Zucht von Champignons

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  • Hallo zusammen,


    da bei meiner Freundin Pferdemist anfällt, wollte ich ggf. mal die Champignonzucht probieren. Das habe ich bislang noch nie gemacht und würde da vermutlich nach dem Buch "Pilzanbau in Haus und Garten" von Jolanda Engelbrecht vorgehen, aber eventuell auch andere Quellen zu Rate ziehen.


    Meine Frage ist: Hat jemand hier praktische Erfahrung mit der Zucht von Champignons auf Pferdemist? Mal abgesehen vom Zuchtchampignon und Stadtchampignon, welche Champignon-Arten eignen sich noch für diese Zuchtmethode? Ich dachte da zum Beispiel an den Anis-Champignon (Agaricus arvensis), der sich auch auf Pferdemist kultivieren lassen soll und mal etwas anderes ist als der übliche Zuchtchampignon. Wobei ich den noch nie probiert habe (wie schmeckt der denn?). Oder eventuell auch den Riesenschampignon (Agaricus augustus), dessen Hüte sich vermutlich erstklassig befüllen lassen sollten. Vielleicht kennt da jemand die Eckdaten (Temperaturen)?


    Leider weiß ich noch nicht, wo ich Körnerbrut her bekomme. Um die Körnerbrut selbst anzusetzen ist zu wenig Zeit, wenn das dieses Jahr noch etwas werden soll. Weiß da jemand eine Quelle? Sonst starte ich halt (entspannter) nächstes Jahr und kann dann die Körnerbrut auch selbst herstellen, wenn ich irgendwo Myzel her bekomme. Aber dieses Jahr wäre schon fein. :)


    LG Oliver

  • Hallo Oliver,


    ich habe, lange ist es her, einmal in der Champignonproduktion gearbeitet.

    Das Substrat, wir hatten in Ermangelung von Pferdemist eine Mischung aus Hühnermist und Stroh, verwendet. Das Substrat muss unter Zusatz von Harnstoff kompostieren, dabei so rund 65 °C warm werden und aller paar Tage umgeschichtet werden. Dabei verändert sich Struktur und Geruch. Endlich, so nach 4 Wochen, riecht es sehr angenehm und ist durchgehend bräunlich. Um das jedoch in Gang zu bekommen, ist ein recht große Mindestmenge erforderlich. Zum Schluss kommt in das Substrat nach Gips. Dann benötigt man ein warmen, feuchten Raum, damit das Mycel wachsen kann. Die Deckerde haben wir aus normaler Gartenerde, Humus/Torf, Kalkmergel und Styroporflocken gemischt. Auch aufwändig. Die Deckerde muss dann so rund 5-8 cm dick aufgetragen werden, nachdem das Substart vollkommen durchwachsen ist...


    Und genau deswegen habe ich privat neimals Champignons angebaut.


    Grüße,

    Steffen

  • Hallo Steffen,


    ja, das Substrat muss fermentiert und umgeschichtet werden. Da ich Pferdemist habe, verwende ich natürlich auch Pferdemist. Hühnerkot und Gips wird noch zugegeben. Weiß noch nicht, wo ich den Hühnerkot her bekomme, sonst nehme ich Guano.

    Um das jedoch in Gang zu bekommen, ist ein recht große Mindestmenge erforderlich.

    Ja, das ist richtig. Die Mindestgröße eines Haufens beträgt nach meiner Quelle 1,5 x 1,5 x 1 Meter.


    Dann benötigt man ein warmen, feuchten Raum, damit das Mycel wachsen kann. Die Deckerde haben wir aus normaler Gartenerde, Humus/Torf, Kalkmergel und Styroporflocken gemischt. Auch aufwändig. Die Deckerde muss dann so rund 5-8 cm dick aufgetragen werden, nachdem das Substart vollkommen durchwachsen ist...

    Den feuchtwarmen Raum kann man sich sparen, wenn man das zur richtigen Zeit draußen in einer schattigen Ecke machen kann. Eventuell muss man aber doch feucht halten, je nach Wetter.


    Bei der Deckerde würde ich nicht so viel Aufwand betreiben. Weißt du, warum ihr das so gemacht habt? Gerade die Styroporflocken würde ich keinesfalls verwenden.


    Ein Problem ist aber offenbar die Brut für den Anis-Champignon zu bekommen. Aber egal, das kann ich auch nächstes Jahr in Ruhe machen. Vielleicht hat ja jemand Mycel anzubieten? Generell wäre ich an Mycel für Kulturpilze interessiert.

  • Hi,


    der Haufen fällt sehr schnell ins sich zusammen, das Material wird kompakter. Am Ende 50 % und weniger. Dann erwärmt er sich nicht mehr richtig. Eine Größe von 1,5 x 1,5 x 1 Meter halte ich für deutlich zu klein. Wenn es sich erwärmt, dann ja nur etwas in der Mitte, aller Rand ist kalt.


    Deckerde: diese muss Kalk besitzen, ist ganz wichtig. Und muss viel Feuchtigkeit speichern können. Und muss luftig sein. Und ganz gleichmäßig dick aufgezogen, warum folgt gleich.


    Die Kunst ist das Gießen. Es darf kein Wasser aus der Deckschicht in das Substrat gelangen. Das ergibt dort Fäulnis, das Mycel stirbt dort ab und es findet keine Fruktifizierung mehr statt.


    Ich habe in den Hallen per Hochdruckreiniger Wasser vernebelt um eine hohe Luftfeuchte zu erhalten, bei gleichzeitig hohen Temperaturen. Im Freien würde ich das auf keinen Fall machen.

  • Hi Steffen,


    bezüglich der Größe des Haufens: da muss ich noch mal überlegen, ob ich das vielleicht anders machen kann. Einen viel größeren Haufen werde ich nicht machen können. Das wären nach meiner Quelle immerhin 600 kg Pferdemist nebst dem anderem Zeug (Hühnermist und Gips).


    in meiner Quelle wird Erde, Torf und Kalk für die Deckerde verwendet. Statt Torf würde ich diesen Torfersatz aus Kokosfaser nehmen. Um das feucht und luftig zu halten könnte ich mir Vermiculit als Ergänzung sehr gut vorstellen.


    Zu viel Wasser ist in der Pilzzucht ja immer kritisch. Das kriege ich wohl hin. Problematischer ist da schon die Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Ich muss mal mit meiner Freundin reden, ob ich den Stall nutzen kann. Dann würde ich da in Säcken oder Kübeln kultivieren. Bei beidem lässt sich die Luftfeuchtigkeit eigentlich recht gut hoch halten, bei gleichzeitig guter Belüftung, z. B. mit gelochter Abdeckfolie. Das habe ich bei kleineren Kultivierungen von anderen Pilzen meist so gemacht.


    Grüße


    Oliver

  • Hi Oliver,


    Vermiculite wird weich und zersetzt sich. Kenne ich von anderen Kulturen her. Torf ist halt auch etwas sauer. Aber klar, Torf ist kritisch. Kokosfaser geht bestimmt. Hauptsache locker/luftig. Kalkmergel ist problemlos für die Deckerde zu beschaffen. Gips halt nur in das Substrat.


    Haufengröße: genau deswegen haben wir das damals nicht privat zu Hause gemacht. Wir hatten im Betrieb 5 Haufen à 3 * 3 * 80 m...

    Es ist eben nicht so einfach, im Gegensatz zu anderen Kulturen.


    Eine Gedanke wäre, das Subtrat, wie Du schon erwähnst, in isolierten Kübel oder Kisten zu machen, um die Wärme zu halten.


    Grüße,

    Steffen

  • Nabend Steffen,

    Vermiculite wird weich und zersetzt sich.

    Vermiculit ist ja ein sehr poröses Mineral, das kann sich eigentlich nicht zersetzen, höchstens zerbröseln. Ich glaube, da würde ich den Versuch glatt wagen, zumindest für einen Teil. Auch wenn Vermiculit nicht wirklich nachhaltig ist, kann man den Einsatz ja vertreten. Ich würde gesiebtes Material verwenden. Kokosfaser / Torf hat aber natürlich den Vorteil, dass man direkt sieht, wenn es trocken wird.


    Eine Gedanke wäre, das Subtrat, wie Du schon erwähnst, in isolierten Kübel oder Kisten zu machen, um die Wärme zu halten.

    Die Kübel dachte ich für fertige Substrat für die eigentliche Kultur zu verwenden. Das Problem ist ja, dass man den "Misthaufen" zur Fermentation mehrfach umsetzen muss. Da muss ich noch mal nachdenken, wie ich das hinkriege. Eine Idee war, da Styrodurplatten dran zu legen, aber das erscheint mir unpraktisch. Ich könnte Heu drauf legen. Weiß nur nicht, ob meine Freundin mir das erlaubt, ihr Heu für die Pferde zu verwenden. ;) In meiner Quelle ist wirklich als kleinstmöglicher Haufen nur 1 x 1 x 1,5 m (also sogar noch etwas kleiner, als ich oben geschrieben hatte) angegeben.


    Auf eine Pasteurisation nach der Fermentation werde ich aus nachvollziehbaren Gründen verzichten. Das ist in den Mengen einfach nicht mehr so einfach machbar.


    Hühnermist kann ich umsonst haben. Der ist zwar schon alt, aber beim Hühnermist sollte ja eigentlich nicht viel passieren, oder? Für frischen Hühnermist müsste ich weiter fahren, wäre aber zur Not auch möglich.


    LG Oliver

  • Hallo Oliver,


    das Umsetzten ist wichtig, das was außen lag muss nach innen und umgekehrt. Je kleiner der Haufen, desto schwieriger alles, weil sich mittig nur ein kleiner Teil erwärmt.


    Grüße,

    Steffen

  • Eine Frage, Steffen: Meinst du, dass der Fermentationshaufen auf jeden Fall in sich zusammenfällt und um die Hälfte im Volumen schrumpft? Ich benutze ja Pferdemist und in meinem Büchlein sind zwar viele Infos, aber kein Hinweis darauf. Ich muss aber ja ausrechnen, wie viel Mörtelkübel ich später brauche. Wobei das definitiv viele sein werden. Vermutlich werde ich ohnehin noch zusätzlich Säcke oder Beete machen oder Substrat in Säcken für spätere Verwendung sterilisieren, aber ich will zumindest grob wissen, was an Volumen bleibt.


    Ich habe mir überlegt, dass ich einen alten Komposter aus Recycling-Kunststoff zum Fermentieren benutzen werde. Der ist ungefähr würfelförmig, aus Einzelelementen steckbar und etwa ein Kubikmeter groß. Den könnte ich dazu auch noch relativ leicht isolieren, indem ich z. B. Mineralwolle drum packe oder was ich gerade da habe. Andererseits ist der nicht wirklich dicht, also sollte das in puncto Belüftung auch kein Problem sein. Beim Umsetzen muss ich den halt auseinandernehmen, neu aufbauen und das Zeug wieder reinschaufeln.


    Außerdem überlege ich, ob ich irgendwo in einer schattigen Ecke Boden aushebe (eher kiesig, sandig, ist da halt leider so) und dort das verbrauchte Substrat reinpacke. Mit viel Glück kommen da noch mal irgendwann ein paar Champignons, ansonsten hab ich dann da halt über kurz oder lang gute Erde. ;)

  • Hallo Oliver,


    also wir hatten Gerstenstroh, der ganze Halm. Das einige Tage gewässert. Dann mit trockenem Hühnermist gemischt. Den Haufen geformt. Mit großer Kompostfräse. Dann Harnstoff drauf und mit Wasser aus einem 1/2 Zoll Schlauch eingewaschen. In kleiner Menge halt vorher in Wasser auflösen. Handschuhe tragen, Harnstoff weicht die Haut auf. Die Haufen haben in der Höhe 50 % verloren. Mindestens. Ich habe sogar die Haufen mit dem Radlader zusammengeschoben; also die Enden der Haufen in die Mitte transportiert. Vor dem letzten Umsetzten den Gips zugeben. Pasteurisiert haben wir nicht.


    Das mit den Kompostern klingt gut. Das kannst Du nur ausprobieren.


    Grüße,

    Steffen

  • Vielleicht hat ja noch jemand anderes Erfahrung und mag davon berichten?


    Eine Frage, die sich mir zwangsläufig auch stellt, ist die, ob man den Ertrag z. B. an Restaurants verkaufen könnte, ohne groß irgendwelche Auflagen erfüllen zu müssen.

  • Hi Oliver,


    mit dem Verkauf kann ich Dir nicht Weiterhelfen. Vielleicht kann das Gewerbeamt helfen? Da musst Du auch ein Gewerbe anmelden, etc.


    MfG

  • mit dem Verkauf kann ich Dir nicht Weiterhelfen. Vielleicht kann das Gewerbeamt helfen? Da musst Du auch ein Gewerbe anmelden, etc.

    Ja, Steffen, bei längerfristigem, wiederholten Anbau sicherlich. Bei einmaliger Hobbykultur nicht, da das dann keine dauerhafte und auf Gewinn ausgerichtete Tätigkeit ist. Das ist ja vielmehr ein Testlauf. Deswegen möchte ich die vielen Champignons aber nicht wegschmeißen müssen. Den Gewinn kann ich auch bei der Einkommenssteuer angeben.


    Ich dachte vielmehr an Auflagen, um überhaupt so etwas verkaufen zu können. Aber da kann ich eventuell mal beim Gesundheitsamt fragen. Ein Gesundheitspass wäre kein großes Problem, sofern nötig.

  • Das könnte stimmen, aber allein die rechtliche Seite. Und Du hast Gewinne und Kosten. Aber sicher, es geht hier ja um Tonnen an Pilzen. Von daher...


    LG,

    Steffen

  • Hallo Oliver,


    hast Du dich erkundigt, ob der Verkauf von A. augustus und A. arvensis in D. überhaupt zugelassen ist?


    VG Jörg

  • Hallo Oliver,


    da habe ich auch keine Ahnung aber ich weiß, daß in D. und der EU bei Lebensmitteln alles reglementiert ist. Beide Arten sind ja Schwermetallsammler und ich kann mir vorstellen, daß es da Probleme geben kann. Seit ich das weiß verputze ich überhaupt keine gilbenden Champis mehr. Es gibt ja noch genügend andere Arten, außer in diesem Jahr. Da gibt es fast gar nichts :gkopfwand: .


    VG Jörg

  • Hallo,


    der erste Blick sollte für solche Fragen immer in die "Leitsätze für Speisepilze und Speisepilzerzeugnisse" gehen. Von dort aus kann man sich dann in die weitere Gesetzeswelt hangeln. Immer auf muss und sollte achten. Es gibt Vorschriften, Leitsätze und Empfehlungen.


    Ganz neu ist das Buch von Harry Andersson Speisepilze in der Lebensmittelindustrie zum Thema.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo Oliver,


    in den Leitsätzen für Speisepilze und Speisepilzerzeugnisse tauchen beide Arten nicht auf. Daraus schließe ich, dass mit denen nicht gehandelt werden darf.

  • Hallo Jörg,


    die Leitsätze sind Richtlinien und keine verbindlichen Gesetze. A. augustus würde dann eben als Wildpilz gelten. Schon müsste man auch in anderen Dingen nachschlagen. Beide Arten stehen in der Positivliste der DGfM für Speisepilze. A. arvensis gilt als kultivierbarer Pilz und ginge als Zuchtpilz voll durch.


    Beste Grüße

    Stefan

  • Hallo zusammen,


    aus verschiedenen Gründen werde ich wohl erst mal versuchen mit einer kleineren Menge einen Versuch zu starten. Mit einem großen Haufen ist in der Kürze der Zeit zu viel Arbeit bei zu wenig Zeit und es wird zu viel Ertrag. Einen Großteil des Substrats zu pasteurisieren oder zu sterilisieren (für spätere Verwendung) fällt vermutlich flach. Mein Chef killt mich, wenn ich auf der Arbeit säckeweise Champignonsubstrat autoklaviere. ;)


    So genau weiß ich also gerade nicht, wie es weiter geht. Vermutlich wird es dieses Jahr nur der kleine Versuch in einem isolierten Behältnis. Dazu wollte ich mir vielleicht ein paar Strohballen besorgen. Das ist deutlich einfacher, dann aber natürlich keine Champignons.


    Vielleicht kann mir noch jemand etwas Grundsätzliches zu Pasteurisierung und Sterilisation von Substrat (ganz allgemein oder speziell zu Stroh) sagen. Wie ich gelesen habe, soll eine Pasteurisierung (nach Fermentation) den Ertrag deutlich steigern. Eine Sterilisation wäre hingegen nicht gut, weil man damit B. subtilis abtötet. Wieso, warum das schlecht ist, weiß ich aber nicht. Ferner würde mich interessieren, wie man am besten pasteurisiert. Mit heißem Dampf dürfte ja zu heiß sein. Heißes Wasser wäre möglich. Eine Quelle zur richtigen Pasteurisierung habe ich aber nicht gefuden, auch keinen Vergleich zur Sterilisation. Wobei letztere höchstens für kleinere Mengen Substrat in Frage kommt, die halt so gerade noch in meinen Autoklaven passen (im Prinzip ein großer Dampfdrucktopf).


    LG Oliver

  • Hallo Oliver,


    wir hatten auch eine Pasteurisierungsanlage. Zweck ist es, das Substart von Fremdpilzen zu säubern, also keimfrei zu machen.


    Wir hatten in der Anlage z. B. die "Haferflockenkrankheit", ein Fremdpilz. Ob die Krankheit so korrekt benahmt ist kann ich nicht sagen, zu DDR-Zeiten hieß das so. Man erkennt im Subtat leicht gelbliche Flocken, welche genau wie in das Substart eingestreute Haferflocken aussehen. Könnte sogar ein Parasit sein. Jedenfalls hat dieser Pilz, welcher in den ersten cm unterhalb der Deckerde wächst, das Mycel des Ch. zerstört. Tiefer ist alls OK. Nur hat der Ch. dann keine Verbindung zur Deckerde mehr und fruktifiziert nicht. Der Schaden hierdurch ist enorm. In Erinnerung habe ich noch, das, wenn in einer Anlage dieser Schädling aufgetreten ist, 7 Jahre Anbaupause erfolgte.


    Alles eben nicht so einfach... :gkopfkratz:


    In kleinen Mengen sehe ich ein Aufwand-Nutzenverhältnis nicht gegeben. Um den Anbau lediglich zu testen, natürlich schon.


    Grüße,

    Steffen

  • Hallo Steffen,


    weißt du noch, wie hoch die Temperatur bei der Pasteurisierung war und wie lange die durchgeführt wurde? Zwischen 72 und 100°C (je nach Quelle auch 60 bis 90°C) spricht man von Pasteurisierung.


    Einige Informationen habe ich hier unter "Entkeimung" gefunden. Demnach schadet auch eine vollständige Sterilisation anscheinend nicht:


    Glossar | Steintaler Edelpilz
    . GLOSSAR. . Hier finden Sie die Erklärungen für manche in der Pilzzucht verwendete Spezialausdrücke und auch allgemeine Informationen zum Thema.
    www.steintaler-edelpilz.de


    Am Ende muss ich natürlich gucken, was ich mit welchen Substratmengen machen kann. Ein Strohballen oder Substrathaufen nach Fermentation passt halt nicht in meinen Autoklav, da wäre das Äußerste die Tyndallisation oder fraktionierte Sterilisation mittels mehrfachem Übergießen mit kochendem Wasser.


    Wobei eine vollständige Sterilisation natürlich den Vorteil hätte, dass man das Substrat dann lange lagern und so irgendwann später gebrauchen könnte. Das geht aber bei mir nur in kleinen Mengen.


    Bezüglich der Fermentation des Champignonsubstrats: Bin gespannt, ob das in einem isolierten Behältnis, z. B. einer Styroporbox klappt. Über Belüftung muss ich mir da aber noch Gedanken machen.



    LG Oliver

  • Hallo Oliver,


    wir hatten auf jeden Fall über 70 °C geplant.


    Das fertige Substrat mit kochendem Wasser zu übergießen geht m. M. nicht, da man solche Mengen Wasser benötigen würde, das das Substrat regelrecht im Wasser schwimmt würde, um die nötige Temperatur zu erreichen.

    Da fällt mir ein, auch die Feuchte des fertigen Substartes ist entscheidend, wir hatten das einfach im Gefühl.


    LG,

    Steffen