Kartoffelackerpilz

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.284 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Luchs.

  • Guten Tag zusammen,


    Nach drei Wochen Italienurlaub mit schönen Röhrlingsfunden hat mich die Fülle und Vielfalt an Pilzen hier zurück in Deutschland echt überrascht. Als ich gestern in meinem Garten war um nach dem rechten zu schauen (und ob die Saftlinge schon da sind;)) hab ich ganz schön gestaunt als ich auf den Kartoffelacker hunderte von Fruchtkörpern gefunden hab. Der Acker ist neu angelegt, letztes Jahr hab ich die Fläche gemulcht und dieses Jahr den Mulch untergegraben und Kartoffeln gesetzt, ich vermute die Pilze zersetzen das Gras mit dem ich gemulcht hatte. Leider hatte ich keine Möglichkeit vor Ort ein Foto zu machen, vielleicht komm ich heut noch dazu.

    Zuerst hatte ich auf Braune Raslinge gehofft, aber da haben mich nicht alle Merkmale überzeugt. Passender scheinen äußerliche Weichritterlinge zu sein, aber der Sporenabwurf lässt mich jetzt mal wieder zweifeln.


    Was sagt ihr denn dazu?


    Geruch: schwierig für mich zu beschreiben: Fruchtig, parfümiert, leicht chlorig, seifig

    Geschmack: mild, süßlich

    Fleisch: sehr fest, elastisch, knorpelig, weiß, im Stiel gräulich, etwas rötlich bräunend

    Stiel: längsfaserig, (gerieft?) wie Hutfarben auf weißem Grund, zylindrisch

    Lamellen: Gräulich, fleischfarben, mit Lamelleten und ganz kurzen Queradern, aber nicht verbunden (Siehe Foto). Mit der Beschreibung von Lamellen die nicht herablaufend und nicht frei sind tu ich mich oft schwer: ich würde sagen angeheftet?

    Hut: dunkelbraun, graubraun, jung & alt leicht gebuckelt, Hutrand eingerollt, glatt, etwas hygrophan

    Sporenpulver: Wie würdet ihr das beschreiben? Ist das Rötelfarben? Ocker, Fleischfarben?



    Vielen Dank schonmal fürs Lesen und Mitdenken.


    Liebe Grüße und schöne Funde,

    Lukas

  • Hallo, Lukas!


    Das sind schon Rötlinge, die Sporenpulverfarbe passt dazu sehr gut. "Mykologenrosa" nennt sich das.
    Zur Art kann ich keine weiteren Hinweise geben, verflixt komplexe Gattung das. Muss man immer mikroskopieren, und zwar auch so witzige Dinge wie Huthaut und Basidienbasis (wegen Schnallen).


    Nach drei Wochen Italienurlaub mit schönen Röhrlingsfunden ...

    Die wollen wir natürlich unbedingt sehen!



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    Danke für deine Einschätzung, hab ich befürchtet;), mit denen hatte ich bisher noch keine Erfahrungen gesammelt. Aber schön, dass es jetzt mal soweit ist.


    Zu meinen Funden in Italien werd ich leider kein Thema erstellen können, ich war etwas zu dokumentationsfaul (Urlaub eben ;)) und mir hat es auch an der passenden Literatur gefehlt, jedenfalls viele Funde aus der Rubroboletus Ecke und Täublinge.



    Liebe Grüße,

    Lukas

  • Hallo Schupfnudel,


    Das ist ein interessanter Gedanke, beim Geruch musste ich nämlich zu allererst auch an Lepista denken. Und L.sordida habe ich letztes Jahr 100 Meter weiter am Waldweg gefunden. Ich dachte aber, dass auch sordida zumindest Ansatzweise einen Lilaton besitzt?


    Lukas

  • Hi.

    Der Wolfsröhrling ist schon mal ein spektakulärer Fund. Glückwunsch!


    Lepista - Arten haben zwar auch getöntes Sporenpulver, aber erheblich blasser als das, was oben in dem Sporenabwurf zu sehen ist. Lepista sordida kenne ich zudem recht gut (in diversen Farbformen), der sieht schon anders aus. Ich würde hier dabei bleiben, daß das Rötlinge sind. Sektion "Entoloma", da sind die Arten mit "Ritterlingshabitus" größtenteils drin. Für den Rest brauchts Mikrodaten.



    LG; Pablo.