Gifthäubling vom PSV "durchgewunken"?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.718 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von flipstar.

  • Edit vom Mod: Bild aus dem Internet entfernt. Bitte nur mit Quellenangabe!



    Liebes Pilzforum,

    seit ca. zwei Jahren hat mich das Pilzfieber gepackt. Anfangs habe ich mich sehr einfach zu bestimmende Pilze beschränkt, die kaum (!) oder nur bei sehr fahrlässigem Vorgehen problematische und eher selten tödliche Verwechslungspartner haben. Röhrlinge, Pfifferlinge,.Täublinge v.a.

    Dieses Jahr wollte ich mich mal an die Stockschwämmchen heranwagen und ich muss sagen, ich habe enormen Respekt davor. Deshalb habe ich meinen ersten Fund direkt bei einem PSV vorgestellt. Es wurden leider gar nicht alle Stockschwämmchen angeschaut (der Korb war gut gefüllt) und es gab dann eine Freigabe, weil einige sehr markante Stockschwämmchen dabei waren. In dem Moment habe ich mir nicht viel dabei gedacht, weil alles an einem Stamm wuchs, was ich ihm auch gesagt habe und zuhause packten mich dann doch Zweifel, als ich las, dass die auch vergesellschaftet an einem Stamm vorkommen können.

    Ich habe sie mir also alle noch mal angeschaut und die charakteristische Schuppenausprägung variert ja schon sehr stark von Pilz zu Pilz. Fotos 1 und 2 sind von mir persönlich und die sehe für mich glatt nach Gifthäubling aus. Der Geruch ist allerdings genauso angenehm pilzig, leicht fruchtig und charakteristisch, wie der, der sicher bestimmten Stockschwämmchen.
    Foto 3 ist ein Vergleichsbild aus dem Internet, auf dem der Gifthäubling überhaupt nicht charakteristisch aussieht: Leichte Schuppen und keine silbrigen Fasern X/

    Wie bestimmt ihr eure Stockschwämmchen sicher, sodass sie abends in die Pfanne und nicht wie jetzt bei mir trotz PSV Freigabe in den Müll wandern?

    Danke und viele Grüße

  • Ahoj, flipstar,


    also, sorry, aber was wolltest Du denn mit diesen ollen, vertrockneten Schlappen?

    Speisepilz oder nicht, sowas in dem Stadium gehört ohnehin im Wald gelassen.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo flipstar,


    die Pilze auf deinen zwei Bildern lassen sich per Ferndiagnose nicht bestimmen. Dazu sind die Fruchtkörper zu alt, die Bilder schlecht beleuchtet und unscharf.

    Das Internetbild, das die beiden Arten vergleichend darstellen soll, ist sehr unglücklich gewählt. Das Stockschwämmchen ist erkennbar, beim Gifthäubling sind die typischen, silbrigen Stielfasern nicht zu erkennen. Die Bilder taugen nicht zum Vergleich.


    Zur Bestimmung braucht es frische, typische Fruchtkörper. Da kann man dann die Stielbeschuppung gut sehen und den "Stockschwämmchengeruch" wahrnehmen.


    Ein Pilzsachverständiger ist angehalten, alle(!) Pilze eines "Esskorbes" durch zu sehen. Sollte er dies nicht tun, handelt er fahrlässig!


    Gruß

    Peter

  • Hallo Malone,

    die sahen im Wald wirklich noch in Ordnung aus, auch wenn es sicher nicht die aller jüngsten waren. Das Abernten war ca. vor 13 Stunden, danach haben die noch mal gut nachgelassen. Ich hoffe, dass ich keine regionale Schneckenhungersnot erzeugt habe durch die Mitnahme... sonst war nämlich nicht viel los im Wald :)

  • Hallo Peter,

    sind die silbrigen Stielfasern denn obligat beim Gifthäubling? Und ist die Abwesenheit von Schuppen ebenfalls obligat? Auf 123pilzusche.de gibt es ein Foto vom Häubling mit silbrigen Fasern, aber auch mit Schuppen. Außerdem scheint es auf einigen Gifthäublingsfotos so, als würden die Fasern ebenfalls leicht abstehen und ein schuppiges Bild erzeugen.

    Was die Situation beim PSV angeht, hatte ich mich später auch darüber gewundert, dass er nicht jeden einzelnen rausgenommen hat. Womöglich hat er es auch auf einen Blick gesehen, wenn er sehr viel Erfahrung hatte, aber es waren schon sehr viele Stockschwämmchen und einzeln wurden die definitiv nicht beäugt. Im Gegenteil eher nur die großen Büschel... Naja, wird Zeit, dass ich mich selbst am PSV versuche, dann kann ich mir selbst weiterhelfen :)

    Viele Grüße
    flipstar

  • Hallo,


    bei deinem vertrockneten Exemplar traue ich mir kein Urteil zu und ich sammle Stockies seit über 50 Jahren.

    Wenn deine alle den selben, typischen Stockigeruch hatten werden es schon welche gewesen sein aber es ist besser bei Unsicherheit die Teile zu entsorgen als sich die nächsten Wochen auf der Intensivstation aufzuhalten.

    Wie bestimmt ihr eure Stockschwämmchen sicher, sodass sie abends in die Pfanne und nicht wie jetzt bei mir trotz PSV Freigabe in den Müll wandern?

    Ich nehme halt nur frisches Material bei denen alle Merkmale zu erkennen sind. Umso häufiger Du dich mit denen beschäftigst, umso sicherer wirst Du bei deren Bestimmung.


    Stockschwämmchen



    Gifthäubling


    VG Jörg

  • Servus,

    hier ein zwar etwas Älterer aber schöner Beitrag von Björn Wergen zur Problematik.



    Grüße Andre

  • Das man sich auf frisches Material konzentrieren sollte, ist glaube ich ein wichtiger Punkt bei einem Pilz mit tödlichem Verwechslungspartner.
    Meine Pilze hatten sich dann nach dem Abernten zum Abend hin so stark verändert, dass man gar nichts mehr bestimmen konnte, wie du schon sagst. Also am besten schon direkt beim in den Korb packen ganz genau hinschauen.

  • Servus,

    hier ein zwar etwas Älterer aber schöner Beitrag von Björn Wergen zur Problematik.



    Grüße Andre

    Danke dir dafür. Hatten den Beitrag auch schon gelesen und im einleitenden Block steht ja auch, dass eine sichere Bestimmung nur bei ausreichender Frische erfolgen kann.