Aus der Eifel die Erste: Boletales

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.570 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von matthias0.

  • Hallo zusammen,


    ich war heute in der Kalkeifel unterwegs. Der Fokus lag insbesondere auf Dickröhrlingen und Cortinarien. Erstere möchte ich in diesem Thread präsentieren, da hier einige seltene Funde dabei sind, welche ich nicht eingeordnet bekomme. Die Cortinarien kommen dann extra.


    01 Caloboletus radicans - der wurzelnde Bitterröhrling Mit vielen Fragezeichen Boletus fechtneri oder Boletus sanguineipes???



    Hut eher hellgrau Farben, Poren und Stiel im oberen Teil quitschgelb. Poren blauen auf Druck, unterhalb kräftiger roter Gürtel, auch glatt

    Hut mit bitterem Geschmack (bin da nicht geschult, so eine Mischung zwischen sauer und bitter)

    Gegen fechtneri spricht eigentlich der aalglatte Stiel? Oder nicht?


    Gefunden unter einer Birke, andere Bäume sehr entfernt (Nadel- und Laubgehölze).


    Definitiv ist 01 kein, wie hier unter 02 gezeigt Fahler Röhrling (Hemileccinum impolitum), den kenne ich von einem Friedhof bei uns (nicht Eifel)


    Der riecht am Stiel stark nach Jod, blaut null und hat diese typischen feinflockige Stieloberfläche, die (u.a.) dem Boletus impolitus seinen neuen Gattungsnamen eingebracht hat, wenn ich es recht erfasst habe.

    Unter Eiche.


    Weiter in der Eifel dann:


    03 Rubroboletus oder doch nur eine Netzhexe (s. Diskussion unten)??



    bei Eiche, Nussbaum. Hut blassrosa Töne. Poren orange, Röhren gelb, Röhrenboden wieder rot (letzteres passt eigentlich nicht zu legaliae).

    Blaut auf Druck an Poren und Stiel.


    Stiel mit (orange)rotem Netz auf gelbem Grund, durchgängig. Stielbasis im Schnitt kräftig rot.


    04 Mal was zum entspannen zwischendurch Boletus edulis


    Nicht zu verwechseln mit 05 Boletus reticularis


    oder gar 06 Boletus aureus (dieser wieder aus dem Hauswald)


    Weiter in der Eifel: 07 Leccinum piceinum - die Fichtenrotkappe (nur Fichten vor Ort)


    Ansonsten gabs noch etwas, dass ich mal ringlosen Butterpilz taufen würde - 08 Suillelus collinitus




    und Körnchenröhrlinge 09 Suillus granulatus



    Ansonsten nur der sehr häufige Goldröhrling unter Lärche 10 Suillus grevilei



    und sein grauer Partner 11 Suillus viscidus



    Vielleicht könnt ihr mir bei den Unklaren helfen ... (oder wenn ich sonst was falsch einsortiert habe)


    LG Sebastian


  • Hallo Sebastian,

    Den ersten sehe ich als Wurzelnden Bitterröhrling, der zweite sieht mir sehr nach dem Fahlem Röhrling aus und der dritte gehört zum Formenkreis des Netzstieligen Hexenröhrling.

    Die Röhrlinge aus der Satanspilzverwandschaft blauen nicht auf der Hutoberfläche wenn man lupinus Mal weg lässt,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Matthias,


    danke für deine Einschätzung. 01 könnte ggf. hinkommen, obwohl ich nicht den Hauch eines Netzes erkenne und dieser rote Gürtel mir (Unwissendem) untypisch erscheint.

    An Hexenröhrling mag ich aber irgendwie nicht glaube, so knatschrosa auf dem Hut?


    LG Sebastian

  • Hallo,

    Tolle Funde. Wubis haben auch ein (manchmal undeutliches) Netz am Stiel und können durchaus rot am Stiel sein. Netzhexen können alle möglichen Hutfarben haben, die sind echte Chamäleons.

    Viele Grüße