Servus Emil,
nichts zu entschuldigen!
Ja, in Pilze der Schweiz ist (zum Glück) das Sporenpulver mit dabei und M. procera s.str. hat keinen Rosaton (helles cremeweiß!). Und sooo alt sind die Fruchtkörper noch nicht. Die dunkle, rotbraune Schuppenfarbe passt auch auf M. olivascens (hab gerade nicht im Kopf, ob auch die kürzeren Sporen mit angegeben sind). M. olivascens kann relativ lange "ganz normal" aussehen und dann, plötzlich, bei hoher Luftfeuchtigkeit im Alter so bunt umfärben. Da das mit der Sporenpulverfarbe korreliert ist, sehe ich es nicht als reines "Spiel der Natur" an und folge dem Urteil von Meinhard Moser, der die Art erkannt hat.
Ich habe aber erst kürzlich Fruchtkörper in der Hand gehabt (jetzta ls Beleg), die wirklich wie M. procera aussahen, nicht den rotbraunen Schuppenton hatten, aber auch das rosa Spp. zeigten und für M. procera zu kurze Sporen hatten (unfd aus 1800 m Höhe stammten) – und siehe da, während des Absporens kam in der Plastikkiste, in die die Riesen sporen durften, dann die Färbung dazu (eine Nacht feucht und schon waren sie bunt). Fand ich krass. Ich dachte zwischendurch, ich könnte M. olivascens schon jung erkennen, da die Schuppenfarbe so typisch wäre. Die kann aber offenbar soch so stark variieren bis hin zu hellbraun auf weißem Grund, dass ich ohne Abwurf und Mikroskopie (HDS, Sporen) wohl doch nur typische erkennen kann. Den Parasol in P.d.S. sehe ich als ziemlich typisch an, was die Farbgebung und Schuppung betrifft.
Zu weiteren Taxa... M. nordica habe ich auch noch nie gesehen. M. rhodosperma geht ganz gut anhand des dünneren Rings und der kleineren Größe. Macrolepiota pseudoolivascens ist noch so ne Sache... Und M. permixta sieht für mich deutlich anders aus als M. procera (die Synonymie basiert nur auf der ITS, das ist sehr dünn – bei M. fuliginosa dito). Und da eh kaum ernsthaft Parasole bestimmt werden, ist unklar, was da noch an Taxa herumgeistert. Deshalb finde ich als einfaches, makroskopisches Merkmal das Sporenpulver sehr hilfreich.
Liebe Grüße,
Christoph