Leccinum-Rätsel… hab da was gefunden

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.296 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Navajoa.

  • Liebe Freunde,

    Ich habe auf einer Grünfläche ein paar Raufüsse gefunden und bin echt etwas durcheinander. Aber vielleicht könnt ihr mir ja helfen! Begleitbäume waren Birken, Linden und ein Ahorn. Bitte entschuldigt die schlechte Bildqualität, beim ersten Rundgang dort hatte ich auch kein Messer für ein Schnittbild mit. Heute bin ich nochmal hin..


    Bild #1 .. den würde ich als jungen Birkenpilz bezeichnen



    Bild #2 .. den als Birkenrotkappe



    Bild #3 den würde ich „schwarzhütig“ nennen



    Bild #4 und den erst recht „schwarzhütig“



    Bild #5 Schnittbild frisch …



    Bild #6 Schnittbild nach 15min



    Bild #7 und beim aufschneiden nach ca. ner Stunde dann plötzlich das ….



    Vielen Dank für Eure Hilfe und einen schönen Feiertag noch,


    Gruss, corne

  • Hi Corne,


    auf Grund der Farbe der Röhren und des Hutes: Leccimun melaneaum – Schwärzlicher Birkenpilz. Hatte ich die Tage auch gefunden.


    Nur die Rotfärbung im Stiel hatte meiner nicht.


    Grüße,

    Steffen

  • Hallo Corne,


    da gibt es noch Leccinum roseofractum und L. oxydabile die im Fleisch röten. L. melaneaum darf das eigentlich nicht. Die Frage ist natürlich ob die alle Artrang besitzen?


    VG Jörg

  • Hallo,


    ja, das ist ein gute Frage. Ich kenne allerdings einen Spezialisten dafür, der das garantiert weiß. Er ist derzeit nur auswärts. Sobald er wieder im Lande ist, frage ich nach.


    Grüße,

    Steffen

  • Corne


    Hi Corne,


    mal was anderes, wenn ich so Bild #5 ansehe, kann es sein, das es 2 Arten sind? Gleicher Sto oder getrennt?


    Grüße,

    Steffen

  • Hallo Corne,


    da gibt es noch Leccinum roseofractum und L. oxydabile die im Fleisch röten. L. melaneaum darf das eigentlich nicht. Die Frage ist natürlich ob die alle Artrang besitzen?


    VG Jörg

    Hallo zusammen,

    laut Kibby ist L. roseofractum synonym mit L. scabrum und L. oxydabile ein "Nomen dubium", das gar nicht mehr verwendet werden sollte.


    VG

  • Hallo,

    laut Kibby ist L. roseofractum synonym mit L. scabrum und L. oxydabile ein "Nomen dubium", das gar nicht mehr verwendet werden sollte.

    danke, ich kann das aber nicht nachvollziehen da L. scabrum halt nicht röten darf. Ich hatte schon welche die im kompletten Fleisch stark gerötet haben was ich übrigens auch erst beim Trocknen bemerkt habe.


    VG Jörg

  • Hi.

    danke, ich kann das aber nicht nachvollziehen da L. scabrum halt nicht röten darf.

    Laut Kibby eben schon. ;)

    Mit dem Kibby macht man sich die Leccinum Bestimmung jedenfalls sehr viel einfacher. Ob das alles so richtig zusammengeworfen wurde bezweifelt halt manch einer. Ich finde die Artkonzepte da schon auch sehr breit gefasst.


    LG.

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  • Hallo zusammen,

    laut Kibby ist L. roseofractum synonym mit L. scabrum und L. oxydabile ein "Nomen dubium", das gar nicht mehr verwendet werden sollte.


    VG


    Hi,


    vergiss das bitte schnell! Diese Synonymisierungen gehen auf Nordeloos/den Bakker zurück. In der Studie ist genetisch viel Mist passiert/fehlinterpretiert. Die Gattung muss dringend neu überarbeitet werden mit einem anderen Locus als der ITS. Ich würde für Leccinum den Schlüssel von Wolfgang Klofac von der ÖMG empfehlen.


    Ansonsten ist das oben nicht L. melaneum, schon allein deshalb, weil die Stielschuppung nicht passt. Die Rötung ist auf jeden Fall das absolute KO-Kriterium gegen Melaneum.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,

    danke für deine Einschätzung.

    Ich würde für Leccinum den Schlüssel von Wolfgang Klofac von der ÖMG empfehlen.

    "Schlüssel zur Bestimmung von Frischfunden der europäischen Arten der

    Boletales mit röhrigem Hymenophor"


    Ist das der richtige? Ich hab einen Download-Link gefunden für die PDF.


    VG

    Jan

  • Ja klingt gut.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,


    zur Rotfärbung habe ich folgende Beobachtung gemacht:


    Ich nutze für meine Studioaufnahmen einen "Spieß"; 2 mm Messingschweißdraht. Darauf werden die Pilze beim Knipsen "freischwebend" platziert.


    In folgenden Bild sieht man ein Birkenpilz, welcher durchbohrt war:



    Der Draht ging von unten rechst nach oben links, das Loch ist deutlich zu sehen. Durch das Durchhbohren wurde das Gewebe natürlich gequetscht. Und die dadurch entstandene Färbung sieht man auch. Um Schnittbilder zu machen benutze ich sehr, sehr scharfe Messer; ist ein Steckenpferd von mir. Durch den Schnitt kam es zu keinen Verfärbungen; klar, ich führe auch ein ziehenden Schnitt durch.


    Hier der Hut des obigen Pilzes, wieder prov. zusammengesetzt:




    Folgendes Bild zeigt einen Birkenpilz mit rötlicher Verfärbung nach rund 15 min. Der Pilz zeigt neben dem fleckigen Hut auch einen deutlich dickeren, keulenförmigen Stiel:





    Grüße,

    Steffen