Rubroboletus satanas?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 3.726 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Isarschwammerl.

  • Servus,

    an einem Standort, an dem ich die letzten Jahre regelmäßig Rubroboletus satanas und Caloboletus radicans vorgefunden habe, habe ich heute diesen seltsamen Satanspilz gefunden.

    Poren gelb, Wachstum büschelig, Stiel rot, aber ohne Netz, sondern flockig wie Neoboletus erythropus, Hut gräulich, am Rand rosa, feldrig aufgerissen, Geruch wie Rubroboletus satanas, Fleisch kaum verfärbend.

    Schlägt jemand eine andere Diagnose vor?

    Liebe Grüße Schorsch


  • Hallo Schorsch


    ich glaube das kein Rubroboletus satanas ist . Meine das um Caloboletus radicans gehet . Huthaut ist typisch für C. radicans besonderes Hut risse ( erste Trockenschaden spuren ) R. satanas hat andere Huthaut . Wegen rote und gelbe Stielfarbe , glaube das um Virusbefall gehet , auch Stielfleisch zeigt Virusbefall spuren

    LG


    ich füge später ein paar Bilder

  • Hallo,


    Rubroboletus satanas darf meines Wissens nach am Hut keine Rottöne zeigen. Da mehrere Frkp. der Kollektion diese aufweisen, würde ich nicht auf eine pathologische Veränderung setzten.
    Gibt es die Möglichkeit einen adulten Frkp noch mal aufzuschneiden?

    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Meine das um Caloboletus radicans gehet .

    Hallo Beli,

    Das denke ich auch wobei man Caloboletus kluzakii nicht vergessen darf.


    Rubroboletus satanas darf meines Wissens nach am Hut keine Rottöne zeigen.

    Hallo Thiemo,

    der Satansröhrling kann durchaus auch eine rötliche Hutunterhaut haben und zeigt sie manchmal am Hutrandbereich,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Schorsch,


    die Teile sehen schon komisch aus aber Rottöne auf der Huthaut darf der Satan nicht haben. Ich werfe einmal Caloboletus kluzakii in den Ring ohne zu wissen ob dieser so starke Rottöne auf der Stieloberfläche haben und so wenig blauen darf.


    Hallo beli

    Huthaut ist typisch für C. radicans besonderes Hut risse ( erste Trockenschaden spuren ) R. satanas hat andere Huthaut

    die rissige Huthaut kann auch der Satan haben.



    C. radicans ist wegen der Rottöne auf dem Hut eigentlich auch raus.


    Mal sehen was die Röhrlingsspezies dazu sagen.


    VG Jörg


    P.S.: Matthias hat C. kluzakii bereits vorgeschlagen.

  • Hallo

    ich glaube an C. klusakii nicht

    Ich meine das gefragte Kollektion keine rot oder rosa Huttöne hat . An diese Bild ist rosa töne zu sehen aber ich meine das um Stiel zwischen mehrere Hüte gehet . Mehrere Exemplaren zusammengewachsene . Ein teil Stiel mit rosa töne zwischen 3 Hüte ist zu sehen


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    Glaube auch das alle rosa und gelbe auch grautöne ein Virusbefall ist


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    LG

  • Servus,

    da ist schon viel Zeugs dabei was nirgends ranpasst wenn man mal einen Bakterienbefall ausser acht lässt.

    Für Satane sind zuviel Rottöne am Hut (auch am Hutrand) was eher zu R. legaliae passen würde. Gelbliche Röhren in dem jungen Wachstumsstadium wären noch vertretbar denke ich. Die haben aber alle ein Netz, auch kluzakii.

    Dann gehts weiter mit dem netzlosen Stiel. Wenn man Caloboletus hernimmt dann C.calopus f. eretikulatus (C. polygonius). Der hat kein Netz. Dafür passen aber die Rottöne am Hut nicht.

    Ein Befall wie beli meint wäre auch denkbar. Die sehen auch recht ungewöhnlich an der Stielspitze und am Hymenium.

    Grössere Exemplare müsste man mal gucken können.


    Grüsse Andre

  • Hallo Andre,

    Die haben aber alle ein Netz, auch kluzakii.

    C. radicans soll ja auch immer eine Netzzeichnung haben aber im jungen Zustand ist das manchmal nicht oder kaum zu erkennen.


    Der blaut eigentlich stärker als der angefragte Fund. Das Färbungsverhalten in Schnitt passt eher zu Rubroboletus legaliae oder R. satanas.

    Grössere Exemplare müsste man mal gucken können.

    Das ist auch meine Meinung. Hoffentlich werden die groß und man kann genaueres sehen.


    VG Jörg

  • Hallo Matthias,


    das wußte ich nicht da es den bei mir nicht gibt und ich ihn daher noch nie in der Hand hatte. Ich bin echt gespannt was hier herauskommt.


    VG Jörg

  • Servus beinand',

    die Fruchtkörper sind halt noch sehr jung. Ich denke schon, dass sich die zielführenden Merkmale noch entwickeln, wenn es der eine oder andere Fruchtkörper schafft auszuwachsen.

    Dass die Poren bei jungen Fruchtkörpern von Rotporern noch gelb sein können, kennt man ja. Dass noch überhaupt kein Stielnetz erkennbar ist, ist schon komisch. Dieses Karminrot lässt mich dagegen schon an einen Satan denken.

    Über den Geschmack hab ich noch nichts gelesen. Die Bestimmung als C. radicans sollte durch eine Geschmacksprobe abzusichern bzw auszuschließen sein.

    An C. kluzakii glaub ich nicht. Die rote Subcutis müsste bei dem Schnittbild deutlich zu sehen sein.

    Ich denke aber, dass die Poren noch rot werden, sich auch noch ein Stielnetz entwickeln wird, und später mehr oder weniger typische Satanspilze rauskommen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo zusammen,

    das sind normale R. satanas, die ein nicht so seltenes büscheliges Wachstum zeigen. Meisten verkümmern viele Fruchtkörper und nur wenige entwickeln sich vollständig weiter. Hier mal Aufnahmen aus meinem Hauswald mit jeweils zwei Tagen Abstand.









    Das junge Rotporer noch eine gelbe Röhrenschicht zeigen ist absolut normal wie hier bei einem Satanasbaby zu sehen ist.




    LG Karl

  • Hallo,


    natürlich können das Satane sein aber ich habe immer noch ein Problem mit den Rottönen auf der Huthaut. Das habe ich bei dem noch nie gesehen.


    VG Jörg

  • Hallo


    Caloboletus radicans mein Fund aus September 2018 .

    Büscheliges Wachstum - keine gesunde Myzel , irgendwelche Pilzkrankheit .


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    nach ein paar Tage wuchsen die Pilze nicht mehr , nur Schneckenspuren


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    Stiel mit rötliche Farbe


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    Wegen diese meine C. radicans ( mit kranke Myzel ) Fund , hab getypt das gefragte Pilze auch Krank sind - Virusbefall .


    Weitere Funde ,Gesunde Exemplaren mit Huttrockenschaden


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    LG

  • Danke an alle,
    hat sich doch eine interessante Diskussion ergeben, bei der ich wieder einiges lernen konnte.
    Einfach kann jeder!
    Ich schaue nächste Woche nochmal vorbei und werde berichten, was sich ergeben hat.
    Bei uns geht es jetzt, da die Wälder tropfnass sind und die Temperatur unter 20° waren, los.
    Ein schönes Wochenende mit mykollegialen Grüßen :)

    Schorsch


    zum Abrunden noch ein paar Satanspilze aus den letzten Jahren vom selben Standort.




  • Hallo,

    ich sehe das genau wie Karl, das ist satanas. Durch das büschelige Wachstum kommen gerne Deformationen vor ...

    Und rosa-rötliche Töne gibt es immer mal wieder beim Satan. Ich weiß nicht, ob man Jürgens Bilderserie noch irgendwo findet, aber da waren solche ziemlich rosahütigen Exemplare dabei.

    Viele Grüße

    Thomas

    P.S.: legaliae blaut gerade jung durchaus bis zur Stielbasis

  • Ich weiß nicht, ob man Jürgens Bilderserie noch irgendwo findet, aber da waren solche ziemlich rosahütigen Exemplare dabei.

    Hallo Thomas,

    Ich hatte mir seinerzeit Jürgens Bilder auf dem PC gespeichert, neben den rosahütigen Exemplaren zeigte er auch gelbporige Fruchtkörper. Hochladen möchte ich hier seine Bilder aber nicht,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Moin!


    Mal abgesehen davon, daß ich das hier auch am ehesten für ein satanisches Gebüschel halte:
    Wir können ja Jürgen mal "anklingeln", ob er die Verwendung seiner Aufnahmen hier erlauben möchte.


    Bei Caloboletus radicans kann durchaus mal was "Rotes" außen am Stiel sein, aber ich finde, daß das ein anderer Rotton ist und auch die Farbverteilung sieht anders aus, oder? Also nicht so von der Stielbasis her aufwärts wie hier sondern mehr weiter oben am Stiel. So wie man das auch auf Belis Bildern erkennt. Da muss man auch noch etwas darauf achten, ob die Rötliche Färbung tatsächlich außen am Stiel auftritt, oder an verletzten Stellen unter der Stielrinde, weil C. radicans ja eben auch im Alter rötlich verfärbendes Stielfleisch bildet.

    Über die "blauen Flecken" ganz unten in der Stielbasis bei Schorschs Kollektion muss man sich keine Gedanken machen, denke ich: Das ist ja erkennbar, daß das die Folge einer Schädigung bzw. von einem Befall ist.



    LG, Pablo.

  • Servus,
    also ich habe die Stellen wiederholt aufgesucht und es hat sich keine weitere Reifung / Veränderung ergeben. Inzwischen sind sie verfault, aber in der Nähe reguläre Satanas gewachsen. Ich schließe mich also Belis Hypothese von viralem Befall an.
    Liebe Grüße Schorsch