Endlich mal...

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.314 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebes Forum,

    Auch bei uns hat es in den letzten Wochen nur sehr selten und dann auch spärlich geregnet.

    Wir haben schon längst die Hoffnung auf Großpilze aufgegeben. Aber man muss sich ja bewegen und deshalb suchen wir uns immer Stellen aus wo wir noch nicht waren, um potentielle Pilzstellen auszuspähen, falls es mal wieder feucht wird.

    Heute haben wir uns in die Dessauer Ecke aufgemacht zum Sieglitzer Berg, bzw. in den Sieglitzer Park bei Vockerode. Der Park gehört zum Dessauer Gartenreich, wie auch der weltbekannte Wörlitzer Park. Er ist etwas abgelegen, liegt in der Elbaue, aber hat potentielle schöne Pilzecken zu bieten. Man findet dort eindrucksvolle starke und alte Eichen, Hainbuchen, Buchen.

    In der Elbaue sind trotz grundwassernah an der Elbe gelegen leider viele Stark- und Altbäume abgestorben.



    In den 70er Jahren wurden dort von Karl-Heinz Müller einige interessante Baumpilze gefunden und publiziert.

    Hier ein paar Eindrücke des Parkes.






    Wir haben dort leider heute so gut wie keine Porlinge gefunden, aber es gelangen uns heute ein paar interessante Funde.

    Zunächst entdeckten wir einen Phytoparasiten (?) auf Rhamnus carthatica, Purgier-Kreuzdorn. Da fehlt uns aber die Kenntnis. Vielleicht hat jemand eine Idee.


    Dann fand ich auf liegenden Ulmus?-Stämmen endlich mal wieder den Rillstieligen Seitling, Pleurotus cornucopiae. Er ist in den letzten Jahren bei uns selten geworden (wegen des Ulmen-Sterbens), d.h. zumindest haben wir ihn selten gefunden, er kommt ja auch auf anderen Laubhölzern vor.




    An einem stehenden, toten Laubholzstamm entdeckten wir in ca. 4 m Höhe einen Blätterpilz, den wir als Hypsizygus ulmarius, Ulmen-Rasling bezeichnen würden. Der kommt nicht nur an Ulme vor. Wir denken, dass der Stamm eine Eiche war. Leider hatten wir keine lange Leiter dabei um den Fruchtkörper zu ernten, deshalb ist das Belegfoto nur eine Vermutung.


    Im Laub am Wegesrand dann der Fund eines jungen Riesen-Schirmpilzes, Macrolepiota procera (?). Endlich ein frischer, junger Pilz. Sonst war es ja staubtrocken.


    Zu besseren Zeiten kann man in dem Gebiet sicher auch viele ander Funde machen.

    Wir waren jedenfalls nicht ganz unzufrieden, denn in den letzten Wochen haben wir kaum mal einen Großpilz zu Gesicht bekommen.

    Ich hoffe, Ihr könnt das nachvollziehen.


    LG Ulla

  • Hallo, Ulla!


    Die Rillstieligen sind meiner Einschätzung nach auch grundsätzlich seltener als Austern- und Lungenseitlinge. Pleurotus cornucopiae finde ich nur gelegentich mal, und dann vorwiegend in auwaldartigen Biotopen entlanag des Rheins (Stromtalelement?).


    Das sind tolle Fruchtkörper, die du davon entdeckt hast. Und zudem noch makroskopisch sehr eindeutig! :thumbup:



    LG; Pablo.