Coniochaeta velutina/ leucoplaca?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 788 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Felli.

  • Servus,

    auf 3-Monate altem Hirschdung fand ich gestern 1 setöses Perithecium.

    Überrascht hat mich dann die Kleinheit der Sporen.

    Beschreibung:

    Sehr kleine Perithecien, 0,25 mm, meist nur mit dem Hals aus dem Substrat herausschauend.

    Perithecien dunkelbran-schwarz, kugel-birnenförmig.

    Hals schwarz, mit braunen Seten besetzt.

    x400

    Seten 10-50 x 3-4µ, braun, dickwandig, unseptiert, apikal leicht abgerundet zugespitzt,

    +IKI

    Asci: 50-70 x 6-8µ, zylindrisch, 8-sporig, IKI -, Basis nicht erkannt

    Parahysen fädig, unauffällig.

    Sporen: 5-7(8) x4-5 x 3-3,5 µ, Keimspalte auf der flachen Seite der Sporen nur unscheinbar nur f a s t

    ( also nicht) auf ganzer Sporenlängelänge

    IKI

    Kongorot

    Bin nicht sicher ob die KS nicht doch durchgehend ist


    Keine Schleimhülle um die Sporen!


    Auf Grund der wirklich kleinen Sporen, der KS die nicht die ganze Sporenlänge ?? erreicht, dem setösem Hals und der dunklen Farbe der Perithecium´s tendiere ich irgendwie eher zu C. velutina als zu C. leucoplaca.


    Aber ich bin mir recht unsicher und freu mich auf eure Meinungen dazu.


    Grüße

    Felli


    Jetzt hab ich grade gelesen, dass die Seten bei C. velutina den ganzen Fruchtkörper bedecken soll und nicht nur den Hals ( wie bei C. leucoplaca)

    --> ganz schönes Durcheinander das mich wieder näher zu C. leucoplaca bringt :/

  • Hallo Felli,

    ich denke schon, dass das Coniochaeta leucoplaca ist.

    C. velutina ist m.M.n. ihr Pendant an Holz. Zumal es in der Sporengröße keine signifikanten Unterschiede gibt.

    Asgari et al (Nova Hedwigia 84, 2007) nennen im Schlüssel folgende Merkmale, die beide Arten unterscheiden könnten.

    C. velutina: Sporen mit 1 bis 2 Tropfen, Anamorphe Lecythophora

    C. leucoplaca: Sporen ohne Tropfen, Anamorphe phialophora-like


    Und dann soll es noch Coniochaeta microspora geben.

    Ich hatte mich einst hierzu folgendermaßen geäußert.

    Zu allem Überfluss gibt es noch die Spegazzini-Art Hypocopra pilosella, die Lundqvist als Coniochaeta trivialis führt (Fungi Fimicoli Exsiccati, 1981).



    Es bedarf wohl dringend einer Revision der Gattung, speziell der Arten an Dung!


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Servus Nobi,

    Danke für die Zeichnung + den Ausführungen.

    Hier

    https://www.researchgate.net/publication/233520208_Taxonomy_of_Coniochaeta_leucoplaca_and_C_velutina_Morphological_and_molecular_studies_based_on_LSU_rDNA_of_isolates_from_Taiwan


    gibt es eine tabellarische Gegenüberstellung beider Arten - zusätzlich zu den Beschreibungen.


    Da läuft es darauf hinaus, dass mein Fund von beiden Pilzen etwa gleich viel Übereinstimmungen hat.

    Wenn man Wertigkeiten der Eigenschaften zulässt die man als Konstante nimmt, also in diesem speziellen Fall

    die Setenverteilung auf dem Fruchtkörper, bleibt C. leucoplaca übrig.


    Dann wäre aber der von dir verlinkte Fund C. velutina :/ (sieht man gut auf den Bildern, dass der ganze Fruchtkörper mit Seten besetzt ist )


    Naja, das wird man wohl ohne das dazugehörige Konidienstadium nicht klären können. Bleibt also eine

    Coniochaeta cf. leucoplaca


    Grüße

    Felli