Pluteus cervinus?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.430 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von zuehli.

  • Liebe Pilzfreunde,


    so langsam schaffe ich es auch mal, Pilze zu finden. :) Der folgende stand im Schloßpark Pankow (Berlin) in Bachnähe, neben einem alten Weidenstumpf, an dem sich schon Schwefelporling und Hallimasch zu schaffen gemacht hatten, jedenfalls schließe ich das aus dem braunen, zerfallenen Kernholz, welches von schwarzen Schnürsenkeln durchzogen war, die ich für Hallimasch-Rhizomorphen halte.


    Der Pilz, um den es geht, stand zwischen Brennesseln und Giersch, in direkter Nähe des Stumpfes. Obwohl er aus der Erde wuchs, halte ich ihn für den Rehbraunen Dachpilz (Pluteus cervinus) und denke, ich kann den Breitblättrigen Rübling, Rötlinge sowie irgendwelche Cortinarien ausschließen. Liege ich damit richtig?


    Hutdurchmesser: ca. 8cm
    Hutfarbe: braun (etwas dunkler als auf dem Foto)
    Lamellen: beige, dicht, frei
    Stiel: schlank, unten leicht verdickt, weiß mit braunen Fasern
    Geruch/Geschmack: mild pilzig, angenehm
    Sporenfarbe: braunrosa bzw. braunorange


    Grüße, Carsten



    100530pchut.jpg
    100530pcstiel.jpg
    100530pclamellen1.jpg
    100530pclamellen2.jpg
    100530pclamellen3.jpg

  • Hallo Mycelio !
    Der Querschnitt mach deutlich , dass der Pilz eigentlich nur durch die Huthaut zusammengehalten wird , leider hast Du ihn nicht zentriert durchgeführt so dass man den Lamellenquerschnitt nicht erkennen kann .Die Sielbasis ist ebenfalls nicht vollständig abgebildet .
    Auf Grund der Querschnittabbildung würde ich den Breitblättrigen Samtrübling nicht ausschliessen (Oudemansiella platyphylla )
    Gruss Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Hallo,


    Fedi
    danke, der wird dir sicher auch bald über den Weg laufen.


    Harry
    Einen Hutquerschnitt kann ich nachliefern, jedoch keine weiteren Bider der Knolle. Sie war nur leicht verdickt und es gab keine dicken Rhizomorphen.


    Den Breitblättrigen Rübling (inzwischen Megacollybia platiphylla) hatte ich wegen seiner faserigen Hutoberfläche, den weiter entfernten Lamellen und vor allem wegen der weißen Sporenfarbe ausgeschlossen.


    Die Sporen meines Pilzes waren bräunlich, was wohl auch Weichritterlinge ausschließt.


    Ich hoffe, ich liege damit richtig.


    Gruß, Carsten


    100530pclamellen4.jpg

  • Hallo Carsten ! Du hast recht, es ist der Rehbraune Dachpilz . Deine Fotos sind echt gut gemacht,du hast alle Merkmale getroffen. Es handelt sich um einen Freiblättler ,das heißt die Lamellen erreichen nicht den Stiel. Auch kann mann schon die Farbe des Sporenstaubes in den Lamellen erkennen,- rosa !
    Auch der Standort der von dir Beschrieben ist bestärkt deine Vermutung. Sicher stand der Pilz auf einer Wurzel/Stumpf oder ähnlichem Untergrund.
    Auch der Rötling hätte rosa Sporenpulver,ist aber kein Freiblättler. Sein Habitus ist eher Ritterlingsähnlich,das heißt die Lamellen sind +/- ausgebuchtet am Stiel angewachsen.Der Breitblättrige Rübling hätte helles Sporenpulver und wäre beim Aufnehmen aus dem Substrat durch seine auffälligen Rhizoiden " Wurzelähnlichen Mycelsträngen" und seine sehr breiten Lamellen aufgefallen.
    Auch deine Beschreibung vom Standort und die des Pilzes sind gut. Alles richtig gemacht :thumbup:
    Trotzdem keine Essfreigabe nach Bildbestimmung !
    Grüße aus Dassel , Pilzfinder-Solling,Pilzberatung,Pilzsachverständiger,Pilze erkennen,Pilzvergiftung, Pilzwanderungen Dassel, Einbeck,Lehrwanderungen,Beratung, Pilze,Trüffel,Morcheln, Solling, Naturschutz, Funghi, - Pilzfinder-Solling.de Pilze,Pilzbestimmung,Pilzvergiftung,Infos,Vorträge,Wanderungen ,Dassel-Einbeck,Günther Schier 37586 Dassel OT Krimmensen, Pilze,Frühjahrspilze ,Morcheln,Trüffel,Morchella, Tuber

  • Hallo Carsten!


    Ich denke, du liegst damit richtig, zumindest im weiten Sinn. Es gibt auch Ansichten, dass sich unter dem Überbegriff Rehbrauner Dachpilz mehrere Arten verbergen.


    Der Breitblattrübling schließt sich aus wegen der auf dem Bild schon sichtbaren rosa getönten und freien Lamellen. Auch stehen sie hier etwas dichter als beim Breitblatt. Die speckig-glänzige Hutoberseite mit den vielen Dellen ist ebenfalls recht typisch für den Rehbraunen, das Breitblatt hätte deutlichere radial verlaufende Fasern auf seinem meist irgenwie olivlich angehauchtem Hut, welcher bei dieser Größe auch schon oft eingerissen wäre


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Harald,


    tja, dieses Exemplar hat genau wie ein Zuchtchampignon gerochen. Weder im ganzen, noch verletzt konnte ich irgendwas rettichartiges wahrnehmen. Allerdings bemerke ich auch bei Riesenträuschlingen kein Retticharoma.


    Fällt dir denn noch was anderes als P. cervinus ein, was in Frage kommen könnte?


    Gruß, Carsten


    PS: Der Vollständigkeit halber noch ein Bild vom Sporenabdruck:
    100531pcsporen.jpg

  • hallo zusammen,


    am 25.05.2010 habe ich diesen pilz gefunden. für mich ist es der gleiche wie der, den carsten gefunden hat. seid ihr auch der meinung? mir fiel aber auf, dass der geruch zunächst angenehm war. nach einigen stunden wurde der pilz matschig und roch extrem schlecht.


  • Fällt dir denn noch was anderes als P. cervinus ein, was in Frage kommen könnte?


    Von der Optik käme eigentlich erstmal nichts anderes in Frage - und mit den Gerüchen ist das so eine Sache, die Nasen wollen erst trainiert werden.


    :) Harald[hr]


    am 25.05.2010 habe ich diesen pilz gefunden. für mich ist es der gleiche wie der, den carsten gefunden hat. seid ihr auch der meinung?


    Ja!


    Gruß Harald