Täublinge im Kiefernwald

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.900 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Buntspecht.

  • Alle die folgenden Arten wurden am 11.09.2022 an einem Standort im Kiefernwald auf Sandboden (nährstoffarm, Geschiebedecksand mit Sandunterlagerung) gesammelt (Landkreis Lüneburg, Niedersachsen, TK 2730.3). Zwischen den Kiefern z.T. auch Fichten und Birken.

    Leider bin ich bei sämtlichen Funden ziemlich ratlos - dabei dachte ich, dass ich inzwischen die Täublinge hier in den Kiefernwäldern schon ein wenig kenne :|

    Nr. 1 (die beiden gehören wohl zusammen)

    Geschmack mild, beim Kauen leicht scharf; Stiel ziemlich festfleischig, hohl; Geruch unauffällig; Guajakreaktion relativ langsam und schwach; Sporenpulver ocker (IVc oder IVd)

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

    Einmal editiert, zuletzt von Buntspecht ()

  • Nr. 3

    Geruch unauffällig, Geschmack erst mild, beim Kauen leicht scharf; Guajakreaktion schnell dunkel blaugrün; Sporenpulver ocker (IVc)

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • Nr. 5 hielt ich erst für einen ochroleuca, aber das Sporenpulver ist viel zu dunkel

    Geruch unauffällig, Geschmack mild; Guajakreaktion relativ langsam zu hell blaugrün; Sporenpulver ocker (IVc oder IVd)

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • Nr. 6: R. nitida??

    klein, Stiel weichfleischig, gekammert hohl; Fleisch nicht gilbend

    Geschmack mild bis leicht scharf, Geruch etwas fruchtig oder süßlich; Guajakreaktion relativ langsam zu hell blaugrün

    Sporenpulver ocker (IVc)

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • Hallo Jann,


    da wirst Du dich eine Weile gedulden müssen bis sich die Täublingsspezies melden. Ich finde, Du hast hier eine tolle Doku zu den einzelnen Arten abgeliefert. Daher gibt es von mir 7x den Daumen.


    VG Jörg

  • Hallo,


    Also einer deiner Funde muss der Weinrote Graustieltäubling Russula vinosa sein und zwar der zu dem der grauschwarz verfärbte Stiel gehört.


    Um die Farbe des Sporenpulvers zu bestimmen musst du den Abwurf mit einer Klinge zusammenschieben und dann mit einen zweiten Objektträger abdecken. Nur so erreichst du eine einheitlich dicke Schicht. Dabei kann sich die Farbe noch um eine Stufe ändern. Da du das nicht gemacht hast sind deine Angaben nicht hierzu nicht belastbar, da spärliche Abwürfe zu hell, reichliche Abwürfe zu dunkel erscheinen. So ist R.vinosa bei IIIa-b angesiedelt.


    Übrigens nennt man die Stufe III ocker nicht IV, das wäre dann (Dotter)gelb. :)


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Thiemo,


    danke für die Tipps - ich werde mich bemühen!


    Der graue Stiel gehört m.E. zu R. decolorans, der war für mich von Farbe, Sporenpulver, Standort usw. eindeutig (?!?), deshalb habe ich ihn hier nicht mit angefragt. Der Hut ist nicht mit auf dem Foto, der Stiel ist nur randlich mit draufgeraten. Die Fotos liefere ich hier nach.

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).

  • Hallo Jörg,

    3+4 halte ich für Buckeltäublinge, R.caerulea

    Der Geschmack ist mild aber etwas bitter in der Huthaut das kann man auch mit schärflich verwechseln

    Der Buckel muss nicht immer ausgeprägt sein

    Die Huthaut ist aber frisch immer etwas glänzend und glatt

    Die Farben sind recht variabel aber immer mit einem Violettanteil

    Ich kann mir vorstellen das noch mehr Buckeltäublinge unter deinen Funden sind

    Gruß

    Uwe

  • Hey,


    ja der R.decolorans ist eindeutig. :)

    Auch der Tipp von Uwe ist sicherlich richtig, Buckeltäublinge stehen bei mir im Kiefernwald auch überall herum. Einfach mal die Huthaut abziehen und eine halbe Minute durchkauen.

    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

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  • Zunächst mal vielen Dank an Jörg (Hannes2) für das Lob! Ich finde Täublinge schon lange besonders faszinierend und sammle sie deshalb immer wieder, obwohl ich es dann an der nötigen Sorgfalt bei der ernsthaften Bestimmung fehlen lasse (also z.B. nicht mikroskopiere). Das werde ich auch in Zukunft schon zeitlich nicht schaffen - eigentlich bin ich hauptsächlich entomologisch unterwegs, und auch das ist schon ein zu zeitaufwendiges Hobby ;) .

    Trotzdem ist es mir in den letzten Jahren mithilfe der Experten in diesem Forum gelungen, jedes Jahr ein paar neue Russula-Arten "kennenzulernen", also mache ich weiter...


    Uwe und Thiemo: Ja, Buckeltäublinge hatte ich schon im Verdacht, habe auch schon kurz auf der Huthaut herumgekaut (vielleicht zu kurz), war mir des bitteren Geschmackseindrucks aber nicht ganz sicher. Jetzt sind die Exemplare leider verschimmelt - nächstes Mal kaue ich länger auf den frischen herum ;) . Der bei beiden fehlende Buckel hatte mich verunsichert, aber wenn der nicht immer ausgeprägt sein muss, haut es ja hin.

    Besten Dank für die Hinweise!

    Viele Grüße,

    Jann


    Die Fotos wurden, soweit nicht anders vermerkt, im Landkreis Lüneburg aufgenommen (östliches Niedersachsen; TK 2730).