Hallo zusammen,
anbei noch zwei Täublinge. Funde aus den letzten beiden Tagen.
Den ersten hatte ich vor zwei Jahren bereits schon einmal im Juli an der selben Stelle. Damals konnte ich diesen aufgrund von Zeitmangel (1 Tag vor Abreise in den Sommerurlaub) nicht mehr korrekt bestimmen. Und so habe ich mich sehr gefreut, dass dieser für mich seltene Täubling nach zwei Jahren wieder in einer kleinen Gruppe aufgetaucht ist:
Nun bestimmt als 01 Russula Pseudointegra - der ockerblättrige Zinnobertäubling
vgl. Funddaten vom Standort vor zwei Jahren - Nr. 3. hier: Russula violeipes, lilacea und weitere
Standort bei Hainbuche und auch noch in Reichweite Eiche, kleine Gruppe mit auffällig kräftigen freudig roten Farben. Fruchtkörper noch recht jung nach meinem dafürhalten, daher Lamellen auch noch nicht recht ockerblättrig sondern eher weißlich (die Fruchtkörper vor drei Jahren waren schon etwas ausgewachsener).
Sporenpulver hat der leider noch nicht viel hergegeben, das was ich zusammenkratzen konnte war aber deutlich dunkel. Der Fund vor zwei Jahren hatte:
SPP IVc
Geschmack mild und so bleibend.
Geruch für mich schwer zu beschreiben, am ehesten fruchtige Komponente, aber auch irgendwie künstlich.
Guajak keine Reaktion, erst nach 5-10 Minuten in ein extrem blassen Grünschimmer umschlagen
nach 10 Sekunden:
FeSO4 sehr schwach orangelich
SV am Exsikkat sofort rot
Sporen ca. 8x6,5 Stacheln teilweise gratig verbunden, teilweise deutlich teilnetzig:
Ansonsten sehr lange, schmale und septierte Elemente in der HDS, hier in Kongorot SDS bei 400-fach (habe irgendwie beim Speichern die Annotation vergessen einzubrennen):
Inkrustierungen in Karbolfuchsin/Lactoglycerol für mich nicht so leicht darzustellen hier:
bei allen Unsicherheiten lande ich wegen des Sporenpulvers, den chemischen Reaktionen, den Hutfarben und den Mikrodaten doch bei pseudointegra.
Ansonsten noch ein nicht so ganz seltener Geselle (hatte ich auch zweimal an unterschiedlichen Standorten):
02 Russula solaris - der Sonnentäubling
Gefunden zweimal unter Buchen. Schöne kräftig gelbe Hüte, mit gerieftem Rand. Auffallend zerbrechlicher, hohler Stiel mit kleinen aber kräftigen Rostflecken
SPP IIIa
Guajak zügig positiv
FeSO4 kräftig orangerosa
SV interessanterweise in der Tat leicht bläulich
SV am Exsikkat
Geschmack nur kurz mild, dann schnell extrem scharf werden nach einigen Sekunden Lamellen kauen
Sporen mit hohen, kräftigen Stacheln, manchmal zusammenfließend wirkend, sonst aber auch entfernt stehend.
7,4-8,3 µm (av. 7,8 µm, SD 0,23 µm) x 6,4-7,4 µm (av. 6,8 µm, SD 0,32 µm); Q = 1,1-1,2 (av. 1,2, SD 0,04) (n = 9)
Pileozystiden bereits in Kongorot zu sehen (400fach) ...
deutlich in SV
bei 100fach
400fach
und tausendfach:
So, ich hoffe das passt soweit ... LG Sebastian