Auf einem Rinderfladen dominiert nach 3 Wochen noch immer Sporormiella minima. Doch an einer Stelle gibt es andere kleinere Fruchtkörper, die mir erst durch ihren langen dunklen Hals auffallen. Die rundlichen Perithezien sitzen auf oder teilweise leicht im Substrat, sind blass gelblich, semitransparent und haben etwa 90-125µm Ø. Die äußeren Bauchzellen messen bis zu 21 x 16µm (Text.globulosa-angularis). Auf ihnen sitzen einige hyaline Haare. Der etwa 150-175 x 20µm lange Hals ist dunkelbraun und runzelig-gerippt, was mich formmäßig ein wenig an einen braunen Maiskolben erinnert. Er setzt sich aus mehreren Reihen zylindrischer Zellen zusammen. Basal ist er etwas erweitert und spitzt apikal mehr zu. In den Fruchtkörpern sind keine Paraphysen vorhanden. Die keuligen Asci sind einwandig (unitunikat), Jod-, und 3sporig! (was mir auch neu ist). Die Ascus-Größe ist mit ca. 52 x 12µm nicht größer als die Sporen selbst, die ich bis zu 53 x 5µm gemessen habe. Diese haben im unteren Drittel des Sporenkörpers eine Septe. Vermutlich sind meine Findlinge noch etwas zu jung, um auch eine mögliche 2. Septe zu finden, ebenso einen "braunen Fleck" im subapikalen Sporenbereich.
Nach meiner Recherche sollte es sich um Pyxidiophora badiorostris handeln. Geholfen hat mir ein Forumsbeitrag zur Gattung von Hans (Coprinus) mit den Kommentaren von nobi dazu und vor allem den Links zur Literatur von Lundqvist; Doveri & Coué "First record of Pyxidiophora badiorostris from France" und Peter Welt & Norbert Heine/Österr. Z. Pilzk. 15 (2006) "Beiträge zur Kenntnis coprophiler Pilze 3. Coprophile Pilzfunde im Montafon (Vorarlberg, Österreich)"
unten: herausgelöste Fruchtkörper
dunkler Perithezienhals ca.150-175 x 20µm
Fruchtschicht
apikaler Perithezien-Hals und Ascus
Asci ( 48-52 x 10-12µm) und Sporen mit Septierung im untern Drittel
Sporen ca. 50 x 4-5µm
Halsansatz in Kongorot
Haare am Perithezienbauch
Viele Grüße,
Roni