Torfmoos-Milchling - Lactarius sphagneti? -> Pfützen-Milchling -Lactarius lacunarum

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.105 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo zusammen,


    bei diesem kleinen Milchling bin ich mir unsicher. Ich hätte ihn als Erstfund Torfmoos-Milchling Lactarius sphagneti genannt.
    Werner Edelmann darf ich vielleicht hierfür herbeirufen? :)


    Hut: 3-5cm breit, Hutoberfläche glatt, nicht runzelig.
    Milch und Fleisch schmecken ganz mild.
    Geruch schwach, auch nach dem sammeln und antrocknen.

    Die Milch gilbt nicht auf Taschentuch oder Glasplatte.

    Fundort im Nadelwald bei Fichte, Kiefer. Auf einem grasig-bemoosten Weg mit Pfützen.
    Sporen deutlich retikuliert, fast vollständig netzig


    L.tabidus, decipiens, hepaticus, lacunarum würden gilbende Milch besitzten und bitter/scharf schmecken. Lacunarum bräuchte zudem Pappel, Erle oder Birke.

    L.camphoratus und die anderen Wanzenmilchlinge riechen deutlich und haben runzelige Hutoberflächen.
    L. badiosanguineus soll l. Lit an basenreichen Standorten vorkommen. Der Boden ist bei uns fast überall sauer außer an geschotterten Waldwegen, die hier weit entfernt wären. Ansonsten kommt dieser meinem Vorschlag am nähsten. Gibt es außer der Ökologie noch andere, gute Trennmerkmale?
    L.aurantiacus, fulvissimus, rubrocinctus sind mehr orange gefärbt. Ersterer hat eine bitterliche Milch, die anderen beiden sind stattlicher und passen auch nicht.


    Mir fehlt nur irgendwie der helle Hutrand, von dem man liest. Dort wird er zwar etwas heller aber kaum deutlich.





    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Thiemo,


    mir passt der so gar nicht in mein Bild von L. sphagneti. Wenn da noch eine Buche rumgestanden wäre, könnte der glatt als L. subdulcis durchgehen.

    Da sollte die Milch zuerst mild schmecken und nach längerer Zeit leicht bitterlich.


    Gruß

    Peter

  • Hallo Peter,


    Danke für deine Antwort. An L.subdulcis hatte ich hier gar nicht gedacht.


    Allerdings ist die nächste Buche am Waldrand, rund 50m entfernt - möglich für Mykorrhiza aber unwahrscheinlich. Auch die deutlichen Rottöne und den vollkommen milden Geschmack kenne ich so nicht von L.subdulcis :/.


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • GriasDi Thiemo,

    mein Tip wär ja L. lacunarum. Gilbt die Milch denn auf dem Taschentuch auch nach einiger Zeit wirklich gar nicht?

    Deine Kollektion ist halt schon recht alt. Diese im Alter dunklen Verfärbungen am Stiel und besonders auf den Lamellenflächen würden neben dem Habitat am besten zu L. lacunarum passen.

    Für L. sphagneti soll ja die außerordentlich starke Amyloidität der Sporenornamentation typisch sein. Ist Dir das aufgefallen?

    Die besonders langen terminalen Huthautzellen könnte man noch prüfen.

    Eine sicher bestimmte Aufsammlung von L. sphagneti hab ich aber auch noch nicht selbst gesehen.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Werner,

    Gilbt die Milch denn auf dem Taschentuch auch nach einiger Zeit wirklich gar nicht?

    Nein, weder nach einer Stunde noch am nächsten Morgen war der Zipfel Taschentuch verfärbt. Allerding könnte man mit gutem Willen ein leichtes Gilben der eingetrockneten Milch auf den Lamellen und der Glasplatte erkennen. Aber keinesfalls stark und deutlich. Ist das so schwach üblich? Ich hatte gelesen die MIlch müsse bei dieser Art analog zu L.tabidus o. hepaticus deutlich auf einem Taschentuch gilben.

    Für L. sphagneti soll ja die außerordentlich starke Amyloidität der Sporenornamentation typisch sein. Ist Dir das aufgefallen?

    EIne "besonders starke" Amyloidität konnte ich nicht feststellen. Auch der Hillarfleck ist nicht amyloid, was eher gegen L sphagneti spricht.

    Beim Vergleichen der Sporenornamentierung mit FN finde ich bei den Sporen von L.lacunarum tatsächlich die größte Übereinstimmung.
    Vielleicht ist es tatsächlich der Pfützen-Milchling. Was mich aber irritiert ist die Ökologie. Braucht der Pfützen-Milchling Lactarius lacunarum nicht zwingend Birke/Erle/Pappel? Diese kann ich ausschließen, denn außer der 50m+ entferneten Buche gibt und gab es dort die letzten Jahre keine Laubbäume.

    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo,


    Endlich habe ich Zeit gefunden mich am Fundort noch einmal genau umzuschauen.

    Und tatsächlich gibt es dort im Nadelwald eine einzelne Birke.

    Damit passt alles für den Pfützen-Milchling.


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Steigerwaldpilzchen

    Hat den Titel des Themas von „Torfmoos-Milchling - Lactarius sphagneti?“ zu „Torfmoos-Milchling - Lactarius sphagneti? -> Pfützen-Milchling -Lactarius lacunarum“ geändert.