Hallo liebe Pilzfreunde
Nachdem es langsam auch bei uns etwas trocken wurde, hat es gestern und heute zum Glück gerade rechtzeitig wieder geregnet und es ist immer noch optimales Pilzwetter. Es gibt alles mögliche, vor allem aber auch sehr viele Steinpilze. In ein paar Regionen von euch sollte es zwischenzeitlich ja auch etwas geregnet haben, bei denen, die immer noch im Trockenen sitzen, hoffe ich, dass es endlich mal regnet.
Heute war ich auch wieder unterwegs und stelle euch ein paar meiner Funde vor, von denen ich ein paar bestimmen konnte, bei ein paar aber keine Ahnung hatte und hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Korrekturen sind auch sehr willkommen. Gefunden wurden die Pilze wiederum in einem Nadelwald (Fichten, Lärchen und Arven) auf etwa 1700 bis 1750m ü.M.. Falls ihr zu einem Pilz genauere Angaben möchtet, bitte einfach nachfragen, sofern möglich werde ich sie euch liefern.
Diesen Sommer habe ich schon öfters den Ockerbraunen Trichterling - Infundibulicybe gibba gesehen, dieser Trichterling kam mir allerdings anders vor, daher habe ich ihn etwas genauer angeschaut. Ich vermute hier den Keulenfüssigen Trichterling - Clitocybe clavipes. Geruch angenehm, leicht pilzig.
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Der nächste Pilz wuchs auf einem liegenden Baumstamm (vermutlich eine Fichte). Auf dem ganzen Baum wuchsen kleine weisse Pilzchen. Ich weiss hier leider nicht genau, was das sein könnten, vielleicht Stummelfüsschen, Zwergknäuelinge, Muschelinge oder so etwas? Soweit ich gesehen habe, verfügen die Pilze über keinen Stiel.
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Dann fand ich wieder einige Semmelporlinge - Albatrellus confluens. Edit: Korrektur von Beorn es ist kein Semmelporling, sondern einer der Schafporlinge. Ein Elfenbeinröhrling - Suillus placidus hat sich hier drunter auch noch versteckt, was ich dann auch noch mitfotografiert habe.
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Der Elfenbeinröhrling - Suillus placidus im Tripple.
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Als nächstes fand ich Safranschirmlinge - chlorophyllum olivieri.
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Edit: Da ich hier eine falsche Nummerierung hatte (danke Pablo für den Hinweis), füge ich noch zwei Funde von den letzten Tagen ein, damit es wieder passt. Mohrenkopfmilchling - Lactarius lignyotus
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Gemeiner Hallimasch - Armillaria ostoyae
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Hier war ich von der Hutfarbe etwas irritiert, aber als ich die Lamelle sah, dachte ich an den Filzigen Gelbfuss - Chroogomphus helveticus. Ich weiss, dass dieser sich an Druckstellen usw. gerne rötlich verfärbt. Kann es sein, dass er sich auch im Alter so rötlich verfärbt? Edit: Ich habe hier zuerst den Kuperroten Gelbfuss - Chroogomphus rutilus ausgeschlossen, aufgrund fehlender Kiefern, aber laut Beorn und Steigerwaldpilzchen soll diese nach neueren Erkenntnissen nicht mehr unbedingt nötig sein.
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Dann fand ich am Fusse eines Baumes, wie ich vermute, einen weissen Porling. Leider habe ich keine Ahnung, was das sein könnte. Der Pilz ist relativ fest. Den Geruch kann ich nicht genau beschreiben, vielleicht irgendwie gummiartig. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee. Edit: Laut Beorn vermutlich einer der Saftporlinge - Postia s.l. spec.
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Dann kam ich in eine Lichtung, die den Wald teilt. Hier stach mir plötzlich etwas kleines Rotes ins Auge. Ich dachte gleich an Saftlinge. Könnten das Kirschrote Saftlinge - Hygrocybe coccinea sein? Der Durchmesser der Hutes betrug ca. 1.2cm.
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Bei einer Fichte fand ich dann diese zwei Röhrlinge. Als ich den grossen aus dem Boden hob, sah ich, dass er vermutlich von einem Pilz befallen war. Auf jeden Fall hatte er einen fürchterlich Geruch. Könnten das Pfefferröhrlinge - Chalciporus piperatus sein? Da ich diese Röhrlinge bisher noch nie bei uns gesehen hatte, wollte ich den zweiten lieber stehen lassen.
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Dann fand ich wieder einen etwas seltsamen Lärchenröhrling, der, soweit ich das sehe wieder nicht richtig zum grauen, aber auch nicht richtig zum bresadolas Lärchenröhrling passt. Für Suillus bresadolae fehlt eigentlich der gelbliche Hutrand, aber er scheint doch besser zu diesem als zum grauen zu passen. Bei uns scheint diese Art des Lärchenröhrlings relativ häufig zu sein.
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Dann habe ich einem Pilz einen Besuch abgestattet, den ich schon einmal aufgesucht hatte. Auch dank der Hilfe von Beorn und Habicht (†) dürfte es sich hierbei wohl um den Becherförmigen Duftstacheling - Phellodon tomentosus handeln. Er hat (vor allem getrocknet) einen sehr intensiven Geruch nach Maggi.
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Gleich in der Nähe stand ein schöner Steinpilz - Boletus edulis...
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und ein schöner Fliegenpilz - Amanita muscaria.
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Zum Schluss, als ich meine Tour eigentlich schon so gut wie beendet hatte, sah ich auf einer Bank noch einen Pilz, der aus dem Nadelstreu, das sich zwischen den Brettern der Sitzfläche angesammelt hat, gewachsen ist. Hier habe ich wieder keine gute Idee. Vielleicht wisst ihr, was es ist.
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Puh, das war jetzt doch wieder mehr, als ich gedacht hatte. Man unterschätzt oft, wie lange man an so einem Beitrag schreibt. Es ist schon wieder sehr spät, aber ich denke es hat sich dennoch gelohnt. Jetzt muss ich aber schnell ins Bett (zum Glück ist Sonntag ).
Besten Dank schon mal für eure Einschätzungen und LG
Benjamin