Verwelkender Tintling ?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.818 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Brauner Waldvogel.

  • Hallo zusammen,


    gestern Abend hatten wir zu unserem Stammtisch eine Tintlings-Art auf unserem Tisch, die in einer kleinen Gruppe gewachsen ist . Standort war Wiese direkt auf Erde. Der Tintling verwelkt statt zu zerfließen. Der Hut bis 3cm im Durchmesser, hat eine dunklere bräunliche Mitte, mit kleineren helleren Flöckchen, und ist bis dorthin tiefer gefurcht gerillt. Die Lamellen sind schon recht dunkel schwarzbraun und sind zum Stiel eher angeheftet statt einem Kollar. Der Stiel bis 4 cm lang, ist längs-gerillt ob das von der Trockenheit her rührt weiß ich nicht, die Stielbasis ist etwas verdickt. Mikroskopisch hatte ich ein paar Aufnahmen gemacht, vielleicht kann man ihn noch bestimmen, vielen Dank dafür.


    Liebe Grüße Annerose









    Aufsicht Hymenium mit 4 sporigen Basidien und Cheilozystiden

    40x Kongorot/Wasser


    60x Kongorot/Wasser


    100x Öl Kongorot /Wasser


    Kugelige bis längliche Zellen

    60x Kongorot/Wasser


    100x Öl Kongorot/Wasser


    Sporen:

    dunkelbraun, glatt, direkte Aufsicht kurz mitraförmig, seitlich elliptisch, mit Keimporus

    (7,4) 7,5 - 7,8 - 8,1 (8,2) x (5,2) 5,3 - 5,6 - 5,9 (6,0)

    Q: 1,39

    40x Kongorot/Wasser


    100x Öl Kongorot/Wasser


    100x Öl Wasser/Melzer


    100x Öl Wasser/Melzer


    100x Öl KOH 3%

    dunkelbraun bleibend

  • Hallo Annerose,


    der eigenartigen Sporenform und dem Schrumpeln der Pilze nach könnte es vielleicht etwas aus der Parasola-Ecke sein?

    Vielleicht kommt das hin: extern Scheibchentintling, und hier das Portrait von Thorben im Forum.


    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    es ist immer schwierig wenn man nicht selber etwas gefunden hat und gleich Bilder vom direkten Standort machen kann. Der dürfte dann kein Velum haben und der Lamellenansatz wäre auch eher frei, bei den geschrumpelten Pilzen schon schwierig wenn man sie nicht frisch auf der Hand hatte. Die Sporenform und Größe würde sehr gut passen. Ich schaue noch nach den Pileozystiden ob ich welche finde.


    Liebe Grüße Annerose

  • Hallo zusammen,

    ich hatte jetzt endlich etwas Zeit mir das tolle Pilzportrait von Thorben im Forum genauer an zu schauen. Als Literatur hatte ich Pilze der Schweiz Band 4, dort ist die HDS beschrieben aus blasigen Zellen. Die Pleurozystiden sollen recht groß sein von 45-85 bis 20-30µm. Gefunden habe ich solche großen Zystiden die in 60x Kongorot/Wasser noch zu erfassen sind.

    Vielen Dank für Info!

    Liebe Grüße Annerose





    Das ist eher wieder eine blasige Zelle der HDS?

  • Hi,


    bei der Sporenform hätte ich mit P. kuehneri Zweifel. Ich kenne die Sporen von der Art fast herzförmig und nicht so mitriform, wie hier. So rein makroskopisch sehen mir die Tintlinge eher nach vertrockneten Coprinellus aus als nach Parasola. Diese weißen Flocken auf dem Hut der Exsiccate halte ich für Velum. Damit ist Parasola raus.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Dann ist es so, wie ich schon vermutete. Alles spricht hier für Coprinellus saccharinus; nur die Sporen sind etwas zu klein.


    Wenn die 8-10 µm lang wären, dann würde alles passen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Stefan,

    bei http://www.fungiitaliani.it war eine sehr schöne Ausarbeitung mit tollen Aufnahmen von dem weißen Velum das sieht dem schon recht ähnlich von der Verteilung und Form, bei der Sporengröße hat einer angegeben 7,5-8,6 x 5,2 - 6,8µm im Durchschnitt 8,42 x 6,45 und der Q lag bei 1,3µm.

    Morgen Abend haben wir unser Mikroskopier-Treffen und da ich recht hardnäckig sein kann werde ich noch einmal Sporen messen und suche nach den recht großen Exemplaren ;)

    Vielen Dank!


    Liebe Grüße Annerose