Sordaria goundaensis - Nachtrag

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.314 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Hallo liebe Dungpilzfreunde,


    kürzlich berichtete Hans u.a. von einem möglichen Fund einer Sordaria goundaensis.

    Entdeckt am 21.08.2022 anlässlich des „Tages der Artenvielfalt“ im Zoo Krefeld (NRW).

    Da ich mir diese gern angesehen hätte, bat ich ihn um etwas Material.

    Hans war so nett, mir postwendend einige Köttel zu schicken! :)


    Leider habe ich trotz ausgiebiger Untersuchung unter den Tausenden schwarzen Punkten die Sordaria mit den gedrungenen Sporen nicht finden können.

    Aber mit der breiten, die Sporen umgebende Gelhülle ist das sicher nicht die ursprünglich vermutete Sordaria goundaensis, sondern die Art sollte in den Formenkreis um Sordaria fimicola gehören.


    Zusätzlich zu den von Hans gefundenen und bestimmten Arten


    - Coprinellus pusillulus

    - Podospora curvicolla

    - Sordaria fimicola

    - Sordaria humana

    - Sordaria macrospora

    - Sporormiella minima

    - Thelebolus polysporus


    konnte ich noch folgende weitere Species nachweisen


    - Chaetomium bostrychodes

    - Iodophanus carneus

    - Podospora pleiospora

    - Saccobolus cf. subversicolor B. Wergen, nom. prov.*

    - Schizothecium tetrasporum

    - Sporormiella australis

    - Sporormiella intermedia


    * Die Art ist Saccobolus versicolor sehr ähnlich. Sie unterscheidet sich vor allem durch ein extrem dickes Epispor.

    Dieses ist nahezu schwarz und bricht gelegentlich schollenartig auf.

    Aufgrund dieses kräftigen Epispors ist es sehr schwierig, Details der Sporenoberfläche zu erkennen.


    Es folgen ein paar Fotos.


    01 Saccobolus cf. subversicolor, Apothecium



    02 Asci und Cluster, verschiedene Reifegrade



    03 Cluster und Sporen mit teilweise schollenartig aufgebrochenem Epispor



    04 Chaetomium bostrychodes



    05 Podospora curvicolla



    Karl W

    Das kannst Du dann für NRW kartieren!


    LG, Nobi

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  • Lieber Nobi,

    vielen Dank für Deine Mühe und die schönen Darstellungen. Letztlich zeigt sich, dass auch unter ungünstigsten Bedindungen mit endlos langer Trockenheit beachtliche Fundlisten zusammenkommen können, wenn die richtigen Leute coprinusspezi  boccaccio  JanMen mit am Start sind, zu denen Du natürlich jetzt auch zählst.

    46 phytoparasitische Kleinpilze bzw. Pilz-Wirtkombinationen
    19 holzbewohnende
    13 dungbewohnende
    1 Kernpilz an Birkenporling
    und man glaubt es kaum: 1 Blätterpilz auf dem Erdboden, aber der war im Vogelhaus ^^

    LG Karl

  • Lieber Nobi

    Dann hattest du ja ganz schön viel zu tun bei den rundum mit verschiednen Arten zugepflasterten Dungkugeln.

    Besten Dank für deine Mühe.

    Am Sonntag zeige ich dir hier einen Dungi den du noch nicht kennst!

    Zeige den dann als PdW. auf meiner Seite und dann auch hier.


    Liebe Grüße

    Hans

  • Letztlich zeigt sich, dass auch unter ungünstigsten Bedindungen mit endlos langer Trockenheit beachtliche Fundlisten zusammenkommen können, wenn die richtigen Leute coprinusspezi  boccaccio  JanMen mit am Start sind, zu denen Du natürlich jetzt auch zählst.

    Welch illustre Runde! Kein Wunder, dass trotz extremer Witterung 80 Pilzarten nachgewiesen werden konnten! :thumbup:

    Ein "Vogelhaus-Blätterpilz" wurde also auch gefunden. Da würde mich der Name schon interessieren.

    Am Sonntag zeige ich dir hier einen Dungi den du noch nicht kennst!

    Jetzt machst Du mich aber neugierig, Hans! ==Gnolm11 Ich bin schon gespannt!


    LG, Nobi

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  • Noch ein kurzer Nachtrag zum Nachtrag ;)

    Karl W  coprinusspezi


    Als ich heute die Kaninchenköttel vom Zoo Krefeld entsorgen wollte, stellte ich fest, dass sich noch ein Tintling entwickelt hatte.

    Zu meiner Freude handelte es sich um Coprinellus curtus, der also auch noch mit kartiert werden kann.


    Vom Saccobolus cf. subversicolor hatte ich Björn Wergen einige Fotos nebst Beschreibung geschickt.

    Er schrieb dazu folgendes:

    "Das dürfte sicher S. "subversicolor" sein. Typischerweise mit extrem dunklen Sporen und dann längs aufreißendes, schollenartiges Epispor."


    Nun müsste die Art nur noch beschrieben werden...


    LG, Nobi

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