Pilzfund im Keller

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.969 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Elmoneri.

  • Hallo zusammen,


    im letzten Jahr haben wir ein Reihenhaus gekauft mit Keller von 1906. Jetzt habe ich ein paar Pilze zur Bestimmung .. ;) und wäre euch sehr dankbar, wenn ihr bei der Sache weiterhelfen könntet! Fotos anbei.

    Die Pilze haben sich im Keller wahrscheinlich wegen neuen dichteren Fenstern und unzureichender Lüftung gebildet. Wir haben da noch nichts in Betrieb genommen und uns nicht gut gekümmert.


    Ich frage mich:

    - Um was für einen Pilz handelt es sich? (ist das so ein Filzröhrling?)

    - Ist er giftig oder problematisch für die Bausubstanz? (wenn so eine Aussage zu treffen ist, es geht mir nur um eine erste Einschätzung)

    - Sind diese großen Sporenbilder üblich? Kann ich daraus irgendetwas ablesen?

    - Wie kann ich den Pilz eindämmen/entgegenwirken? Geht der durch das Mauerwerk oder wie kommt zum Beispiel dieser kleine Pilz zustande?


    Wenn noch etwas anderes benötigt wird, lasst es mich gerne wissen. Soll ich einen Pilz mal längs aufschneiden? Ich las soetwas in einem anderen Beitrag. Das würde ich nur machen, wenn er hier als nicht-giftig eingestuft werden würde.


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe und viele Grüße! :)
    Rote Murmel




  • Hallo Rote Murmel,

    dem Augenschein nach ist das nichts Giftiges. Es handelt sich wohl um Filzröhrlinge, also um Ziegenlippen oder Rotfußröhrlinge im weiteren Sinne. Allerdings ist das Pilzwachstum ein klares Anzeichen für Feuchtigkeit im Mauerwerk. Es kann so kommen, dass sich noch andere Pilze da breitmachen, und dann vielleicht welche mit allergenen Sporen (auf deinem Foto, der dunkelolive Fleck am Boden, das sind z. B. ausgefallene Pilzsporen). Es wäre gut, du würdest nach der Feuchtigkeitsquelle suchen und die Feuchtigkeitszufuhr unterbinden. Nur so könntest du später auch die Wände dämmen zwecks Energieeinsparung. Mit Feuchtigkeit in der Wand geht so etwas nicht, da hast du ganz schnell den Schimmel im Keller.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Murmelchen,

    Ja , das ist ein Filzröhrling , welcher genau auch immer.

    Und vor dem Haus steht ein Baum mit welchem der in Symbiose lebt.

    Dass der Pilzfruchtkörper in deinem Keller erscheint zeigt dass die Bausubstanz nicht dicht ist.

    Der Pilz selbst schadet nicht , der ist halt nur durch die Poren der Wand hindurchgewachsen.

    Solange die Wand undicht ist wird er auch kommen wenn du lüftest.

    Draussen wachsen ja auch Pilze und da ist immer gelüftet.

    Und giftig ist der nicht (aber die angegammelten Dinger trotzdem nicht essen)

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Rote Murmel,

    Es ist wie du vermutest was aus der Filzröhrlingsecke, irgendwo muss in Wand oder Boden die Substanz rissig sein so dass Pilzmycel wachsen kann und bei dir im Keller Fruchtkörper bildet.

    Die vielen Sporen weisen darauf hin daß kaum Luftzirkulation vorhanden ist,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hi,

    tut mir leid, dass der Keller undicht ist, aber es ist auch faszinierend zu sehen, dass die Pilze durch dieses feste Baumaterial (Beton?) kommen. 8| Ein Schnittbild wäre schon super, um die Art rauszukriegen. Würde mich interessieren, was sich da so hartnäckig durch die Wand gearbeitet hat ^^


    LG

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Hi,

    Keller von 1906 ist kein Beton. Das ist sicher gemauert und dann nur verputzt.

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  • Moin,

    diese Sporenspur ist auch ziemlich gerade, vielleicht hilft das ja bei der Lecksuche, um rauszukriegen, "woher der Wind weht" :giggle:


    LG


    Hi,

    Keller von 1906 ist kein Beton. Das ist sicher gemauert und dann nur verputzt.

    Gut möglich, mit sowas kenne ich mich überhaupt nicht gut aus... ==Gnolm23

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Vielen, vielen Dank für eure zahlreichen und schnellen Rückmeldungen dazu! Das hilft uns schon einmal weiter die Situation besser einzuschätzen.


    Das heißt, wenn die Sporen alle an einem Fleck gehäuft "liegen", dass sie sich nicht so weit in der Luft verbreiten konnten, weil die Luft eher stand und die Sporen direkt absanken? Denn soetwas habe ich in der Häufung so noch nie gesehen. Wobei auf einem moosigen Waldboden, wo wir manchmal Pilze sammeln, sieht man das ja ohnehin nicht.

    Ich werde in den kommenden Tagen einen Pilz aufschneiden und neues Bildmaterial bzw. ein Schnittbild zur Verfügung stellen.


    Ich meine im Boden auch einen "Riss" oder soetwas feststellen zu können, an der Stelle wo die Pilze entstanden sind und nehme an, dass das die Verbindung nach draußen sein könnte.

    Zum Verständnis: das heißt also, dass Pilze immer durch Poren hindurchwachsen, also Teil eines größeren Organismus sind? Und es ist also nicht so einfach möglich, dass neue Pilze einfach aus dem Nichts entstehen, an den Stellen wo Sporen liegen, aber kein Nährboden ist? Oder habe ich das falsch herausgelesen.


    Das finde ich alles sehr erstaunlich, weil ich bisher immer dachte, das Pflanzen grundsätzlich einen Nährboden brauchen und dass solche Kaliber dort in kurzer Zeit entstanden sind, finde ich sehr beachtlich (biologisch außerordentlich faszinierend, im eigenen Keller jedoch recht erschreckend).


    Ansonsten ist uns die Feuchtigkeitsthematik im Keller schon bekannt. Vor der Außenwand steht feuchtes Erdreich an und die Wand wurde meines Wissens auch nie von außen neu abgedichtet. Das werden wir angehen müssen. Früher waren hier sehr zugige Fenster verbaut, was wahrscheinlich dazu geführt hat, dass das Feuchtigkeitsmilieu im Keller besser war.

    Ein Baum steht im Hinterhof jedoch nicht. Beim Nachbarn sind verschiedene buschige Sträucher. Ich versuche mal herauszubekommen, was das ist.


    Noch einmal vielen Dank für alle bisherigen Antworten!

    Rote Murmel

  • Huhu,


    zu der Feuchtigkeitsproblematik wurde ja genug geschrieben. Pilze sind keine Pflanzen, die wachsen daher auch ohne offensichtlichen Pflanzen-Nährboden, solang das Myzel von irgendwoher versorgt wird. Wenn ich mal wieder im Stress und verpeilt bin, wachsen die ja auch mal in meinem Kaffeebecher mit Kaffeeresten, den ich auf dem Schreibtisch vergessen habe. :whistling:

    Was den Pilz angeht, ich vermute zumindest, dass das ein "Gartenröhrling" (Hortiboletus spec.) ist. Zur Bestimmung bräuchte man da eben ein Schnittbild von einem vitalen Exemplar (inklusive Stielbasis).

    Ein Baum muss da aber in der "Nähe" sein (wenn's ein großer Baum ist, können das auch mal 20-30m Entfernung sein), weil ohne den bekommt man so einen Röhrling nicht in den Keller.


    LG.

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
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  • Hallo zusammen,


    vielen Dank an alle! Hier kommen nun ein paar Fotos der Schnittbilder, von einem der größeren und dem kleinen Pilz, bevor ich sie nun entfernt habe. Außerdem ein Foto vom angrenzenden Hinterhof, denn das wären die Gewächse, die in der Nähe sind.

    Ist das für euch aufschlussreich? Bin total gespannt auf eure Antworten! :)


    Viele Grüße!


  • Hi,

    wichtig wäre noch, dass du nach 15 Minuten nochmal Fotos von den Schnitten machst, um blaue Verfärbung zu erkennen. Die brauchen manchmal eine Weile. Die Stielbasis ist ja ziemlich orange. Vielleicht ist es Hortiboletus engelii, aber diese bräunlichen und rötlichen Verfärbung im Fleisch weiter oben passen da weniger gut zu, glaube ich.


    LG

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Boletaceae ()