Hallo zusammen,
Ende August habe ich eine kleine Runde am Rhein gedreht und dabei neben Phytoparasiten auch ein wenig Gänsedung mit nach Hause genommen. Der liegt jetzt in der feuchten Kammer und mieft vor sich hin (ist geruchstechnisch doch intensiver als Schaf, Pferd oder Rind). Gleichzeitig tut er aber auch, was er tun soll und produziert coprophile Pilze
1. Eine Podospora mit vielen Sporen. Ich habe da jetzt nicht exakt durchgezählt, komme aber näherungsweise in den Bereich der Arten mit 128 Sporen. Sporengröße 18-21 µm x 10-12 µm, eine Cauda an jedem Sporenende und bei vielen Fruchtkörper oben ein paar steife, nicht verklebte Haare bringen mich zu Podospora setosa.
2. Eine kleine Sporormiella, die in großer Zahl im Substrat eingebettet wächst. Sporen messen 29-32.5 µm x 4.5-5 µm, sind vierzellig und haben eine parallele Keimspalte mit charakteristischem Knick. Damit komme ich zu Sporormiella minima
3. Ein Pilobolus mit Sporen von 9-11 µm x 5,2-6,7 µm, den ich als Pilobolus kleinii ablegen möchte.
4. Eine Sordaria mit Sporen von 20-21 µm x 12.5-14 µm, Q=1.5-1.6. Hier tue ich mich schon schwerer mit der Entscheidung zwischen S. fimicola oder S. lappae, tendiere aber klar zu letzterer Art.
5. Und dann gab es noch zahlreiche sehr kleine Ascobolusse. Diese waren außen relativ fest und man mußte etwas drücken, bis sie mikroskopierbar wurden. Die Sporen haben jung ein violettes, glattes Epispor, das z.T. einzelne Risse aufweist (bei einem Präparat schien es so, als wären diese Risse vor allem dort, wo die Gelhülle an der Spore festgemacht ist). Im Alter wird das Epispor dann bräunlich und feinwarzig. Die Sporen messen 26-28 µm x 14.3-17.1 µm, Q=1.6-1.8. Mit van Brummelen komme ich da am ehesten zu Ascobolus elegans. Geht Ihr da mit?
Björn