Hallo zusammen
Wie vielerorts gibt es auch in den Bergen kaum Pilze im Moment. Aber immerhin ein paar konnte ich die letzten Tage finden.
Für die ersten zwei komme ich bei der Bestimmung ohne Ditte nicht weiter.
1) Mallocybe sp.
Diese kleine Mallocybe wuchs auf ca. 2100m bei Zwergweiden. Vermutlich ist die Ferndiagnose aussichtslos, aber einen Versuch ist es wert.
Mangels neuerer, umfassender Literatur bin ich auf keine wirklich brauchbare Bestimmung gekommen.
Hut 1-2 cm im Durchmesser, jung mit deutlichem, weissem Velum. Hut und Stiel stark faserig. Geruch schwach fruchtig.
Sporen: 9.3-10.8-12.8 x 5.9-6.5-7.3 µm, Q = 1.41-1.66-1.79 (n=20)
Cheilozystiden sehr stark gegliedert, so dass ich anfangs an M. arthrocystis dachte (aber die ist es sicher nicht, u.a. passen die Sporen nicht).
Stiel auch am Apex ohne auffallende Kaulozystiden, nur mit zylindrischen Hyphenenden.
Mit dem guten alten Schlüssel von Bon lande ich am ehesten bei Inocybe frigidula. Die Beschreibung von Stangl passt aber eher nicht zu meiner Kollektion.
2) Inocybe sp.
Die wuchs in einem kleinen Feuchtgebiet im Moos, auf 2400m.
Hut 1-2 cm, meist deutlich gebuckelt, weiss überfasert. Geruch spermatisch.
Sporen 10.1-11.0-12.5 x 5.6-6.3-6.9 µm, Q = 1.61-1.77-1.98 (n=20)
Etwa 30% der Sporen sind deutlich trunkat, so dass ich zuerst an die häufige Inocybe helobia dachte.
Aber dazu sind mir zu viele Sporen amygdaliform und insgesamt zu wenig schlank.
Cheilozystiden sehr variabel, mit deutlich verdickter Wand, teilweise kräftig braun pigmentiert.
Pleurozystiden viel regelmässiger, mit schlankem Stiel und dicken Wänden.
Kaulozystiden gibt es nur am obersten Stielapex, ähnlich geformt wie die Cheilozystiden.
3) Galerina vittiformis agg.
Die wuchsen direkt neben dem Risspilz oben.
Sporen nur sehr schwach warzig, dextrinoid. Basidien 4-sporig.
Cheilozystiden lageniform, zahlreich
Pleurozystiden nur wenige, ebenfalls lageniform
Kaulozystiden im oberen Stielbereich ähnlich.
4) Laccaria montana
Dieser Lacktrichterling ist im alpinen Bereich sehr häufig.
Sporen fast perfekt kugelig. Die Stacheln sind sehr fein und kurz, bis max. 1 µm lang.
Das ist neben dem Habitat einer der Hauptunterschiede zu Laccaria laccata agg.
Viele Grüsse
Raphael