Antrodia serialis?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.441 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Guten Tag zusammen!


    Hier mein neuester Fund, von dem ich finde, dass aus meinen Büchern die Reihige Tramete (Antrodia serialis) sehr gut dazu passen würde. Die einzelnen Hütchen sind 1 - 4 cm breit und bis ca. 1 cm vom Substrat abstehend. Der Komplex mit einer Gesamtbreite von weniger als 20 cm fand sich auf der Stirnseite eines liegenden Nadelholz-Stammes, der seine besten Tage endgültig gesehen hatte. Zur kälteren Jahreszeit hatte ich bereits kleine, honigfarbene Knubbelchen entdeckt, die sich inmitten der Reste des Vorjahres entwickelten. Nun, da die Hüte ausgebildet sind, kann ich hoffentlich auf einen Erstfund meinerseits hoffen:



    Wer wagt die Bestimmung?


    Grüße, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy!


    Dein Pilz hat schon was von Antrodia, allerdings erkenne ich serialis eher nicht. Substrat "Schnittfläche Nadelholzstamm" passt ideal, trotzdem sind mir die Hüte zu stumpf und deren Farbe zu rötlich. Auch kenne ich A. serialis nicht von allzu morschem Holz (das meinst du doch mit "beste Tage hinter sich"?).
    Antrodien kenne ich nicht viel, deshalb habe ich vorerst keine sehr gute Idee zu deinem Pilz. Ein bisschen erinnert mich die Farbe allerdings an Heterobasidion annosum (Wurzelschwamm) im weiten Sinn, obwohl dann die Wuchsform auch nicht besonders typisch wäre.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo!


    Darauf, dass es sich um A. serialis handeln könnte, bin ich erst jetzt gekommen, nachdem sich diese länglichen Hüte ausgebildet haben. Wie ich schon habe anmerken lassen, verfolge ich die Entwicklung dieses Pilzes schon seit ein paar Monaten. Anfangs hatte ich gedacht, es mit einem Schillerporling zu tun zu haben (die oben erwähnten goldgelben Knubbelchen (mit mehr oder weniger erkennbaren Poren) zeigten sich), aber das Substrat passte nicht. Danach hielt ich es für einen Fenchelporling (die Knubbelchen wurden formlos und dunkler), aber der Geruch fehlte. Zwischendrin wurde ich demzufolge unsicher und räumte die Möglichkeit ein, dass es sich beim Substrat doch um Laubholz handeln könnte (was ich nach wie vor zu 95 Prozent ausschliesse). Wohlgemerkt: der Pilz veränderte sein Aussehen im letzten Vierteljahr ständig! Direkt nebendran, seitlich an dem zum Stamm gehörigen Baumstumpf, gibt es übrigens den gleichen Pilz noch einmal. Er war zur "Knubbelzeit" genau gleichaussehend wie sein Gegenüber jetzt, sieht aber mittlerweile eher so aus, wie in Ritzen gestopftes Toastbrot (ähnlich A. malicola), hat also keine weiteren farblichen Entwicklungen mehr durchgemacht und hat keine Hüte ausgebildet. Einen H. annosum schliesse ich in diesem Falle definitiv aus, nicht zuletzt weil auch die typischen scharfen und vielgestaltigen braunen Linien fehlen, die ich zwischenzeitlich zu genüge kennengelernt habe.


    Verfolgen wir also die Entwicklung noch eine Weile, vielleicht tut sich ja bestimmungsmäßig noch ein Türchen auf!


    Einen schönen Sonntag wünscht Dir Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Neues zu diesem Beitrag


    Nachdem ich in den Westfälischen Pilzbriefen die Abhandlung über Antrodia serialis (bei Jahn: "Coriolellus serialis") gelesen habe, finde ich, dass die dort aufgeführten Fakten doch sehr gut zum abgebildeten Pilz passen und auch meine Beobachtungen der resupinaten Fruchtkörper am benachbarten Baumstumpf positiv miteinbeziehen.
    So beschreibt Jahn die A. serialis u. a. als anfangs weißlich, sehr feinfilzig, dann lange Zeit ockergelblich oder ockerrötlich. Es wird ebenfalls das Gedeihen an Substraten im "Finalstadium der Vermorschung" wie auch die Möglichkeit vollständig resupinaten Wachstums erwähnt. Selbst die auf dem Bild zu erkennenden abgestorbenen schwarz-braunen Teile finden Beachtung. In der Tat jedoch scheint auch Herr Jahn eine Verwechslungsmöglichkeit mit Heterobasidion annosum einzuräumen, wobei ich dies in diesem Falle nach wie vor ausschließen möchte, da sowohl die Fruchtkörper an den gezeigten Bildern wie auch die Fruchtkörper am separat vorhandenen Baumstumpf (leider keine Bilder vorhanden!) nicht dem Aussehen von H. annosum entsprechen, wie ich sie mittlerweile des öfteren kennengelernt habe.


    Ich hoffe jedoch nach wie vor, dass mich jemand in meiner Annahme bestätigt, dass es sich hierbei um Antrodia serialis handeln könnte, gerne liefere ich auch weitere Fakten!



    Grüße von Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Neue Bilder!


    Hier ein Bild der Fruchtkörper auf dem sich daneben befindlichen zum Substrat gehörenden Baumstumpf:



    Und hier nochmals ein aktuelles Bild der Pilze auf der Stirnseite des Stammes:



    Vielen Dank für Eurer Interesse,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy!


    Ich weiß, du brennst darauf deinen Pilz zu benamen, aber für mich ändert sich nichts. Ich erkenne A. serialis einfach nicht.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo!


    Ich werde dranbleiben und sehen was sich tut! Letztendlich bleiben bei Pilzen dieser Art, die an Nadelholz gedeihen, gattungsmäßig nicht gar so viele Möglichkeiten (korrigiere mich bitte, wenn ich etwas falsches schreiben sollte!), so dass immer noch Hoffnung auf Klärung besteht!


    Einen schönen Abend wünsche ich Dir! Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Neues zu diesem Beitrag


    Anhand dieser Quelle habe ich den Pilz in besonderer Hinsicht auf Unterschiede zum Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) nochmals untersucht, wobei ich mich schwerpunktmäßig auf eindeutige Merkmale beschränkt habe, die auch für mich offensichtlich sind.


    So habe ich eindeutig einen bitteren Geschmack festgestellt, der sich (nach kurzer Zeit) unzweifelhaft einstellte (H. annosum: unbedeutend, mild).
    Einen stark pilzigen Geruch konnte ich nicht feststellen (H. annosum: stark pilzig).
    Wie man auf meinen Bildern erkennen kann, sind die Poren am senkrechten Substrat aufgespalten, was beim H. annosum nur selten der Fall sein soll.


    Vielleicht kann das bei der Bestimmung oder der Bestätigung meiner Vermutung weiterhelfen.


    Ich danke Euch für Eure Bemühungen!


    Fredy


    Nachtrag:


    Meine Vermutung wurde im Rahmen meiner Bitte um Bestimmungshilfe im Forum der BMG bestätigt und zumindest als die wahrscheinlichste Möglichkeit in Betracht gezogen. Sollte sich noch mikroskopische Sicherheit ergeben würde ich das Ergebnis selbstverständlich hier veröffentlichen!


    Nochmals vielen Dank für Eure Ideen zu diesem Thema!

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()