Val d'Anniviers 04.08.2022

  • Hallo zusammen


    Hier noch ein paar Funde von letzter Woche am Lac de Moiry. Die Moorlandschaft dort garantiert fast immer interessante Sachen.


    1: Alnicola cholea

    Diese Alnicola ist extrem bitter, ein Gallenröhrling ist mild dagegen.

    Sie ist sehr ähnlich zu A. fellea. Die oft etwas kopfigen Zystiden verraten sie aber.

    Die Frage, ob die beiden Arten vielleicht doch identisch sind, wurde bisher nicht geklärt.


    Sporen moderat warzig


    Cheilozystiden typisch für alnicola, aber eben oft mit einem kleinen Köpfchen.


    Kaulozystiden ähnlich.


    2: Alnicola geraniolens

    Die wuchsen direkt daneben, waren aber schon makroskopisch leicht zu unterscheiden. Geschmack nach langem Kauen leicht bitter.

    Geruch - wie der Name schon sagt - nach Geranien. Andere greifbare Unterscheide zu Alnicola amarescens gibt es wohl nicht.


    Sporen etwas kleiner und mehr einseitig abgeplattet


    Cheilozystiden wieder typisch für Alnicola, aber weniger zugespitzt


    Kaulozystiden zylindrisch oder etwas keulig.


    3: Helvella philotonis

    Sieht man dort dauernd, daher nicht weiter untersucht.


    4: Inocybe helobia agg. (oder doch lacera?)

    Die wuchsen zwischen Kies und Sand, daher hoffte ich auf was spezielleres.


    Die Sporen sind sehr lang verglichen mit anderen helboia-Kollektionen


    Cheilozystiden stark braun pigmentiert, sehr variabel in Form und Grösse


    Pleurozystiden spärlich, gleichmässiger geformt.


    5: Bryoglossum rehmii

    Diese hübschen Pilzchen sind nur bis 15mm hoch.


    Die Sporen sind enorm schlank und lang, Koeffizient 4-6.5. Das ist wohl der wichtigste Unterschied zu Bryoglossum gracile.

    Die Septierung der Sporen konnte ich nur erahnen, in der Literatur steht auch dass diese im Lichtmikroskop schwer zu erkennen ist.


    Viele Grüsse

    Raphael