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  • Hallo zusammen,


    nachdem ich erfahren habe, daß man Flechtenbeiträge nicht anderswo vergraben sollte, kommt hier mal ein Flechtenfund von der Kleinpilztagung in Garmisch-Partenkirchen. Am Wegrand des Kramerplateauwegs gab es eine hübsche Flechte mit Sporen von ungefähr 16 x 7 µm. Ist das eine Gyalecta? Und wenn ja, welche?



    Björn

  • Hallo Björn,


    für Gyalecta würde ich das auch sofort halten.

    Ich hatte nicht gewusst, dass 18 Arten in D nachgewiesen sind!

    Der Gyalecta-Schlüssel enthält auch ähnliche Arten anderer Gattungen, die fallen aber bei derart geformten Apothecien gleich raus.

    Da kommt man tatsächlich ohne Mikromerkmale nicht weiter!


    Dein Fund wächst auf (sehr kalkreichem, feuchtem) Gestein?

    Ich sehe 8-spoige Asci, mauerförmige Sporen.

    Asci unter 10µm breit, sagst du, und nicht breit ellipsoid.

    Dann sollte die Flechte auch Trentepohlia-Untermieter habe... Passt das?

    Bei Grünalgen müsste ich anders weiterschlüsseln!


    Trentepohlia annehmend, gelange ich zu der bekannteren G. jenensis, die auch so aussieht, wie die Flechte auf deinen Fotos.

    Eigenschaften:

    Sporen 13-25 x 7-10; reif stark mauerförmig;

    Paraphysen kaum verdickt, deutlich länger als Asci;

    Apotheciendurchmesser um 0,4-1,2mm, ungestielt, nicht eingesenkt;

    Rand weiß/helles orange, gekerbt wenn alt, deutlich erhaben.

    Thallusfarbe weißlich, gelblich, bräunlich, rötlich möglich, les' ich.


    Gyalecta jenensis könnte also passen, meiner bescheidenen Meinung nach.

    Sie ist in den Bayerischen Alpen nachgewiesen.


    LG, Martin

  • Hallo Martin,


    ja, ich meine dort Trentepohlia-Algen gesehen zu haben und bin dann mit dem Wirth-Schlüssel auch bei G. jenensis herausgekommen. Da mir da aber jegliche Erfahrung fehlt, bin ich da natürlich alles andere als sicher.


    Björn

  • ... die vielen Löchlein im Gestein sprechen auch eher für Kalkstein, da bohren sich ja viele Flechten regelrecht hinein...


    Martin