Flocki im Miniaturformat?

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 10.947 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Hallo, liebe Pilzfreunde!


    Für die Bestimmung freigegeben: :)


    1. Heute bin ich (unter Eichen) auf einen winzigen Röhrling gestoßen, der mich an den Flockenstieligen Hexenröhrling erinnert, von denen in der näheren Umgebung auch viele zu finden waren. Eigentlich passt alles soweit: Rote Flöckchen, samtiger, dunkelbrauner Hut... Nur sind die Poren gelb mit einigen roten Flecken darauf. Kann es also sein, dass sich die Poren erst mit der Zeit rötlich färben? Und warum ist der so miniklein? 8|



    2. Und von dem hier habe ich gar keine Ahnung, ich fand ihn aber interessant. Er ist ca. 4 cm groß, wuchs unter Lärchen am Boden. Die Lamellen laufen leicht am Stiel herab und die Hutoberfläche erinnert ein bisschen an Glimmertintlinge, aber auf dem Foto müsste man erkennen können, was ich meine.



    Über Antworten freut sich
    Carolin


    edit: Beim zweiten denke ich mittlerweile in die Trichterlingsecke... Für den Violetten Lacktrichterling ist er mir aber nicht violett genug?

  • Hallo Carolin,



    1. Heute bin ich (unter Eichen) auf einen winzigen Röhrling gestoßen, der mich an den Flockenstieligen Hexenröhrling erinnert, von denen in der näheren Umgebung auch viele zu finden waren. Eigentlich passt alles soweit: Rote Flöckchen, samtiger, dunkelbrauner Hut... Nur sind die Poren gelb mit einigen roten Flecken darauf. Kann es also sein, dass sich die Poren erst mit der Zeit rötlich färben? Und warum ist der so miniklein? 8|


    zu der Porenfarbe kann ich leider nichts sagen, denke aber, daß du ein unterernährtes Exemplar gefunden hast, besonders da andere Flockis in direkter Nähe standen. So ein Pilzmycel bildet immer massig Primordien. Während die dann zu Pilzen heranwachsen, werden viele zugunsten der aussichtsreichsten Exemplare aufgegeben und nicht mehr mit Nährstoffen versorgt, genau wie bei Obstbäumen, die ja auch meist mehr Blüten haben, als sie Früchte ernähren können. Feindliche Übernahmen durch Maden, Schimmel oder diverse Mikroben sind natürlich auch möglich.


    Gruß, Carsten


  • Und warum ist der so miniklein? 8|


    Du warst doch auch mal klein...


    Vom Stiel her würde mir der Schönfuß, Boletus calopus besser gefallen. Ist halt ein Baby, das man noch hätte wachsen lassen sollen...


    Der zweite ist ein Rötlicher Lacktrichterling in weiterem Sinne.


    Gruß Harald


  • Ist halt ein Baby, das man noch hätte wachsen lassen sollen...


    Das weiß ich dann nächstes Mal besser, denn ich bin lernwillig! :)
    Ich war so verwundert, weil ich nicht dachte, dass der Pilz, wenn er noch so klein ist, schon so "fertig" aussieht. Junge Steinpilze etwa, haben ja meist eine mehr kugelige Form und machen nicht gerade den Eindruck eines größeren Verwandten im Miniaturformat. Außerdem hatte ich vermutet, im so jungem Stadium müsste der Pilz sich noch im Erdreich befinden?


    Bezüglich des Schönfuß-Röhrlings: Der hätte doch einen Stiel mit Netzzeichnung, gelbe Röhren und Poren OHNE rote Flecken und einen hellgrauen Hut?


    Also: Weiß noch jemand etwas bezüglich der eventuell verzögerten Rotfärbung der Poren beim Flockenstieligen Hexenröhrlings?


    Liebe Grüße,
    Carolin

  • Hallo mal wieder,


    jetzt habe ich wieder einen jungen Pilz gefunden, diesmal deutlich größer (circa 10cm groß), auf den alle Merkmale des Flockenstieligen Hexenröhrlings genau passen, nur sind wiederum die Poren gelb mit roten Flecken darauf. (Leider habe ich davon diesmal kein Foto) Ich mutmaße also, dass sie sich mit der Zeit rot färben und diese Färbung erst beim relativ älteren Pilz abgeschlossen ist. Hat da von Euch keiner Beobachtungen gemacht? Ich nehme weder an, dass es sich bei den von mit gefundenen Exemplaren um eine andere Pilzart handelt, noch, dass ich hier eine wissenschaftliche Neu-Entdeckung gemacht habe. Nur kann ich nirgends etwas darüber lesen...


    Wer bringt mich auf des Rätsels Lösung?


    LG,
    Carolin

  • Hallo Carolin!

    Zitat


    jetzt habe ich wieder einen jungen Pilz gefunden, diesmal deutlich größer (circa 10cm groß)......


    Wär ´s ein Rätsel, würde ich zunächst auf kleinen Rotfußröhrling (Xerocomus chrysenteron) tippen


    Zitat


    ....auf den alle Merkmale des Flockenstieligen Hexenröhrlings genau passen, nur sind wiederum die Poren gelb mit roten Flecken darauf.


    Als skeptischer Mensch möchte ich das natürlich selber sehen, also....


    Zitat


    (Leider habe ich davon diesmal kein Foto)


    ....dann mach doch einfach eins, oder besser 2 oder 3 und auch von unten....


    Zitat


    Ich mutmaße also, dass sie sich mit der Zeit rot färben und diese Färbung erst beim relativ älteren Pilz abgeschlossen ist. Hat da von Euch keiner Beobachtungen gemacht? Ich nehme weder an, dass es sich bei den von mit gefundenen Exemplaren um eine andere Pilzart handelt, noch, dass ich hier eine wissenschaftliche Neu-Entdeckung gemacht habe. Nur kann ich nirgends etwas darüber lesen...


    Wer bringt mich auf des Rätsels Lösung?


    ....und dann sehen wir weiter.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Ingo!


    Der Pilz, um den es sich handelt, liegt seit 2 Tagen im Biomüll. Ich war mir jetzt mal trotzdem nicht zu schade den da wieder rauszuholen, um einige Fotos zu machen... :cool:


    Leider, leider sieht der jetzt wirklich nicht mehr frisch aus (wie könnte es anders sein?) und die Merkmale wie der rotbeflockte Stiel sind nicht mehr wirklich gut zu erkennen:



    Diese rötlichen Flecken auf den Poren waren auch beim frischen Pilz (bzw. den Pilzen, schließlich sind es ja eher zwei Hüte) zu erkennen, ich würde sogar behaupten, dass sie da noch deutlicher und rötlicher waren.


    Nebenan wuchsen andere Flockis, hier auch ein Beweis, dass ich nicht zu blöd bin, die zu erkennen ;)



    Dass die Bilder des halb verotteten Exemplars nicht mehr sehr aussagekräftig sind, ist mir klar. Aber in diesem Fall, darfst Du darauf vertrauen, dass meine Angaben zum frischen Pilz richtig sind. Er sah bis auf die gelben Poren genauso aus, wie der frische Flockenstielige Hexenröhrling und wuchs nur ein paar Meter entfernt. (Eichenwald)


    Liebe Grüße,
    Carolin


    edit: Hier noch ein Bild des Flockis, um zu veranschaulichen, dass der Stiel an der Stelle, in der er in den Hut "übergeht"/ mündet, auch hier gelb gefärbt ist, wie bei meinem "Mülltonnenexemplar":


  • Hallo Carolin!


    Wenn sich es um solche Hexenröhrlings-Babies handelt, hast du recht. Auch andere Rotporer haben jung erst gelbe Poren, die sich je nach Art erst mit zunehmendem Alter orange bis rot umfärben.
    Es gibt zwar auch noch Boletus junquilleus, das ist gewissermaßen ein Flockenstieliger ohne rote Farben, diese müssten dann aber auch am Stiel fehlen.


    VG Ingo W

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  • Hallo Carolin!

    Zitat


    Ich dachte schon, die Sache müsste etwas unglaubwürdig wirken und ich leicht verrückt :D


    Wurden nicht die meisten Forscher und Entdecker auch immer mindestens ein klein wenig für verrückt gehalten?
    Insofern also nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter beobachten!


    VG Ingo W

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  • Hallo Carolin,


    das erste Foto ist auch für mich ein Xerocomus (aus dem chrysenteron-Aggregat und - wie Inog schon schrieb - wohl sogar Xer. chrysenteron s.str.). Die zweiten Miniröhrlinge hingegen sind in der Tat junge Flockis. Schau Dir mal die Hüte im Vergleich an: beim ersten Foto ist der Hutrand deutlich abgesetzt, der Hut schirmt bereits auf. Beim zweiten klebt der Hut am Stiel - ist noch sehr jung...


    Die Ernährungssituation, die als Argument eingebracht wurde, kann bei Mykorrhizapilzen nicht recht greifen. Die Bäume ernähren die Symbiosepartner mit purem Zucker. Von Mangel kann hier nicht die Rede sein.


    Liebe Grüße
    Christoph

    Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
    (Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

  • Hallo Christoph,


    wenn ich ehrlich bin, habe ich jetzt nicht genau verstaden, was Du meinst...
    Hälst Du den Mini-Röhrling aus dem ersten Beitrag für einen Rotfuß-Röhrling? Und das wiederbelebte Exemplar aus der Mülltonne mit den 2 Hüten für einen Flockenstieligen Hexenröhrling?
    Und Xerocumus chrysenteron s. str. - ist das eine Varietät?! :/


    Also, ich persönlich kann bisher nur Flockis erkennen, aber wenn es mir jemand besser erklären kann: Sehr gerne!:)


    Liebe Grüße,
    Carolin


  • Und Xerocumus chrysenteron s. str. - ist das eine Varietät?! :/


    s.str. (oder s.s.) = sensu stricto : im engeren Sinne
    s.l. = sensu lato : im weiteren Sinne


    Diese Zusätze werden deswegen gebraucht, weil es gerade bei den Rotfüßen mehrere "Nebenarten" gibt. Christoph drückt hier also aus, dass er den "hauptamtlichen" Rotfuß meint.


    Gruß Harald

  • Servus Carolin,


    ganz genau: ich halte den Miniröhrling aus dem ersten beitrag für einen Rotfußröhrling, die widerbelebten Exemplare aus der Mülltonne hingegen für "echte" Flockis.


    Danke an Harald, für das Erklären! Denn genau so ist es: Diese Kürzel werden gerne bei Artenaggregaten verwendet. Es gibt, wie Harald schon schrieb, eine ganze Reihe an "Rotfüßchen", die teils nur mikroskopisch sauber bestimmt werden können. Durch die deutlichen roten Schüppchen sieht dein erster Miniröhrling aus, wie ein "echter" Rotfuß im engsten Sinne.


    LG
    Christoph

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  • Hallo Harald, hallo Christoph!


    Weshalb sprechen "rote Schüppchen" für den Rotfußröhrling? Der hat doch einen gelben Stiel, der im unteren Teil ins karminrote übergeht. Ich habe auch schon einen Rorfußröhrling gefunden - bei mir erweckt dieser hier aber immer noch den Eindruck eines Flockis, eben gerade weil er einen geflockten Stiel hat. Hier einmal zur Verdeutlichung:



    Also bei Deiner Bestimmung komme ich nicht so gut mit. Außerdem waren auch hier die Poren gelb, mit schon einigen rötlichen Flecken darauf: Woher sollte der Rotfußröhrling die nehmen? :/


    Harald: Siehst Du, da habe ich mein großes Latinum umsonst gemacht, wenn jetzt wieder einer hergeht und mir alles erkären muss ;)


    Liebe Grüße,
    Carolin

  • Hallo Carolin,


    zunächst: das Ganze ist natürlich Kaffesatzleserei, da man an einem Foto alleine nur selten sauber bestimmen kann. Deshalb kann ich auch nicht definitiv sagen, ob es ein Rotfuß oder ein Flocki ist. Bei mir weckt das Foto halt die Assoziation "Rotfuß", was aber nicht stimmen muss.


    Rotfüße mit gelben Stielen, die später und von unten her rot umfärben, sind meist Xerocomus pruinatus (oder etwas nah verwandtes). Der Name Herbstrotfuß, der ab und an verwendet wird, ist verwirrend, da Xer. pruinatus ab Juni auftreten kann. Es gibt aber mehr Arten in der Gruppe.
    Xerocomus chrysenteron s.str. hat schon jung rote Schüppchen am Stiel. Daher die Überlegung. Gerade diese Schüppchen sind typisch für Xer. chrysenteron.


    Was die roten Flecken an den Poren angeht, so kann ich dazu gar nix sagen, wenn ich diese nicht gesehen habe. Verfärbungen können mehrere Gründe haben. Entweder ist es wirklich ein Flocki, der gerade rote Pigmente in seine Cheilozystiden einlagert, was zu roten Poren führt, oder es ist ein Befall oder wie auch immer


    Einfach wäre es, wenn Du den Fruchtkörper durchgeschnitten hättest. Xer. chrysenteron s.str. blaut nicht stark, wenn überhaupt (Xerocomus cisalpinus wiederum blaut viel stärker), hat aber auch einen glatten Stiel. Wenn Dein Baby also im Anschnitt stark geblaut hat, festigt sich der Verdacht auf einen Flocki. Hat er nicht oder kaum geblaut, ist es wohl ein Rotfuß.


    Auf den Gedanken Rotfuß kam ich über den bereits in dieser Größe abgehobenen Hutrand, was die anderen zwei "tpischen" Flockis nicht gemacht hatten.


    Letzten Endes hattest Du ihn in der Hand, während ich nur ein kleines Foto anschaue. Ich möchte daher keinesfalls behaupten, dass ich Recht haben müsste. Insofern kann ich Ingos Zitat, Dich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, nur unterstreichen.


    Liebe Grüße
    Christoph[hr]
    P.S.: Hier ein Link auf ein Foto, bei dem man die Flocken des Rotfußröhrlings gut sehen kann:
    Xerocomus_chrysenteron.jpg


    LG
    Christoph

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  • Hallo ihr beiden!


    Jetzt, da ich den kleinen Kerl dem Kreislauf der Natur wieder übergeben habe, lässt sich das wohl nicht mehr abschließend klären. Und irgendwelche bezaubernden Makroaufnahmen sind von meiner Kamera zuviel verlangt... Durchschneiden hätte ich ihn sollen, das stimmt. Für mich war zu diesem Zeitpunkt aber relativ klar, dass es sich um einen Flocki handelt - deshalb mein Versäumnis.


    Cristoph, Dein Bild des Rotfußröhrlings hat mich überrascht, denn ich hatte ihn die ganze Zeit anders im Kopf... eher so:


    HG20060902 034 Berkenbrück Rotfußröhrling.jpg


    Also nicht geflockt, sondern eher faserig "gestreift" oder mit gleichmäßig rotem Fuß, das obere Viertel wenigstens relativ gelb...


    Harald, Du hattest ja auch den Schönfußröhrling vorgeschlagen, so dass hier jetzt insgesamt 3 Ansichten vertreten werden. Irgendeiner von uns hatte vermutlich recht...


    Liebe Grüße,
    Carolin


    P.S.: Ich bemühe mich darum, nächstes Mal genauere Angaben und Fotos zu liefern!


  • Harald, Du hattest ja auch den Schönfußröhrling vorgeschlagen, so dass hier jetzt insgesamt 3 Ansichten vertreten werden. Irgendeiner von uns hatte vermutlich recht...


    Tja, so aus der Ferne vom Stiel her - die Hutfarben passen dann wohl eher nicht, aber ich halte mich jetzt erstmal raus...


    Gruß Harald

  • Hi Carolin...


    Zitat

    Also nicht geflockt, sondern eher faserig "gestreift" oder mit gleichmäßig rotem Fuß, das obere Viertel wenigstens relativ gelb...


    Das ist ja die Crux mit der Rotfußröhrlingsgruppe - sie sind sehr formenreich. Ich selber bin oft auch verunsichert, makroskopisch Rotfüße zu bestimmen, obwohl ich mich jahrelang tief in die Materie hineingegraben hatte. Mit Hutdeckschichtmikroskopie und einem Elektronenmikroskop als Hilfsmittel finde ich mich leichter zurecht (manche haben winzige Löcher in der Sporenwand, andere angedeutete Längsstreifen als Sporenornament, die nur im Elektronenmikroskop sichtbar sind, wieder andere haben so deutlich längsgestreifte Sporen, dass man sie schon im Lichtmikroskop sieht...).


    Wie auch immer - der typische und "echte" Rotfuß (Xer. chrysenteron s. str.) ist der mit den feinen Flöckchen am Stiel, der früh schon schön rot ist (und an der Stielspitze auch gelb sein darf). Die Längsstreifigkeit kann auch auftreten, dann sind aber auch mindestens in der unteren Stielhälfte flöckchen auszumachen. Xer. chrysenteron ohne jede Flöckchen sind sehr wahrscheinlich zu einer anderen Art gehörig.
    Typische Xer. chrysenteron haben auch keine kräftige, deutlich rote Subcutis, obwohl das in vielen Pilzbüchern so steht. Die findet man eher bei Xer. pruinatus.


    Nebenbei bemerkt gibt es mehr Rotfüßchenarten, als bislang beschrieben sind. Ich habe beispielsweise eine Art mit amyloiden Sporen und Röhren im Harly (Niedersachsen) aufgesammelt, die sicherlich neu ist. Leider ist es die einzige Kollektion, weshalb ich sie bisher noch nicht veröffentlicht habe.


    Liebe Grüße
    Christoph

    Argentum atque aurum facile est laenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est
    (Silber und Gold, Mantel und Toga kann man leicht verschenken, schwer ist es aber, auf Pilze zu verzichten - Spruch von Martial)

  • also ich hab mir das auch mal angeschaut, ich hab schon oft jüngere flockenstielige hexenröhrlinge gefunden und halte die allerersten definitiv für welche.


    dass die poren gelb sind ist normal bei jüngeren, die roten flecken kommen oft von tannennadeln oder sonstigen kleinteilen die eine druckstelle hinterlassen.


    da der pilz noch nicht reif ist, färbt er sich nur leicht blau/grün und hinterlässt nach einiger zeit blasse rote stellen.


    der zweite ist ein lacktrichterling und der dritte, den findet man öfters, ist aber wertlos, er hatte wohl noch goldene schuppen am stiel. mir fällt der name grade nicht ein.


    bei deinem zweiten bilderpost kann ich den ersten pilz nicht genau einordnen, das kann wirklich auch ein bitterer sein bzw. schwarzblauender (keine strukturen am stiel erkennbar, knolliger hut, dickerer stiel..).


    auch der großere pilz mit den roten flocken am stiel kommt mir für einen flockigen hexenröhrling komisch vor (persönlich) da ich noch nie welche mit solch einer hutfarbe und solch roten röhren (die darunter gelb sind bzw. löcher bleiben knallgelb) gefunden habe. auch die fraß/druckstellen am stiel sollten nicht gelb sondern tiefblau/grün sein, auch nach einiger zeit noch ein wenig.


    nach dem ausschlussverfahren kann es eigtl. nur ein hexenröhrling sein, aber ich würde da nicht sofort 100%ig hexenröhrling sagen, da ich bisher nur anders aussehende gefunden habe.


    rotfussröhrlinge kannst du völlig ausschliessen.


    vg,


    ralph

  • Hallo!


    Also, für einen Anfänger wie mich, wird es langsam sehr verwirrend...


    @ Christoph: Deine Angaben zum Rotfuß-Röhrling im engeren und weiteren Sinne, sind sehr interessant, nur leider habe ich nicht die Möglichkeit, sie mit Literatur oder Erfahrungswerten nachzuvollziehen... In welchem Buch könnte man denn darüber etwas lesen?


    Hier habe ich noch ein Bild (vom 27.10.09) eines vermeintlichen Rotfußröhlings, allerdings ist auch er nicht der Jüngste... Bei ihm ist wirklich nur der Fuß rot und einen allzu "flockigen Eindruck" macht der Stiel in diesem Fall nicht...



    Ralph: Also, der Pilz aus der Mülltonne hatte definitiv einen flockigen Stiel, bevor er dort landete. Und ich glaube nicht, dass er einen besonders dicken Stiel hat, eher, dass zwei Stiele miteinander verwachsen sind - man beachte auch die zwei Hüte...


    Und zu dem großen Pilz: Untypisch kam mir dieser Flocki eigentlich nicht vor, wobei meine Erfahrungen hier in der Hauptsache auf Literatur zurückgeht. Diesen Pilz habe ich angeschnitten und er hat stark geblaut, ist innerhalb von Sekunden dunkelblau angelaufen... Zur Hutfarbe: Wie sollte sie denn sein? Also, sie weicht eigentlich nicht sehr von den Abbildungen des Flockis ab, die ich kenne - und wenn ich an die sehr unterscheidlichen Maronen denke, die ich schon gefunden habe, macht mir die Hutfarbe da jetzt keine Sorgen... :/


    Liebe Grüße,
    Carolin


    P.S.: Und ich dachte, ich hätte einfach einige Flockenstielige Hexenröhrlinge gefunden (aber irgendwie denke ich das noch immer...?)

  • das ist jetzt eindeutig ein rotfußröhrling. risse im hut und narben, die rötlich sind, dazu die struktur der stielfaserung und dass er nach unten hin rot/bräunlich wird ohne jegliches netz und flocken.



    zum mülleimer-pilz: die form und der hut von unten sind für mich schon recht deutlich... wohl ein schwarzblauender röhrling.
    falls er wirklich rote flocken hatten, kann es sowieso nur der hexenröhrling sein, wofür auch der filzige hut und die leichten rottöne am stiel sprechen (der schwarblauende hätte einen matteren (nicht helleren) ledrigeren hut).



    ps: hab meinen post nochmal editiert, bin grad in der arbeit und hab einiges durcheinandergeworfen mit bitter, schönfuss und schwarzblauendem in der eile. sorry dafür.