Hallo ihr Lieben,
gute Frage, nicht? Pilze im Korb oder Pilzsaison im Eimer. Interessant finde ich in diesem Jahr, ob die extreme Trockenheit und die ebenso extreme Hitze sich irgendwie auf die heimische Funga ausgewirkt haben. Ich hatte zum Thema sogar Diskussionen im www. Ich glaube nicht, dass solche Extremsommer den Mycelien direkt schaden. Die können über Jahre hinweg im Boden abwarten, bis die Bedingungen wieder passen. Entscheidend ist vielmehr, ob die Wirtsbäume das mitmachen. Bei den Birken hierzulande sehe ich schwarz. Zum Thema Fichten gab es ja einiges zu lesen. Das kann ich aber mangels Fichten hier bei uns nicht so recht einschätzen. Die Kiefern jedenfalls halten ganz gut durch.
Auf jeden Fall gab es zum Zeitpunkt 20. September in meinem Revier (Helenesee) mit ca. 300 Liter/m² die geringste Jahres-Niederschlagssumme seit Langem zu verzeichnen. Allerdings - Mitte August waren es noch 200 Liter! Man muss aber auch anerkennen, dass bereits 10 km weiter nördlich bzw. auch südlich mittlerweile 380 Liter Wasser im Messebecher landeten. Das Ergebnis kann man unmittelbar sehen. Während auf dem Gelände des Campingplatzes am vergangenen WE nicht ein einziger Pilz zu sehen war, schaute es am Südufer unseres Sees schon ganz anders aus.
Nördlich von Berlin (Wandlitz - Liepnitzsee) fielen allein an dem einen Event vor knapp zwei Wochen 120 Liter zu Boden.
Zwei Wochen seit dem Wasserfall langen aber nur für Schnellschützen wie diese Camembert-Rüblinge hier:
Es gibt aber deutliche Anzeichen, dass es mit den anderen Arten auch losgeht.
Riesenporling:
Zumal Jahreszeit-bedingt noch gar keine Herbstarten auftauchten. Das wird auch hier sicher mit jedem Tag besser.
Als Speisepilze kommt für mich nicht all zu viel in Frage. Außer, wenn die stattlichen Buchenwald-Perlpilze auftauchen:
Die sind vom Aroma her unschlagbar. Man muss sich aber auskennen, denn im gleichen Areal wachsen auch die Panther. Zum Glück sammelt das kaum noch Jemand, so dass ich dort sogar am Sonntag- Nachmittag noch zum Zuge komme.
Warum die große alte Hexe da stand, weiß ich nicht so recht. Die muss ja schon mitten in der Dürre gewachsen sein.
Insgesamt war das Artenaufkommen noch sehr dürftig. Allerdings hatte mich ein Fund an Buchen-Totholz ein wenig entschädigt. Alldieweil ich diese (Löwengelber Dachpilz) Art bis dahin noch nie gefunden hatte, bekam der Tag doch noch drei von fünf Sternen.
Es sei denn, Jemand redet mir das noch aus. Dann gibt es nur einen Stern.
Zurück nochmal an den Helenesee:
Am Südufer gab es vereinzelte rote Täublinge, die ich mir nicht näher angesehen habe, die aber Hoffnung auf mehr machten. Dazu gab es einige verdächtige Stielschnitte, vor allem an den Waldwegen, zu beobachten. Ohne die üblichen (vermadeten) Pilzreste drum herum. Einen von denen konnte ich sogar noch im Ganzen erwischen.
Den Riesen hier muss ich nicht weiter kommentieren. das wird in den nächsten Wochen wohl noch viral gehen.
Zum guten Ende noch einen Tusch und einen Trommelwirbel - ähm.
Naja.
Grüßlis Ingo