Aus der Eifel die Zweite: Cortinarien

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.676 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mykollege_Günter.

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich im Zuge der Kalkeifelexkursion am Montag hier von den Dickröhrlingen und Verwandschaft berichtet habe Aus der Eifel die Erste: Boletales , konnte ich mich nun noch etwas den Cortinarien widmen. Leider fehlt mir im Moment die Zeit, alles ganz sorgfältig zu bestimmen. Aber einiges habe ich wohl rausbekommen:


    ein ganz hübscher Fund, der für mich ein Erstfund war, obwohl scheinbar eher einer der häufigeren Myxacien:

    01 Cortinarius trivialis


    Sporen: 11,9-13,5 µm (av. 12,7 µm, SD 0,5 µm) x 7,1-7,8 µm (av. 7,4 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,6-1,9 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 10)



    absolut kalkliebend 02 Cortinarius saporatus

    typisch Wuchsform und konzentrische Schuppen auf dem Hut. Alles noch im Anfangsstadium. Fleisch weiß und kräftiger Geruch, für mich immer wieder schwer zu beschreiben süßlich, kakaoartig aber irgendwie auch unangenehm. Lamellen hell.


    KOH zeigt keine Reaktion, lediglich etwas nachbräunend auf dem Hut (hier an Hut - rechts, Fleisch - Schnitt links, Unterer Stielteil - links):


    Sporen tatsächlich aus Abwurf aber bei jungen Pilzen vermutlich dennoch unreif und daher etwas zu klein für saporatus: 9,3-10,1 µm (av. 9,8 µm, SD 0,3 µm) x 5,3-5,9 µm (av. 5,5 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,6-1,9 (av. 1,8, SD 0,1)(n = 9)


    Ebenfalls auf Kalk unter Fichten anzutreffen 03 Cortinarius varius:



    zügige kräftiggelbe KOH-Reaktion im Fleisch


    Sporen: 9,7-11,5 µm (av. 10,5 µm, SD 0,5 µm) x 5,8-6,3 µm (av. 6,0 µm, SD 0,1 µm); Q = 1,6-1,9 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 12)


    Dann verließen mich Zeit und Ideen leider


    04 Cortinarius spec bei Eiche, Kiefer und sonst noch kleinere Laubgehölze (dachte wegen der lila Farben, den eher bräunlichen Hüten und der gelb-braunen KOH-Reaktionen an etwas aus dem Kreis variicolor, aber für selbigen sind die Sporen zu klein, auch wirkt er etwas zu schlankstielig und zu hell auf dem Hut, jedoch finde ich auch sonst nichts passendes, meine Bestimmungsschlüssel kommen da scheinbar an Grenzen). Leider jetzt am dritten Tag (Zeitmangel) auch alles andere als frisch, musste jetzt schnell weg.



    Sporen: 8,6-10,3 µm (av. 9,4 µm, SD 0,5 µm) x 5,4-6,2 µm (av. 5,6 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,5-1,8 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 12)

    mit kräftigen, deutlich überstehenden Warzen:


    Gar nicht zur Bestimmung gekommen bin ich bei folgender Gruppe, vielleicht hat jemand eine Idee aufgrund der Angaben:

    05 Cortinarius spec EDIT: oder doch schlicht Hebeloma bei Eiche und größerer Buchenhecke, etwas entfernt auch Birke


    Hüte eher gelb, mit zartem, sehr dezentem Ziegelrot-Ton, Lamellen von Beginn an grau bis tonfarben, am Stiel deutlich flockig (siehe Bilder), KOH-Reaktion überall negativ. Stiel lang, nach unten keulig verdickt.

    Hier komme ich auf die Schnelle zu keinem Ergebnis. Sporen kann ich bei Gelegenheit nachliefern.


    An anderer Stelle der gleiche in ganz jung? Oder doch was anderes (fürchte fast letzteres)


    Über Hinweise und Bestimmungstipps freue ich mich,


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    du hast für Nr. 5 keinen Geruch angegeben. Hebelomas riechen meistens nach etwas, so müsste man bei einer makroskopischen Bestimmung anfangen. Leider gibt es etliche Hebelomas in diesen Farben, aber nicht alle von denen riechen rettichartig.

    Nach Cortinarius sehen die jedenfalls nicht aus, da wo der Spinnwebschleier sein müsste, sieht man hebeloma-typische weiße Schuppen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling, da hast du völlig recht. Muss wohl nach langer Dürre mein Koordinatensystem wieder justieren. Einen Geruch haben die aktuell nicht mehr. Da Hebelomas nicht ganz leicht zu bestimmen sind, werden die wohl keinen Namen bekommen.


    GLG Sebastian

  • Hallo Günter,


    herzlichen Dank für deine Einschätzung. Habe mir fast schon gedacht, dass es mit Nr. 2 nicht ganz so einfach sein könnte. Hast du einen Hinweis für mich, warum saporatus hier sicher auszuschließen ist? Sind es die Hutfarben oder andere Merkmale.


    LG Sebastian