Ich interessiere mich eigentlich nicht besonders für Pilze, aber diesen heute entdeckten finde ich interessant. Leider habe ich kein Foto gemacht, aber ich beschreibe mal, wie ich ihn fand und wie er aussieht:
Ich habe am Rand eines kleinen Mischwäldchens Fingerhut ausgerissen. Dabei kamen kleine weiße Gummibälle zum Vorschein. Sie fühlen sich wirklich an wie Gummibälle und haben eine lange Wurzel (zumindest war es das, was nach dem Aufheben noch dran war). Als ich heftiger an dem "Gummiball" drückte, platze die Haut auf. Darunter fand ich einen festen, milchigen, geleeartigen "Ball". Ich glaube, ich fand einen älteren Pilz dieser Gattunf, der dunkle Stellen hatte und nicht mehr rund und glatt war, sondern aussah wie ein Ball, dem die Luft ausgegangen ist.
Am Rand dieses Wäldchens - wo ich den Fingerhut entfernte - befindet sich ein Pferdeauslauf. Die Natur dahinter bleibt unberührt, wird höchstens einmal gemäht; es ist also lockerer Waldboden vorhanden mit leichtem Gras-/"Unkraut"-bewuchs.
Kann mir bitte jemand sagen, was ich da gefunden habe?
Weißer Gummiball ?!
- Nicki
- Erledigt
Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.960 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von barthütler (†).
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Hallo Nicki !
Deine Beschreibung lässt mich auf das Hexenei einer Stinkmorchel schliessen .
Kleinere Bovistarten hätten nicht diesen gelatinösen Innnenteil wie von Dir beschrieben .
Gruss Harry -
Hallo Nicki, hört sich für mich an wie das Hexenei der Stinkmorchel. Wenn du den "Gummiball" durchschneidest, müsste er innen grün sein mit einem weißen Schaft in der Mitte.
Viele Grüße
Jens -
Hallo Jenesis !
Die zweite Beschreibung des älteren Pilzes ( Ball die Luft ausgegangen )lässt wiederrum auf einen Bovist schliessen .
Hellseher müsssten wir sein :):)
Gruss Harry -
Danke für die Hilfe.
Ich werde mal sehen, ob ich noch einen finde und dann mal anschneiden... Bin gleich wieder da...
Gruß Nicki
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Hallo Harry und Nicki - das ist ja fast in Echtzeit hier - zum Thema Hellsehen vielleicht kannst du (Nicki) ja ein Foto hochladen? Bin ja mal gespannt, was "rauskommt".
Viele Grüße
Jens -
Super! Vielen Dank!
Das durchgeschnittene Teil sieht genauso aus, wie ein durchgeschnittenes Hexenei einer Stinkmorchel!
Jetzt, da ich konkret im Internet nach Fotos suchen konnte, aheb ich es gefunden.
Vielen Dank für die Hilfe.Geuß Nicki:):):)
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Hallo zusammen!
Ersteinmal Glückwunsch zum Fund und zur erfolgreichen Bestimmung!
Was mich interessieren würde: War unter uns Pilzlern einmal einer so mutig, das Ding zu probieren? Es soll ja gebraten halbwegs wohlschmeckend sein... hüstel...
Gespannte Grüße,
Carolin -
Hallo Carolin !
In meiner Jugend hab ich das getan (hatte ein Pilzbuch von Brono Cetto zur Hand ,der die Genusstauglichkeit bestätigt hatte ).
Ich kann Dir bestätigen .. so übel wie Du anhand eines ausgewachsen Exemplars vermuten kannst war es gar nicht (leicht rettichartig ) .
Ich habe schon andere Speisepilze probiert die mir schlechter schmeckten z. B. Rötlicher Holzritterling oder früher noch durchaus zu Speisezwecken empfohlen junge Samptfusskremplingen (lt. Rosemarei Dähncke ), bzw . Samtffussrüblingen ebenfalls von derselben Autorin als genusstauglich angegeben.
Bei den Hexeneiern muss man die Huthaut und dir Gleba vor der Zubereitung abziehen und dann anbraten .
Bei den Speisepilzen die man sicher bestimmt hat(aber auch nur bei 100 Prozent Sicherheit ) kann man sich ruhig mal selber an die Geschmacksempfindungen rantasten (in kleinen Mengen ) , diese Erfahrungswerte kann einem kein Buch vermitteln .
Gruss Harry -
He Harry,
Deine jugendlichen Eskapaden lesen sich ganz amüsant
Ich habe (leider?) nur wohlschmeckende Exemplare zu mir genommen und kann erfahrungsmäßig wenig beisteuern...
Aber, entsinne ich mich richtig: Hast Du mir nicht andernorts ein Buch eben jener Autorin (aus vermutlich der gleichen Zeit) empfohlen?Liebe Grüße,
Carolin -
Hallo Carolin !
Sehe gerade ich habe mich oben verschrieben ich meinte nicht die Samtfussrüblinge sondern die Samtfusskremplinge (werden als mässig gut beschrieben Anno 1982 ) Samtfussrüblinge sind gute Speisepilze (auch für mein Empfinden :))
Sorry
Gruss Harry -
Hallo Harry!
Also dass dir der Rötliche Holzritterling und der Samtfußkrempling nicht besonders geschmeckt haben, kann ich mir vorstellen, aber der Samtfußrübling ist doch eigentlich ein wohlschmeckender Speisepilz, der auch gezüchtet wird.
Viele Grüße
Toffel[hr]
Ach so, jetzt ist es klar.Grüße
Toffel -
Hallo Carolin !
Das Buch empfehle ich Dir immer noch :
Erkenntnisse über die Genusstauglichkeit der Speisepilze ändern sich fortwährend . Geschmacksempfindungen sind sowieso immer subjektiv und was die Genusstauglichkeit anbelangt ändren sich halt die wissenschafllichen Erkenntnisse .Ich arbeite übrigens in einem Grosshandelsunternehmen (als Abteilungsleiter )und kann Dir bestätigen dass der heute auch schon als Speisepilz umstrittene Grünling bis vor 3 - 4 Jahren noch Bestandteil einer tiefgefrorenen Pilzmischung war .
Bei den Cortinarien ( Haarschleierlingen ) z.B. gibt es noch viele Unklarheiten .
Viele werden in der Literatur als *verdächtig * beschreiben , deswegen lasse ich wie viele Speisepilzsammler auch die Finger von denen .
Aber um auf das von mir empfohlene Buch zurückzukommen ... kanns nur empfehlen .:)
Gruss Harry -
Bei diesem Grünling frage ich mich immer noch, ob es da mit rechten Dingen zuging. Wenn ich mich nicht irre, gab es einen (!) dokumentierten Fall in Frankreich, wo der Pilz angeblich zur Massenvergiftung geführt hat. Jahrzehntelang haben ihn Sammler in vielen Teilen der Welt völlig unbeschadet genossen... Wie kann es denn dann sein, das ausgerechnet dieses Grüppchen ihn so schlecht vertragen hat?
Grüße,
Carolin -
HaLlo Carolin !
Kann ich Dir auch nicht sagen , ich persönlich habe den Grünling auch schon gegessen und für gut empfunden , vielleich ist er in frankreich mit den Schwefelriterlingen mutiert (vielleicht könnten die Mykologen in der gruppe uns mal Auskunft zu diesem interessanten Thema geben ??? )
Vor 30 Jahen galt auch noch z. B. der Narzissengelbe Wulstling dito der Natternstielige Schleimfuss als essbar , der gelbe Knollenblätterpilz wurde angeblich auf südfranzösischen Märkten als Speisepilz gehandelt (lt : Bruno Cetto ) .
Es gibt sogar Pilzberater älteren Geburtsdatums , die den Kahlen Krempling schon selbst gegessen haben .
Wie Du siehst kann man dei den Pilzen gar nie auslernen und nicht vorsichtig genug sein .:)
Gruss Harry -
Vom Kahlen Krempling habe ich gelesen, dass er in Osteuropa noch auf Märkten angeboten wird. Einige Kunden kommen dann vielleicht kein zweites beziehungsweise drittes Mal. Man sagt ja, er sei erst nach wiederholtem Verzehr lebensbedrohlich. Wenn das so wäre, könnte ein einmaliges Kosten ja nicht schaden? Manche mykologischen Weisheiten entziehen sich meiner Logik...
Grüße,
Carolin -
Hallo Carolin !
Ich würde Dir auch ein einmaliges probieren nicht anraten , schliesslich gibts heutzutage mehr Allergiker als eh und jeh . Beim Kahlen Krempling , so ist es jedenfalls zu lesen spielen ja allergische Reaktionen eine nicht untergeordnte Rolle .
Anaphylaktische Schocks können ohne sofortige hochdosierte Kortisoninfusionen und paralell verabreichter Antihistaminika ja bekanntlich schnell zum Tod führen .
Also dann lieber noch das Hexenei .. ist bis dato noch unbedenklich , wenn auch kein kulinarisches Highlight , aber ein guter Einstieg ins Survivaltaining :):)
Gruss Harry -
Harry, ich merke schon: Du bist der Rüdiger Nehberg unter den Pilzesammlern! Eigentlich wäre ein Thread ganz interessant, in dem langjährige Sammler von ihren kuriosesten Erlebnissen und Mahlzeiten berichten könnten... da käme sicher einiges zusammen! Vielleicht nehme ich das mal in Angriff...
LG, Carolin
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Hallo Carolin !
Also Rüdiger neberg bin ich nicht und ich habe auch noch keine Fliegenpilzhuthaut geraucht und denke in meinem Alter (obwohl noch knaggisch:):):) ) muss ich das auch nicht mehr anfangen .
Gruss Harry -
hallo nicki,
hatte ihn früher öfters in der Pfanne, vorausgesetzt du findest genug. Er schmeckt leicht nach rohen Kartoffeln, nur besser. Ich kann nichts negatives über den Geschmack beisteuern. Ich habe Schalotten und Knoblauch in Butterschmalz angeschwitzt, danach die Hexeneier, blättrig geschnitten, mit etwas Sherry halbtrocken abgelöscht.viele Grüße, bernhard