Lac de Châteaupré 24.08.2022

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.035 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von CH-Andy.

  • Hallo zusammen


    Noch ein dritter und letzter Beitrag für heute. Aus dem Gebiet habe ich schon öfter berichtet, aber man findet immer wieder neue Sachen.

    Habitat ist ein alpines Feuchtgebiet auf 2350m.


    1: Eine Telamonia


    Erstaunlich einfach zu bestimmen, typisch ist der gestiefelte Stiel: Cortinarius albonigrellus.


    Sporen kaum warzig und eher klein, bis etwa 9 µm.


    2: Ein Cystoderma


    Über den habe ich mich gefreut wie ein Baby: Cystoderma tuomikoskii (=C. arcticum).

    Der zweite Nachweis für die Schweiz.


    Leider gab es keinen brauchbaren Sporenabdruck, aber einzelne Sporen fanden sich im Präparat. Meistens grösser als 6x4 µm.

    Damit passen sie gut zu der Angabe im Pilzkompendium zu C. tuomikoskii, während sie für C. arcticum noch zu klein wären.

    Die beiden Arten gelten aber inzwischen nach molekularen Untersuchungen als synonym.


    Sphaerozyten deutlich inkrustiert. Sklerosporen konnte ich nicht finden.


    Um den letzten Zweifel auszuräumen, gibt es noch die KOH-Reaktion: Weinrot. Beim Verwechslungskandidat C. fallax wäre sie schwarz.


    3: Ein wunderschöner, kegeliger Filzrötling:


    Es gibt da ein paar ähnliche Arten, aber es ist wohl Entoloma jubatum.


    Sporen heterodiametrisch, Ecken nicht immer sehr auffällig.


    Cheilozystiden oft kopfig.


    HDS trichodermal mit intrazellulärem Pigment.



    4: Nochmal ein brauner Rötling


    Bei denen hat man keine andere Wahl, als jede Kollektion mitzunehmen. Dann kommt halt oft immer wieder das gleiche raus.

    Aber hier nicht, das sollte Entoloma subsepiaceum sein.


    Sporen leicht heterodiametrisch, nicht sehr gross. Keine Zystiden.



    HDS rein intrazellulär pigmentiert, teilweise auch vakuolär. Aber keine Inkrustierungen.



    5: Eine Lorchel

    Offenbar wichtig: Die schwarzen Lappen sind stellenweise mit dem Stiel verwachsen. Damit sollte es Helvella palustris sein. (nach Skrede 2017)


    Die Sporen helfen da wenig weiter.


    Bei den Paraphysen fiel mir teilweise eine feine Inkrustation auf, was so bei Helvella palustris nicht erwähnt wird.

    Muss man das beachten? Ich habe zu wenig Ahnung von Ascomyceten.



    6: Zum Abschluss ein Täubling

    Geruch würde ich als süsslich bezeichnen. Sporenpulver creme. Es gibt zum Glück nicht allzu viele alpine Täublinge.

    Das hier würde ich Russula alpigenes nennen.


    Sporen in Melzer, mit zahlreichen Rippen und Warzen.


    Pileozystiden in SV.


    So, genug für heute. Gute Nacht.


    Gruss Raphael

  • Tolle Touren und Dokumentation Raphael. Ich muss glaube ich öfters mal hier reinschauen. Danke für deine Mühe.

    BG Andy