Nufenen 20.08.2022

  • Hallo zusammen


    Vergangenes Wochenende haben wir mit unserem Verein eine alpine Exkursion mit kleinem Teilnehmerkreis gemacht.

    Da oben gibt es fast nichts was man nachher essen kann, entsprechend klein ist das Interesse.

    Für die wenigen Pilzspinner war es aber sehr interessant, auch wenn es nicht viel gab. Zwei Risspilze habe ich bereits in einem anderen Beitrag gezeigt, das wiederhole ich hier nicht.

    Das Habitat ist auf ca. 2500m, bequem mit dem Auto erreichbar, und, sehr wichtig: es gibt ein Restaurant.


    1: Drei junge Hebeloma's

    Noch sehr jung, ich hatte schon befürchtet dass sie unbestimmbar sind. Aber es ging:

    Eine sehr häufige Art, Hebeloma velutipes.


    Sporen moderat warzig, kaum dextrinoid.


    Cheilozystiden gestielt-keulig, Apex bis 10 µm breit.



    2:

    Den hatte ich gezielt gesucht, nachdem ich ihn letztes Jahr schon dort gefunden hatte.

    Und Freude herrscht, er war wieder da, genau am gleichen Ort.

    Ich nenne es Lyophyllum schulmannii, in den 60er Jahren von Harmaja anhand Herbarmaterial beschriebene und seitdem verschollene Art.

    Morphologisch passt alles, aber ob das hier nun wirklich die gleiche Art wie an der finnischen Küste ist, wissen die Götter.

    Von der Kollektion letztes Jahr läuft noch eine Sequenzierung, ich hoffe dass Cortinarius demnächst Ergebnisse bekommt.


    Auffällig: Diese schlank zylindrischen Sporen mit einem Koeffizient bis über 3.


    Die siderophile Granulation war dieses Mal recht deutlich, letztes Mal war sie schwächer.


    3:

    Nix besonderes und noch sehr jung (frisch nach dem Regen):

    Thelephora caryophyllea


    Dann noch zwei Helmlinge aus den etwas tiefer gelegenen Grünerlen.

    Hier bin ich jeweils nicht 100% sicher, Korrekturen willkommen. Mit Helmlingen habe ich immer etwas Mühe.


    4:

    Dieser hier ist weisslich-creme mit Jodoform-Geruch, auf Alnus viridis. Ich meine es müsste Mycena xantholeuca sein.


    Sporen um 8-9 x 4.5-5.5 µm, amyloid.


    Cheilozystiden keulig mit zahlreichen fingerförmigen Auswüchsen.


    HDS und Stipitipellis mit feinen Auswüchsen. Keine Kaulozystiden vorhanden.


    5:

    Dieser schöne Helmling riecht ebenfalls nach Jodoform, wieder auf Alnus viridis. Ich komme auf Mycena arcangeliana.


    Sporen etwas kleiner, 7-8 x 4-5 µm


    Cheilozystiden ebenfalls keulig mit fingerförmigen Auswüchsen.


    HDS und Stipitipellis wieder mit Auswüchsen, am Stiel sind sie aber recht verstreut und isoliert. Keine Kaulozystiden.


    Lg, Raphael