Wubi

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 2.274 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Servus "Cognacmeister",


    der Silberröhrling würde nur im Hut blauen, hötte darunter deutlich gelbes Fleisch und wäre in der Stielbasis rosa. Allein dadurch kann er das gar nicht sein. Deine Fotos verstecken viele wichtige Merkmale (hier insbesondere die Stieloberfläche). Du bringst auch keine Beschreibung, die weiterhelfen würde.

    Für einen Wurzelnden Bitterröhrling ist der nicht wulstige Hutrand untypisch und er ist wenig gedrungen. Ein Caloboletus (Bitterröhrling i.w.S.) wäre aber schon möglich. Das sehr blasse Fleisch, der kühle Blauton des Blauens... hat er denn bitter geschmeckt? Wonach hat er gerochen? In welchem Habitat ist er gewachsen?


    Pilze nur nach (nicht sehr guten) Fotos ohne jede Beschreibung bestimmen, macht wenig Spaß und wenn du einen namen hättest, würdest du wenig daraus lernen können. Je mehr du dich mit deinen Funden beschäftigst, umso mehr wirst du lernen. Eine Beschreibung anzufertigen wäre der erste wichtige Schritt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Salve!


    Warum ist der Startbeitrag gelöscht?
    Das ist insofern bedauerlich, als daß ja niemand mehr die anschließenden Kommentare nachvollziehen kann.

    Schade, schöner wär's, man würde das einfach stehen lassen, dann haben doch alle was davon.



    LG; Pablo.

  • Moin,


    sieht für mich auf den ersten Blick nach WuBI aus. Die rötliche Färbung im Inneren des Stiels beim Anschnitt passt dazu.

    Die Hutfarbe auch, der ist auch schon älter.

    Ein Bild vom Stiel wegen dem Netz wär wichtig.

    Bin mir aber auch nicht ganz sicher.


    LG

    Daniel

  • Und beim silber im unteren Teil rötlich mitte gelb und hut Oberseite Lagunen blau im Durchschnitt oder

    Hallo,

    der Silberröhrling hat gelbes Fleisch, das im oberen Stielteil und im Hut leicht blaut, in der Stielbasis ist das Fleisch pink bis pink-braun.


    -Quelle: British Boletes, G. Kibby und https://boletales.com/genera/boletus/b-fechtneri/


    Am einfachsten sind Silberröhrling und Wubi, bzw. die Gattungen Butyriboletus und Caloboletus, aber durch die Geschmacksprobe zu unterscheiden, die bei Caloboletus bitter ausfällt.


    Ging um den hier ob es ein silberröhrling wäre is wohl doch nur ein wubi

    Tricholomopsis meinte ja eigentlich, dass das der Habitus eher untypisch für den WuBi ist. ==Gnolm23


    Würde mich allerdings auch interessieren, was dann sonst noch in der Gattung Caloboletus in Frage käme. Außer dem WuBi kommen in Europa meines Wissens nach nur noch C. kluzakii und C. calopus vor, die ich hier aufgrund der Stiel- und Hutfarbe eigentlich ausschließen würde...


    LG

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Würde mich allerdings auch interessieren, was dann sonst noch in der Gattung Caloboletus in Frage käme. Außer dem WuBi kommen in Europa meines Wissens nach nur noch C. kluzakii und C. calopus vor, die ich hier aufgrund der Stiel- und Hutfarbe eigentlich ausschließen würde...

    Hallo Zusammen,

    radicans und calopus lassen sich auch einfach mit Jodhaltigen Chemikalien an den Stielhyphen trennen, radicans reagiert negativ und calopus positiv,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Würde mich allerdings auch interessieren, was dann sonst noch in der Gattung Caloboletus in Frage käme. Außer dem WuBi kommen in Europa meines Wissens nach nur noch C. kluzakii und C. calopus vor, die ich hier aufgrund der Stiel- und Hutfarbe eigentlich ausschließen würde...

    Servus "Boletaceae",


    in Mitteleuropa kommt auch noch Caloboletus polygonius vor, der Iod-negativ ist, aber den Habitus von C. calopus aufweist. Er wurde regelmäßig mit C. calopus verwechselt, da beim "Makroskopieren" regelmäßig auf die Iodprobe verzichtet wurde, da die Bestimmung "eh klar" sei.


    Ich zweifle gar nicht an, dass es sich hier um einen Wurzelnden Bitterröhlring handelt. Ich finde den habitus nur ein bisserl untypisch. Ich hatte gehofft, vom Threadersteller etwas mehr Mühe rauszukitzeln (Beschreibung seines Fundes und/oder Detailfotos), was dann wohl zur Löschung des Starbeitrags führte (warum auch immer), um dann doch wieder die ersten Fotos hochzuladen. In dem Zustand, wenn es ein "Wubi" wäre, würde ich z.B. einen deutlichen Maggigeruch erwarten.


    Um die Gattung Caloboletus zu erkennen, kann man auch die Verfärbung der Huthaut auf Druck prüfen. Die bräunt genauso wie in der Gattung Rubroboletus (sind beide sehr nah verwandt), also Satanspilz und Co.


    Am einfachsten sind Silberröhrling und Wubi, bzw. die Gattungen Butyriboletus und Caloboletus, aber durch die Geschmacksprobe zu unterscheiden, die bei Caloboletus bitter ausfällt.

    Das sehe ich aus eigener Erfahrung anders. Caloboletus radicans kann auch süßlich schmecken (ich bin sehr bitterempfindlich), das Bittere roh und frisch nicht auffallen. In der Pfanne würde aber auch eine vermeintlich milde Kollektion seine Bitterstoffe zeigen (wurde mir berichtet, keine Eigenerfahrung). Ein Schnitt durch den Fruchtkörper ist viel einfacher und sicherer, denn das Farbmuster des Silberröhrlings ist eindeutig anders. Bei sehr jungen Fruchtkörpern kann man auch die Poren verwenden – bei Butyriboletus wie bei Boletus s. str. verschlossen, bei Caloboletus offen. Da braucht man aber eine Lupe.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hi Christoph,

    vielen Dank für die ausführliche Erklärung, da war viel Neues für mich dabei: C. polygonius, Maggigeruch beim WuBi, bräunende Huthaut bei Caloboletus und Rubroboletus, die nicht zuverlässige Bitterkeit bei Caloboletus und jung verschlossene Röhren bei Boletus/Butyriboletus. So macht das Spaß! ==Gnolm8


    LG

    Jan

  • Moin,


    das mit der nicht zuverlässigen Bitterkeit kann ich bestätigen. Habe ich letztes Jahr selbst probiert.

    Es war ein ganz fester junger Fruchtkörper, defintiv ein WuBi, der hatte schon einen markenten Geruch, Maggi bzw. Liebstöckel ähnlich, gar nicht, dafür so ein Mix aus Schultinte und rohem Rindfleisch, so tintenartig leicht metallisch. Habe ihn am Tag der Entnahme probiert und am nächsten Tag nochmal, bitter, also wenn dann ganz minimal wahrnehmbar und ich habe schon einen recht guten Geschmackssinn.

    Gibt wohl auch bitterere Exemplare, so liest sich das zumindest oft. Von was das abhängt, außer das mancher Mensch vielleicht stärker und einige auch gar nicht wahrnehmen, das weiß ich nicht. Ich vermute das das Klima und auch der Standort damit zu tun haben könnten.

    Fundort bei mir, direkt an einem See in einem alten Tagebauloch, wo früher Ton oder Lehm abgebaut wurde, Bäume drumrum, überwiegend Birken und Weiden. Zeitpunkt etwa Anfang September.


    LG

    Daniel

  • das mit der nicht zuverlässigen Bitterkeit kann ich bestätigen. Habe ich letztes Jahr selbst probiert.

    Hallo Daniel,

    Der Wurzelnde Bitterröhrling ist der mildeste der Bitterröhrlinge, früher habe ich öfter den Schönfussröhrling probiert und da waren Nadelwaldfunde milder als die aus dem Laubwald,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Matthias,

    danke für die Erklärung. Ich bin ja erst seit 3 Jahren wieder beim Thema, vorher ja nur in der Jugend und kurz danach mit Familie und Verwandten. Danach immer mal wieder, so ein zweimal im Jahr, aber immer an der gleichen Stelle vor Ort, da wachsen immer recht zuverlässig Birkenpilze, manche Jahre durchaus ziemlich viele.

    Den Schönfuß habe ich bisher noch nicht gefunden.

    Aber so ist das super, man lernt immer wieder gern was dazu.


    LG

    Daniel