man das Ergebnis auch noch verbessern, wenn man die Parameter optimal einstellt.

    Auf jeden Fall verspreche ich euch bessere Mikrobilder für diesen Herbst :)


    Danke nochmal für die Hilfe!


    Viele Grüsse

    Raphael

  • Gute Entscheidung Raphael! Ich bin mir sicher, dass du es nicht bereuen wirst!


    Weil die Frage kam: Ich habe ein Olympus CH2 Gestell, in das ich gebrauchte PlanApos von Zeiss und Nikon reingeschraubt habe (überwiegend bei ebay erstanden).


    Zu den Sporenmaßen müsste ich jetzt ganz schön lang in meinen Aufzeichnungen nachsehen. Ich meine sie waren alle so zwischen 16-22 Mikrometer


    Lg

    Sandra

  • ... interessant, und welche Kamera nutzt du? Die Bilder sind ja gestochen scharf. Ich erinnere mich an deine Anfrage zum Trichterling (squamulosa). Die Mikrobilder sind ja meilenweit von diesen hier entfernt.


    LG Sebastian

  • ... interessant, und welche Kamera nutzt du? Die Bilder sind ja gestochen scharf. Ich erinnere mich an deine Anfrage zum Trichterling (squamulosa). Die Mikrobilder sind ja meilenweit von diesen hier entfernt.


    LG Sebastian

    Meinst du meine Anfrage von letztem Jahr? Da hatte ich noch das olle Zeiss Primostar: Der Fehlkauf meines Lebens. Ansonsten kommt es natürlich auch immer noch auf das Mikroskopieobjekt an. Farbige größere Sporen mit dicken Sporenwänden werden auch mit meinem aktuellen Mikroskop deutlich schärfer als kleine hyaline Sporen mit dünnen Sporenwänden. Das schafft mein aktuelles Mikroskop leider auch nicht so sensationell.


    Ich habe meine Kamera, die ich auch für Makrofotos verwende, auf meinen Trinokulartubus geschraubt. Es ist eine Olympus OM-D EM1 Mark III.


    Hier mal ein Bild von meinem Arbeitsplatz zu Hause:



    Lg

    Sandra

  • Wirklich fantastische Bilder, da muss ich wohl mal bei dir in die Lehre gehen. Diese Details bekomme ich auch bei gefärbten Sporen mit guter Cam (Axiocam 208c) und Stack nicht so gestochen scharf hin. Wirklich beeindruckend.


    LG Sebastian

  • Da schließe ich mich an, irre Fotos Sandra! Sicherlich sind deine Objektive auch nicht ganz unschuldig, aber ohne richtige Einstellung bekommt man sowas nicht hin- insofern auch von mir ein Kompliment. Ich hatte letztes Jahr mal Picolay getestet an ein paar Täublingen und Sommertrüffeln aus dem Glas, habe es aber enttäuscht wieder sein lassen weil alles irgendwie super künstlich augesehen hat. Ich habe viel rumprobiert mit Tutorials aber ich habe nix überzeugendes hinbekommen. Helicon ist mir für die 3x im Jahr die ich es nutzen würde zu teuer. Aber vielleicht lad ich mal ein Demo wenn ich was lohnendes finde..

    Liebe Grüße Ingo


    PS: wer versteckt sich denn hinter deinem 2. Bild mit den Spikes?

  • Hallo Raphael,


    danke für die Vergleichsbilder deiner Versuche. Das sieht gut aus.

    Ich habe mir mal erlaubt, dein heliconfocus Bild B mit 2 weiteren Klicks bei Photoshop zu bearbeiten (automat. Verbesserung, schärfen).


    https://www.pilzforum.eu/attachment/431753-2022-06-25-22-19-41-b-r8-s4-jpg/


    Und das ginge mit Sicherheit noch besser, wenn man sich näher mit Bildbearbeitungsprogrammen beschäftigt.

    Die Originalbilder wurden damals mit einer einfachen CANON-A520 durchs Okular geknipst.


    Sandra hat mit ihrer optimierten mikroskopischen Ausrüstung für sich selbst das passende Equipment gefunden und kann dies perfekt einsetzen.

    Wer hofft oder sogar denkt, dass er mit der gleichen Ausrüstung automatisch auch solche Bilder hinbekommt, der wird schnell feststellen, dass da deutlich mehr dazugehört, als das, was man für schnöden Mammon erwerben kann.


    Das Mikroskop und die Kamera alleine machen nur einen Bruchteil dessen aus, was man am fertigen Bild sehen kann. Mindestens so wichtig sind:

    - ein einwandfreies Präparat (nicht zu dick, zu dünn, sauber gefärbt, nicht zu stark gequetscht...)

    - Kenntnis der Mikrostrukturen (was sehe ich denn da, was will ich sehen?)

    - korrekte Einstellung von Blende und Beleuchtungsstärke

    - Übung beim Mikroskopieren (üben, üben, üben ....., das hört nie auf ...)

    - Umgang mit Bildverarbeitung (erlernen, austesten, sachgerecht anwenden)

    - ...


    Freundliche Grüße

    Peter


    PS: Einen so schön aufgeräumten Arbeitsplatz habe ich schon lange nicht mehr gesehen. :saint:

  • Lieben Dank für die Komplimente! Bei so manch Ascomycet habe mich mich mittlerweile ganz gut eingefuchst was die Präparatherstellung und Mikroskopie angeht. Basidios sehen bei mir auch nicht so toll aus, da muss ich noch üben. Bekomme da das Präparat oft nicht so dünn hin. Also ich denke, es stimmt schon, dass man neben der passenden technischen Ausstattung auch noch ein paar Fertigkeiten mitbringen muss 🙂

    Es wird ja schon allein dann nicht gestochen scharf, wenn auch nur ein winzig kleines bisschen zu viel Wasser unter dem Deckglas ist. Wenn man zu viel rauszieht, zieht sich das Wasser aber nach kurzer Zeit unterm Deckglas vollständig zurück und die Luftblase quetscht das Mikroskopieobjekt. Echt tricky.


    Ingo: Die zweiten gezeigten Sporen (Bild 3) ist Ramsbottomia chrechqueraultii.


    Zum Arbeitsplatz: Der sah natürlich nur für das Foto so aus. 😂 Aber allgemein lässt der sich schon ganz gut aufräumen, indem ich einfach alles in die Schublade des Schreibtisches reinwerfe.


    Lg

    Sandra

  • Lieber Raphael,

    zum stacken von Makrobildern benütze ich das Programm Combine ZP, es ist gratis und völlig ausreichend!

    Hier ein Beispiel: Metatrichia vesparium

    Dieses Foto habe ich mit der Canon eos 550d, Canon Lens EF 50mm 1:1.4 und 65mm Zwischenringen gemacht .


    Liebe Grüße! Leo

    Ich gebe keine Verzehrsfreigaben! Meine Bilder dürfen von Mitgliedern oder Besuchern dieses Forums nur auf Anfrage benütz werden!

    Liebe Grüße! Wienerwald 24 7