Ein besonders echt aussehender falscher Pfifferling?

Es gibt 61 Antworten in diesem Thema, welches 8.712 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ibex.

  • Hi Azalee,


    Basidien betrachtet man im Durchlicht an einem Quetschpräparat (Lamellenstück in einem Tropfen Wasser zermatschen) in 1000-facher Vergrößerung unter Immersionsöl. Ggf muss man anfärben, ideal ist Kongorot aber blaue Tinte tuts manchmal als improvisierter Ersatz.


    Das einzige deutsche Buch über Pilzmikroskopie ist leider seit langem ausverkauft, es gibt aber Kurse in den einschlägigen Pilzschulen. Vielleicht hilft Dir ein lokaler Pilzverein.


    Wolfgang

  • So, ich war heute noch mal dort. Fotos von drei Pilzen anbei. Ich konnte die Lamellen oder was auch immer bei einem etwas fleischigeren Exemplar deutlich vom Hut trennen, wenn auch die Hutunterseite fast genauso aussieht, also eine Kopie der ganzen Rillen etc ist. Denke also, dass es alles falsche sind, wenn auch verschiedene oder sehr unterschiedliche Ausprägungen.


    Pilze 1 und 2 zahlen zu den fraglos falschen, Pilz 3, also ganz rechts, war ein Kandidat für den Samtigen Pfifferling. Auf dem letzten Bild sieht man Pilz 2 und Pilz 3.


    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hallo Azalee,

    Das sind alles Falsche Pfifferlinge, der ganz rechte sieht mir in den Lamellen auch angegammelt aus.

    Die Variationsbreite ist bei der Art groß und so wurden auch verschiedene Arten daraus gemacht,

    Viele Grüsse

    Matthias

  • Also ich bin ja nicht der ganz große Experte, aber die Lamellen/Leisten beim rechten Pilz scheinen mir weniger an Zahl zu sein, dafür sind sie deutlich dicker und außerdem unregelmäßiger. Ich kann mir nicht recht vorstellen, wie das mit einem bloßen Alterungsprozess erklärbar sein sollte.


    Aber falls es verschiedene Varietäten des Falschen Pfifferlings gibt, naja, vielleicht.

  • Also ich bin ja nicht der ganz große Experte, aber die Lamellen/Leisten beim rechten Pilz scheinen mir weniger an Zahl zu sein, dafür sind sie deutlich dicker und außerdem unregelmäßiger. Ich kann mir nicht recht vorstellen, wie das mit einem bloßen Alterungsprozess erklärbar sein sollte.


    Aber falls es verschiedene Varietäten des Falschen Pfifferlings gibt, naja, vielleicht.

    Nein, das ist überhaupt nicht ungewöhnlich, gerade beim falschen Pfifferling nicht. Der ist sehr variabel. Dafür braucht es keine andere Varietät. Das schafft auch ein einzelnes Myzel.

  • Hallo, das sind zu 1000% falsche Pifferlinge. Durch Trockenheit sind die Lamellen etwas zerknittert, was an Leisten erinnert. Echte Pfifferlinge haben durchgängig denselben Gelbton, einen dickeren Stiel im Verhältnis zum Hut und eine viel unregelmäßigere Hutkrempe.

  • Hallo Azalee,


    bzgl. Leisten und Lamellen hatte ich vor langer Zeit mal eine Gegenüberstellung gemacht:


    Mit einem Schnitt parallel zum Hutrand sollte das nachvollziehbar sein.


    Ich finde aber den "Knautschtest" nach wie vor einfacher. Du kannst beim falschen Pfifferling den Hutrand komplett umklappen, ohne dass er bricht. Das geht mit den echten nicht, auch wenn sie älter sind, oder ganz vielleicht kurz vor der finalen Zersetzung.


    LG, Craterelle

  • Neues Jahr, neues Glück 😅


    Diese merkwürdigen Pilze letztes Jahr haben mich leider in Sachen Pfifferlingen nicht sicherer werden lassen, natürlich auch mangels Übungsmöglichkeiten.


    Ich war heute an einer Stelle , an der ich schon einmal Pfifferlinge gefunden habe , die damals auch vom PSV bestimmt wurden und nach Pfifferlingen geschmeckt haben. Anbei meine Bilder von heute . Teilweise sehe ich wenig Unterschied zu denen vom letzten Herbst , bei denen die Bestimmung letztlich unsicher geblieben ist .


    Die Pilze heute ließen sich jedenfalls problemlos längst aufbrechen , auch der Hutrand bricht schnell ab. Der Geruch fehlt nur wieder .


    Aber das sind doch jetzt echte?? Der Wuchs ist bei den meisten eher zierlich , aber das ist im Laubwald glaube ich nicht untypisch , sie mussten auch durch eine Blätterschicht durchwachsen...


    Sorry, ich komme mir echt blöd vor... 🫣

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  • Sorry, ich komme mir echt blöd vor... 🫣

    Musst Du nicht! :D

    Es gibt schließlich mehrere Pfifferlingsarten und man muss schon genau hinschauen, um sie zu unterscheiden.

    Dein Fund sollte der Amethystschuppige Pfifferling (Cantharellus amethysteus) sein.

    Zumindest glaube ich, feine violette Hutschuppen zu erkennen.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Tipps von mir:

    • Vergleiche die Hutunterseite deiner neuesten Funde mit deinen Fotots vom letzten Jahr. Der falsche Pfifferling hat sehr feine, gegabelte Lamellen. Der echte Pfifferling hat richtig ausgeprägte, dicke, adrige Leisten. Je älter die Fruchtkörper, desto markanter wird der Unterschied.
    • Das satte, appetitliche Eidottergelb (daher auch "Eierschwamm") der echten Pfifferlinge ist viel ausgeprägter als das vergleichsweise Blasse orangegelb des falschen Pfifferlings und ist auch gleichmäßiger über den Fruchtkörper verteilt. Der falsche Pfifferling ist auf der Hutunterseite meist deutlich blasser als auf der Hutoberseite.
  • Hi! Danke. Das mit der Farbe kann ich nachvollziehen, die Lamellen-/Leistenform aber nicht...


    Ohne zu suchen, aus welchen der Fotos die Ausschnitte stammen und ohne auf die Farbe allzu viel Wert zu legen: Welche zeigen Leisten, welche Lamellen? Ich finde das unglaublich schwierig... Und dann gibt es auch noch blasser gefärbte Pfifferlinge und intensiver gefärbte falsche... Ich glaube, ich brate mir einfach sämtliche Funde, die Geruchsentwicklung in der Pfanne war vorgestern nämlich eindeutig ==Pilz27

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  • Ah, diesen Ansatz kannte ich noch nicht. Also nicht den üblichen Längsschnitt, sondern quer, richtig? Das werde ich an dem nächsten pfiffiverdächtigen Pilz mal ausprobieren :)


    edit: Ich glaube, ich habe deinen Thread gefunden, richtig?


    Also Zähnchen = Leisten, Kamm = Lamellen. Ich bin gespannt!

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  • Jippie, der nächste Fund! Und was für große Exemplare!


    Nur gleich die nächste Frage... Ist das harmloses Myzel oder Schimmel? Ich meine den feinen weißen Belag auf der Huthaut. Auch jüngere haben den. Insgesamt machen sie einen guten Eindruck, also nicht zu euch oder so. Danke euch fürs Draufschauen!


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  • Ob das Schimmel ist, ist aus der Ferne schwer zu beurteilen. Davon unabhängig sieht das Exemplar aber schon etwas mitgenommen aus. Sobald die Hutränder einreißen und sich der Fruchtkörper "labbrig" anfühlt, ist das ein Indiz dass der Pfifferling nicht mehr besonders frisch ist. Sowas am besten zum aussporen stehen lassen :)

  • Danke für die schnelle Antwort. Die großen mit dem zerfledderten Hutrand bleiben im Wald, die kleinen nehme ich trotz des Flaums mal mit. Vielleicht kann ich zuhause bessere Bilder machen.

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    • . Der falsche Pfifferling ist auf der Hutunterseite meist deutlich blasser als auf der Hutoberseite.

    Du meinst wohl eher andersrum. Der Falsche bleicht unter Lichteinfluss oberseitig oft stark aus - bis fast weiß - die Unterseite hingegen bleibt orange. Ähnlich wie bei den Lacktrichterlingen.

    Viele Grüße

    Andreas

  • Hallo,

    Sobald die Hutränder einreißen und sich der Fruchtkörper "labbrig" anfühlt, ist das ein Indiz dass der Pfifferling nicht mehr besonders frisch ist.

    Das ist richtig aber wenn ich daran denke was in manchen Supermärkten als frische Pfifferlinge für richtig viel Geld angeboten wird, sieht das Exemplar taufrisch aus.


    VG Jörg

  • Hallo,

    Sobald die Hutränder einreißen und sich der Fruchtkörper "labbrig" anfühlt, ist das ein Indiz dass der Pfifferling nicht mehr besonders frisch ist.

    Das ist richtig aber wenn ich daran denke was in manchen Supermärkten als frische Pfifferlinge für richtig viel Geld angeboten wird, sieht das Exemplar taufrisch aus.


    VG Jörg

    Danke. Habe schon an mir gezweifelt... Auch oder gerade hier im Forum sagen wir ja immer "Der Gesamteindruck zählt", und der war astrein... Naja, viele waren es ohnehin nicht, aber ich habe eine weitere Fundstelle auf meiner Karte ;)


    Der Belag, da weiß ich nicht so recht. Könnt ihr hier mehr erkennen? Dünner weißer Belag bei Pilzen, die insgesamt frisch sind, ist ja in der Regel kein Schimmel... Gibt es hier eigentlich einen "Test", wenn man absolut sichergehen möchte?





    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hallo Azalee,

    Pfifferlinge wie die auf den allerletzten beiden Bildern würde ich nicht mitnehmen, sondern nach schöneren suchen. Die sehen wirklich so aus, als wären sie nicht mehr gut.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!