Leucoagaricus?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 881 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von frank2507.

  • Guten Abend allerseits,


    nach den Regengüssen hat es mich wieder auf Sammeltour gezogen. Noch bevor ich den Waldrand erreichte, erspähte ich ein paar große weiße Pilze auf einer Wiese direkt neben großen Brennholzstapeln. Zuerst dachte ich an große Champignons, dann sah ich ein umgedrehtes Exemplar mit weißen Lamellen. Irgendjemand hatte diese Exemplare schon vor mir erspäht, ein Exemplar herumgedreht, die weißen Lamellen gesehen und dann verworfen.


    Keine 100 Meter entfernt hatte ich letztes Jahr den Fransigen Wulstling gefunden und dachte dann daran, der ist es aber auch nicht.


    Hmmm ...


    Sieht aus wie ein Champignon mit weißen Lamellen, Leucoagaricus?


    Leucoagaricus leucothites hatte ich schon ein paar Mal gefunden und als relativ kleinen und zierlichen Pilz in Erinnerung, mit fast reinweißem Hut und dünnem Stiel. Diese Exemplare hier sind richtig dicke Klopper, Hutdurchmesser bis 17 cm, Stiel bis 4 cm dick. Das junge kugelige Exemplar hat einen deutlich grauviolettlichen Hauch auf dem Hut in Richtung Hutrand, das war bei meinen bisherigen Kollektionen auch nicht der Fall.


    Jetzt frage ich mich, ob das nur extrem gewachsene Exemplare sind oder doch was anderes.


    Fundort 63939 Wörth am Main, Weinbauklima, ca. 160 Meter über NN, Lehmboden auf Buntsandstein. Bäume waren in der näheren Umgebung nicht vorhanden, dafür jede Menge Brennholz.


    Beste Grüße,


    Frank


  • Moin Frank,


    aus meiner Sicht spricht da vieles für Leucoagaricus leucothites.

    Der ist, wie viele Pilze, größentechnisch recht variabel und kann auch mal kräftig daherkommen.


    Beste Grüße

    Jan-Arne


    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Meine Homepage mit Kurzportraits von Pilzen und Tieren: fungaundfauna

  • Hallo Jan-Arne,


    vielen Dank für deine Einschätzung. Wie ich dem Wikipedia-Artikel entnehmen konnte, ist das ein Artenaggregat, dessen Abgrenzung umstritten ist. Obwohl nicht selten, habe ich Egerlings-Schirmlige noch nicht so oft gefunden und kenne daher die Bandbreite dieser Art nicht aus eigener Erfahrung. In der Literatur wird 5-10 cm Durchmesser angegeben, das entspricht exakt meinen früheren Funden.


    Beste Grüße,


    Frank

  • Nachtrag: Die Bilder habe ich Frau Dr. Vellinga geschickt und um ihre Meinung gebeten. Sie hat mir tatsächlich prompt geantwortet:


    "yes, i've seen Leucoagaricus leucothites with caps up to 20 cm in diameter, and with rather heavy fruitbodies. I also compared a small part of the DNA (the ITS region) of these huge fruitbodies with those of smaller specimens, and i did not find any difference.

    In other words, I have no doubt that your specimens represent Leucoagaricus leucothites. The French mycologist Marcel Bon described this variant as La. subcretaceus."


    Top! :daumen: