Hallo zusammen,
gestern war ich gegen Abend nach Feierabend noch eine Runde im Wald. Meine Funde würde ich gerne mit euch teilen.
Vorab ein paar Gedanken zur Niederschlagssituation. Ich habe mich schon oft gefragt, wie lange es nach kräftigen Regengüssen dauert bis sich die ersten Pilze zeigen und wann der optimale Zeitpunkt ist, um in den Wald zu gehen. Die gleichen Fragen beschäftigen auch immer wieder andere Pilzfreunde. Den letzten Regen gab es bei mir am 23/24.06. mit ca. 14 L und dann am 26.06. ganze 46 L! Davor fiel gut zwei Wochen kein Tropfen und auch seitdem hat es nicht mehr geregnet. Das aktuelle Pilzaufkommen sollte sich also gut mit diesen Niederschlägen in Verbindung bringen lassen. Am 02.07 also 6-9 Tagen nach dem Regen schaute ich zum ersten Mal in den Wald. zu sehen waren hauptsächlich einzelne Täublinge. Wirklich viel los war nicht. Bemerkenswert war, dass ich aber auch 2-3 bereits überständige Täublinge fand, die ziemlich schnell nach dem Regen gewachsen sein mussten.
Gestern Abend, 12-15 Tage nach dem kräftigen Regen waren deutlich mehr Pilze zu finden. In der Zwischenzeit musste das Pilzwachstum stellenweise richtig angezogen haben. Bei den Steinpilzen schien das Wachstum regelrecht explodiert zu sein. An Stellen wo 6-9 Tage nach dem Regen nichts zu finden war, fand ich nun teils überständige Exemplare. Aber auch junge Fruchtkörper verschiedener Arten waren noch zu finden. In diesem Fall würde ich also davon ausgehen, dass der optimale Zeitraum 9 bis 15 Tage nach dem Regen ist/war. Die erneute Trockenheit wird das Pilzwachstum wohl leider wieder so schnell bremsen, wie es begonnen hatte. Seit dem kräftigen Regen fiel kein Niederschlag mehr und auch für die nächsten Wochen ist keiner in Sicht. Bereits gestern war der Wald wieder sehr trocken und die Mehrheit der Pilze hatte Trockenschäden.
Vielleicht war das für den ein oder anderen auch etwas interessant.
Nun aber zu meinen Funden. Mit den Bildern bin ich leider nicht ganz zufrieden. Mit dem Smartphone bekomme ich meist entweder nur Stiel oder nur Hut scharf. Da ich aber keine Ahnung von Fotografie habe, wird das Smartphone wohl erst einmal die effizienteste Wahl bleiben.
Neben vielen Zinnober-Täublingen (Russula rosea), fand ich zwei kleine Fleischrote Speise-Täublinge (Russula vesca), drei Grüngefelderte Täublinge (Russula virescens), leider Großteils madig und einige nicht näher bestimmte Exemplare.
Zinnober-Täubling (Russula rosea)
Fleischroter Speise-Täubling (Russula vesca)
Grüngefelderter Täubling (Russula virescens)
Überraschend häufig auch der Sklerotien-Stielporling (Polyporus tuberaster)
Schmetterlings-Tramete (Trametes versicolor)?
Spindeliger Rübling (Gymnopus fusipes)
Einige Exemplare vermutlich von der unbekannten Netzhexe, die ich in diesem Beitrag "Unbekannter Täubling und Hexe" zeigte. Vielleicht kann jemand mit den folgenden Fotos noch was dazu sagen.
Und hier wohl wirklich eine Netzhexe (Suillellus luridus)
Das Highlight: etliche Sommer-Steinpilze (Boletus reticulatus) und dazwischen viele Exemplare des Bronze-Röhrlings oder Schwarzhütigen Steinpilzes (Boletus aereus), einem Erstfund für mich. Ich war hin und weg von der Anzahl, konnte ich davor meine Sommer-Steinpilz-Funde an einer Hand abzählen. Und dann noch so viele schöne Schwarzhütige beim Erstfund. Aufgrund des zahlreichen Auftretens erlaubte ich mir zwei Exemplare fürs Foto zu entnehmen.
Sommer-Steinpilz (Boletus reticulatus)
Bronze-Röhrling (Boletus aereus)
Meine Ausbeute - das meiste durfte im Wald bleiben, Da größtenteils madig, lies ich viele Steinis direkt stehen.
Vielen dank fürs Lesen.
Viele Grüße
Luca