Perlpilz auch in schwarz?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 1.758 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Heute habe ich diesen Pilz am Wegesrand in einem Buchen, Fichten-Mischwald gesehen. Schwäbische Alb => Kalkhaltiger Lehmboden?

    Geruch ist neutral, Lamellen weiß, eng stehend. Ca. 7cm Durchmesser, 8cm hoch.

    Die Form und Farbe haben mich neugierig gemacht, um was für einen Gesellen es sich handelt.

    Die roten Stellen am Fuß deuten nach dem Pilzbuch auf den Perlpilz hin, aber die sehr dunkle Farbe macht mich stutzig, gibt es in der Gestalt eine größere Anzahl unterschiedlicher Arten?

    Wie ist die Bezeichnung für diese Musterung am Stil?

    Flockig oder genattert finde ich nicht ganz treffend.


    Nach Anschnitt hat sich farblich keine Änderung ergeben.

    An Verzehr ist nicht gedacht, nur der Wissenshunger soll befriedigt werden.

    Vielen Dank für Eure Hinweise,

    Andreas

  • Ja, die sind schon bzgl. der Huthautfarbe sehr variabel. Ich hatte kürzlich einen mit relativ wenig Rottönen, gelbem Ring und eher schwach ausgeprägter Rötung, den ich zunächst für die gelbberingte Variante hielt, ihn aber doch lieber nicht gegessen habe. Sicher ist sicher.

  • Hallo!


    Ja, der Perlpilz ist leider sehr variabel. Dicke Stiele, dünne Stiele, hellere Hutfarben, dunklere Hutfarben etc.

    Ein gutes Merkmal ist das Röten, welches man (fast) immer irgendwo sieht: Druckstellen, Fraßstellen etc.


    Gruß,


    Frank

  • Hier noch zwei in Sachen Hutfarbe extreme Exemplare. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass auch die Größe, Stieldicke etc. variabel sind, ist die Bestimmung ohne ausreichende Erfahrung nicht ganz trivial:



    Beste Grüße,


    Frank

  • Servus beinand,


    ich häng mich mal hier dran mit einem Fund vom Samstag, den ich auch extrem untypisch fand, zumal er auch überhaupt nicht gerötet hat. Leider fehlt die Stielbasis, weil mir erst zuhause bewusst geworden ist, dass ich ihn ungewöhnlich finde, und er daher in meinem Speisepilz-Körbchen gelandet ist. Er hatte aber eine typische rübenförmige Perlpilzknolle ohne auffällige Velumreste. Und er kommt dem Titel „schwarz“ schon recht nahe.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo, heute nochmal mit den Hunden im Wald unterwegs, da haben sich die "Perlpilze" nur so aufgedrängt. Darunter auch ein sehr üppiger heller Vertreter:

    Leider ist die Kamera nur mäßig, das Velum nicht scharf erwischt.

    Hut ca. 15 cm, Stil wie ein Daumen die Knolle 4-5 cm.


    Und jede Menge Grüppchen:

    Das war eine regelrechte Schulungsrunde nach den Informationen von Gestern, zur Anwendung des Gelernten.

    Vielen Dank nochmal.

  • Hallo,

    die letzten 2 Fotos zeigen aber keine Perlpilze, sondern Spitzschuppige Schirmlinge - Lepiota aspera!


    VG Ulla

  • Hallo,

    na der sieht doch toll aus, schöner Fund.

    Die können durchaus so duster ausfallen, bischen wie einer vom Toaster :giggle:
    Mit ziemlicher Sicherheit ein Perlpilz, wichtig zur Rotfärbung ist immer noch die Kontrolle des Rings, der gerieft sein muß, falls kleinere Fruchtkörper, am besten eine Lupe mitnehmen, ich hab eine am Taschenmesser. Die Knollenform beachten im Vergleich z.b. zum Pantherpilz. Immer ganz entnehmen und ganz betrachten, oft ist es aber schon beim hinsehen im Wald eindeutig, kontrolliere jeden aber grundsätzlich ganz, egal, wie der rötet, alles, was nicht eindeutig sichtbar ist, wenn vielleicht der Ring fehlt etc., weil abgefressen oder weg, bleibt ausnahmslos da, das ist nur was zum gucken.


    LG

    Daniel

  • Vielen Dank, dann wird nachgearbeitet und genauer beobachtet. Das Muster ist hier mehr aufgerissen als aufgesetzt, die Huthaut nicht durchgehend.

    Hab mich auf die Schnelle mehr von der Fußform im Vergleich zu meinem ersten Exemplar leiten lassen. "Wer nur einen Hammer kennt, für den ist jede Schraube ein Nagel" - Ich darf noch lernen - besser mit Fotos🙃 als mit Pfanne 😨

  • Perlpilze sind, zumindest meiner Ansicht nach eine recht leicht erkennbare Art, wenn man die Merkmale beachtet, das ist oft so ausgeprägt, daß mans beim Vorbeigehen schon gleich sieht.

    Bei größeren madigen mit dicker Knolle bricht das beim Entnehmen oft ab und ist dann deutlich rötlich gefärbt an der Bruchstelle voon den Madenfraßgängen, oft sieht man die lebenden Maden direkt. Egal wie deutlich, immer ganz betrachten und bei jedwedem Zweifel stehen lassen.

    Das Risiko ist es nicht wert.

  • Und da war auch noch jener vermeintliche Perlpilz, der sich letztlich per Sequenzierung als rauer (nicht grauer) Wulstling entpuppte:



    Auch das bestätigt für mich, was du schreibst: es ist nicht trivial.