Ein paar Bestimmlinge

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.056 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    War gestern bei strömendem Regen im Nadelwald auf der Ostalb im Wald, deswegen sind leider manche Bilder erst von heute/unter Kunstlicht. Erstmal: die Artenvielfalt und auch die Anzahl der Pilze ist überwältigend. Es gibt reihenweise völlig makellose Maronen, Steinpilze, Hexen, Kuhmäuler, Täublinge, Reizker, Cortinarien, … echt schade dass ich fast keine Fotos machen konnte. Ich habe hier noch ein paar Fragen, vielleicht könnt ihr mir da helfen. Keiner dieser Pilze ist übrigens zum Essen gedacht.

    1. Diese Rotkappen. Es ist hauptsächlich ein Fichten/Tannenwald, in fast 20 Metern Entfernung stand aber eine große Birke, eine Espe in etwa 12 Metern. Die Stielbasis ist blaugrünlich verfärbt, das habe ich gelesen soll bei der Birkenrotkappe vorkommen, die Hutfarbe vor allem des jüngeren Exemplares sieht aber recht dunkel für eine Birkenrotkappe aus, die Stielschüppchen sind aber schwärzlich.

    Frische Schnittbilder unter Kunstlicht

    Bilder unter Tageslicht von heute. Ist die blaugrüne Stielbasis schon ausreichend um das Leccinum versipelle zu nennen?

    2. Dieser Röhrling, bei dem war zusätzlich eine Buche in der Nähe.

    Frische Bilder unter Kunstlicht

    Bilder von heute. Das sieht ein bisschen wie ein Rotfuß aus, aber bei denen kenne ich die Hutfarbe nie so rötlich, trotzdem was aus der Ecke?

    3. Diese Schleierlinge waren recht häufig, Huthaut sehr schleimig, Stiel trocken, Fleisch weiß. Hier gehe ich von Cortinarius varius aus.

    4. Von dem habe ich leider nur diese Bilder, habe ihn zwar noch aber der ist jetzt ziemlich ramponiert. Hier kann Ich mir nichts anderes vorstellen als den Natternstieligen Schleimfuß.

    Diese Pilze habe ich alle noch und versuche sie gerade zum absporen zu bringen falls jemand fragen hat.

    Als Bonus gibts noch diesen Röhrling, denn ich für Butyriboletus subappendiculatus halte, ich habe ihn gepflückt und weggeworfen gefunden und ihn im Wald aufgehängt, dass er sporen kann. Er hatte an der Stielspitze ein gelbliches Netz, dass man auf den Fotos leider nicht sieht.

    Auch umgefallen war dieser riesige Steinpilz, der übrigens noch komplett fest war.

    Und über diese hübschen Kerlchen freue ich mich auch immer wieder, habe gestern 3 gesehen.

    Ich hänge hier einfach mal noch unkommentiert die wenigen Bilder an die ich gemacht habe, als es gerade weniger geregnet hat, es war echt ein schöner Tag.

    Viele Grüße

  • Ahoi!


    Bei den Rotkappen müsste man die Stielschuppen deutlicher beobachten können. Aber da die nirgendwo scharz zu sein scheinen, können es keine Birkenrotkappen (Leccinum versipelle) sein. Mit den ziemlcih verschiedenen Hutfarben wäre auch ein Mischkollektion von zwei Arten möglich, aber das ist schwer zu erkennen - auch weil die Stielschuppen auf den meisten Bildern ziemlich abgegriffen aussehen.

    Blaugrüne Flecken an der Stielbasis und über rosagrau nach schwarz verfärbendes Fleisch im Schnitt haben alle Rotkappen.

    Pilz 2: Ist ziemlich sicher Xerocomellus pruinatus (Bereifter Rotfuß)

    Pilze 3, 4 & 5: Würde ich auch so sehen. :thumbup:



    LG; Pablo.

  • Danke dir Pablo,

    Wenn das blaugrün bei allen Rotkappen vorkommen kann tendiere ich stark zu Leccinum vulpinum/piceinum, einfach weil Fichte als Baumpartner sehr wahrscheinlich scheint. Ich kann nochmal ein Foto von den Stielschuppen machen, abgegriffen sind die eigentlich nicht, die sahen schon im Wald so aus. Kann man da mit den sporen was machen? Bei den anderen ist die Bestätigung schön, es ist absolut herrlich wie sich in dem Wald kalkhaltiger und saurer Boden abwechseln, dadurch ist die Artenvielfalt da einfach enorm.

    Viele Grüße

  • Hi.


    Nur reicht halt auch eine einzelne Rotbuche / Eiche / Pappel oder sonstwas mitten im Fichtenwald aus, und schon kannst du wieder mit Leccinum quercinum / aurantiacum rechnen.

    Leccinum piceinum ist für mich ein Phantom, bewusst begegnet ist mir diese Art noch nie, und bislang habe ich noch nicht begriffen, wie die sich von Leccinum quercinum morphologisch unterscheiden soll. Wenn Leccinum quercinum halt neben Eichen auch mit Rotbuchen und weiteren Laubbäumen Mykorrhiza bilden kann, würde ich auch nicht ausschließen, daß auch Verbindungen zu Nadelbäumen möglich sind...

    Was die Sporen betrifft: Es ist schwierig bei Röhrlingen, weil sich die Sporengrößen während dem Reifeprozess der Fruchtkörper verändern.



    LG; Pablo.