Hallo,
Ich möchte eure Meinung zu folgendem Fund erbitten.
Mir sind diese Champignons über den Weg gelaufen, die ich zunächst als Wiesenchampignon Agaricus campestris s.str. angesprochen hätte. Jedoch kamen mir Zweifel, da das Velum doch ziemlich stark ausgebildet ist und der Ring nicht fransig sondern scharf begrenzt daherkommt.
Fundort: Friedhofswiese am Waldrand
Hutdurchmesser (größter Frkp.): bis zu 5,5cm
Hutoberseite: weißlich, etwas anliegend faserig bis feinst schuppig, auf Druck nicht verfärbend
Lamellen: jung schön rosa (s. kleinster Frk.), bald trüber werdend
Stiel: weiß, Basis zugespitzt, im unteren Teil faserig-flockig, Ring hängend, Unterseite ziemlich deutlich ausgeprägt
Fleisch: weiß, im Schnitt nicht verfärbend
Geruch: champignonartig, nicht nach Anis, nicht nach Phenol
Chemische Reaktionen auf Hutoberfläche: Schäffer (mit Sulfanilsäure) negativ, KOH negativ
Lamellenschneide: fertil
Basiden: 4-sporig
Sporen: ziemlich klein (aus Abwurf nach 1,5 Stunden), (n=15): 6,5-7,5 x 4,25-5,25 ; Mittelwert: 7,0 x 4,75 ; Q=1,5 , Keimporus sichtbar
Links: KOH Rechts: Sulfanilsäure
Lamellenschneide x400 in Kongo/Wasser
Lamellenschneide x400 in Wasser
Sporen aus Abwurf x1000[Öl] in Wasser
Ein Wiesenchampignon, oder was kommt sonst noch in Frage? Der Kleinsporige Wiesenchampignon Agaricus moellerianus müsste gilben und soll gar keinen Ring sondern nur ein "Velumband" nach GRÖGER haben. Zudem ist ein Anis-Bittermandel Geruch beschrieben, fällt also raus. Agaricus pampeanus hätte deutlich größere Sporen. Für mich bleibt Agaricus campestris mit sehr ausgeprägtem Velum, oder ist das noch normal?!
LG Thiemo