Unterwegs mit Pilzbekloppten

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  • Hi.


    Gestern begab es sich, dass sich ein Trupp von Pilzbekloppten relativ spontan organisiert in meine Gefilde begab. Mit etwas Fluktutation kamen insgesamt 8 Leute zusammen und zogen fachsimpelnd durch unsere Parks und den Auwald. Da man bei so viel geballter Kompetenz kaum Zeit findet das Stativ aufzubauen sind meine Bilder zum Großteil eher von dokumentarischem Wert, aber zeigen will ich sie trotzdem. :)


    1. Agaricus bohusii, vielerorts selten, bei uns findet man ihn aber eigentlich jedes Jahr an einigen Ecken:




    2. Neoboletus cf. xanthopus. Da muss ich die Tage nochmal bissl nachmikroskopieren, wenn ich Zeit finde.



    3. Hilfreich wenn man 2 Täublingsspezialisten dabei hat. Dann kann man auch mal welche benennen ohne Fragezeichen. Das hier ist Russula grisea, sagt der Fachmann und die Sequenzen aus dem Park.



    4. Bei den Filzern gab's wie immer Diskussionen. Der hier hat sich mit dem Blauen viel mehr Zeit gelassen als ich es gewohnt bin, am Ende war's aber doch recht ordentlch ausgeprägt. Xerocomellus cisalpinus.


    5. Amanita franchetii


    6. Der hier ist etwas untergegangen im Pilzreigen. Eine stämmige, sehr dunkle Mycena auf Laubholz. Kennt die jemand? Einer schlug Mycena arcangeliana vor, aber so recht überzeugt bin ich nicht.



    7. Eine grünende Koralle, allerdings nicht aus dem Fichtenwald sondern aus einem Auwald mit Laubbäumen. :/



    8. Ein furchtbares Bild von Russula carpini.


    9. Cantharellus ferruginascens unter Eiche. Nur ein schneller Handy-Schnappschuss.



    10. In der dunkelsten Auwald-Ecke - Pluteus umbrosus.



    11. Russula pseudointegra habe ich mir sagen lassen. Etwas ausgeblasst bereits.


    12. Agaricus augustus



    13. Lentinellus sp.



    14. Resupinatus sp. und Auricularia auricula-judae. Ich glaube den Resupinatus hat sich Eike eingepackt, wenn ich mich recht entsinne. Neben so einigem anderen. Da ist er sicherlich gut aufgehoben, ebenso wie die anderen schwierigen aber auch interessanten Fälle, die mich sicherlich überfordert hätten. Auf das Ergebnis von einem bin ich besonders gespannt.



    15. Ein Schleimi hat sich auch dazugemogelt.




    16. Den Abschluss machten dann diese hübschen Fotoobjekte, die auf den Namen Rubinoboletus rubinus hören und für die ich dann doch mal das Stativ rausgekramt habe.



    Schön war's also. :)


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo Schupfi,


    schöne Funde und das auch noch in einer illustren Runde. Wenn ich etwas davon gewußt hätte wäre ich auch mitgekommen. Agaricus bohusii ist mir noch nie untergekommen. Der Neoboletus cf. xanthopus wäre bei mir glatt als Flocki durchgegangen. Irgendwie sehe ich da keinen Unterschied.

    Dann kann man auch mal welche benennen ohne Fragezeichen. Das hier ist Russula grisea,

    Genau so sehen meine Funde von einer Verkehrsinsel auch aus nur das meine nicht nachgewiesener Weise welche sind. Um Rubinoboletus rubinus beneide ich dich. Der ist mir auch noch nicht begegnet. Dein Schleimi dürfte auf den Namen Tubifera ferruginosa hören.


    Danke das ich wenigstens virtuell mit dabei sein dürfte.


    VG Jörg

  • Hallo Schupfi,

    Ja es war eine sehr tolle Exkursion mit vielen neuen Sachen die ich vorher noch nie gesehen habe. Ich komme allerdings erst Montag zum mikroskopieren - bin noch etwas um umzugstress und muss am Wochenende ja arbeiten. Bilder versuche ich am Dienstag hochzuladen. Die Resupinatus habe ich nicht mitgenommen (war für mich schon zu viel anderer Blätterpilzkram mit der Hohenbuehlia und der Clitocybe ).

    Viele Grüße, Eike

  • Huhu.


    Klar, Fischeier-Schleimpilz war der Name, der mir nicht eingefallen war. Der Resupinatus bleibt dann leider unbestimmt, aber die anderen beiden waren eh spannender. Bin auch noch nicht zum Mikroskopieren gekommen...


    Wenn ich etwas davon gewußt hätte wäre ich auch mitgekommen.

    War relativ spontan und nicht von mir organisiert, sonst hätte ich Bescheid gegeben. War allerdings schon auch ein ordentlicher Fußmarsch, ich weiß ja um deine Leidensgeschichte. ?(


    Nachreichen kann ich noch folgenden Täubling, den ich vergessen hatte und von dem ich noch nie gehört habe (was nix heißen muss), der aber auch google kaum vertraut scheint.


    Täublingskenner nennen den wohl Russula ombrophila und er wurde länger ignoriert, weil man dachte es sei eine südeuropäische Art. Nur steht er hier halt im Park rum also können die Täublingsfans ja mal die Augen offen halten. Ich habe leider keinen Zugriff auf die Beschreibung und in meiner Literatur ist er auch nirgends drin, so dass ich dazu noch weniger sagen kann als zu anderen Täublingen. :whistling:


    LG,

    Schupfi

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  • Hallo,

    Ich habe leider keinen Zugriff auf die Beschreibung und in meiner Literatur ist er auch nirgends drin, so dass ich dazu noch weniger sagen kann als zu anderen Täublingen.

    vielleicht weiß ja Oehrling etwas mehr über die Art? Der ist ja bei den Tauben mehr als nur kundig.


    VG Jörg

  • Hallo zusammen,

    so rein der Optik nach gehört der hier angefragte Täubling meiner Meinung nach in die Sektion Pectinatae (Kammtäublinge), zu einer Foetentinae (Stinktäublinge) fehlen der Hutschleim und die eher freudige gelbbraune Farbe. Für die Artbenennung ist, wie meistens bei Täublingen, aber dann eine Geschmacksprobe und ein Sporenpulverabwurf unerlässlich. Die Pectinatae schmecken einerseits sehr unterschiedlich von mild bis extrem scharf, außerdem kann man makrochemisch etwas mit KOH an der Stielbasis machen. Russula ombrophila ist mir insofern unbekannt, dass ich noch nie einen gesehen habe und mir nicht ganz klar ist, ob er überhaupt existiert. Da müsste ich erstmal in der Literatur spicken, welche Merkmale der haben soll. Häufigster Kandidat bei im Park gewachsenen Pectinatae wäre R. pectinatoides (ssu. auct.pp.) / livescens (ssu. EINHELLINGER) / praetervisa (ssu. SARNARI) (ich glaube, der heißt aktuell nochmal anders), das könnte man hier checken.

    FG

    Oehrling

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  • Ja, schon, ohne Zweifel. Es ist halt immer besonders toll, wenn der Entdecker auch dazu schreiben könnte, an was man den neuentdeckten Pilz erkennen kann, bzw. durch was genau er sich vom trivialen R. foetens unterscheidet, damit man das als im Feld tätiger Bestimmer (Kartierer?) nachvollziehen kann. Aber wie ich schon schrieb, meiner Meinung nach ist das hier eine Pectinatae.

    FG

    Oehrling

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  • Hi.


    In der Hoffnung, dass da jemand mehr Infos zu hat habe ich ihn ja eingestellt, da ich selber was dazu nachlesen wollte. Der Ort der Erstbeschreibung ist oben verlinkt aber ich habe die Zeitschrift nicht. Vielleicht hat ja jemand anders Zugriff darauf und könnte es mir schicken oder sagen wo man sonst Infos zu der Art findet.

    Google hat nix parat leider.


    LG.

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  • Hallo Schupfnudel,

    ich schlage vor, dass du erstmal eine Geschmacksprobe und ein Sporenabwurfpräparat nimmst, damit wir überhaupt eine Diskussionsgrundlage haben. Dann könntest du mittels Mikroskop nachschauen, ob du ziemlich kleine, apikal zugespitzte, sozusagen dreieckige Dermatocystiden findest. Oder KOH auf die Stielbasis schmierst, ob da was feuerrot wird oder nicht (ich erwarte: nicht feuerrot).

    FG

    Oehrling

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  • 16. Den Abschluss machten dann diese hübschen Fotoobjekte, die auf den Namen Rubinoboletus rubinus hören und für die ich dann doch mal das Stativ rausgekramt habe.

    Hallo Schupfi,

    schön Mal einen Röhrling mit roten Röhren zu sehen, das verwechseln viele ja mit den roten Röhrenmündungen,

    Viele Grüsse

    Matthias