Maronen - Dick und Dünn

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 4.678 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Guten Abend!

    Ich bin etwas verwirrt hinsichtlich etwaiger Maronen-Unterarten und würde mich freuen sachkundige Aufklärung zu erhalten.

    Im selben Habitat erscheinen uns hauptsächlich 2 Maronenarten, sie sich stark zu unterscheiden scheinen:

    Einmal mit dickem Stiel und sehr festem Hut. Fleisch im Schnitt eher gelblich. Daneben Maronen mit viel schmaleren Stiel (selbst große Exemplare), mit Fleisch im Schnitt eher beige-weiss und mit viel weicherem Hut.

    Bei beiden Typen blauen die Röhren auf Druck.

    Bislang habe ich trotz Recherche (auch hier im Forum) keine Informationen zu einer Artabgrenzung bekommen. Bei den vielen Unterschieden (Stielzeichnung, Stieldicke, Hutbeschaffenheit, Fleischfarbe) würde ich dies aber erwarten.

    Deshalb zwei Fragen (damit ich es hoffentlich endgültig kapiere): handelt es sich um 2 Maronenarten, und wenn nein: wieso eigentlich nicht?!

  • Hallo,


    der "Stiel" des linken Pilzes ist schon recht untypisch für einen Maronen-Röhrling, wenn's denn einer ist.....

    Ich habe, was das Habitat betrifft, folgende Erfahrung gemacht: Kurzer, dicker Stiel im Nadelwald und langer schmaler Stiel im Laub/Gras.


    VG

    Wolfgang

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    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Hi Hannes,


    ich meine mich an die These zu erinnern, dass sich hinter Imleria badia mehrere Arten verstecken. Vielleicht verwechsele ich das aber auch. Ähnliches findet sich aber z.B. auch bei Boletus edulis. Der hat im Nadelwald oder im Park oft einen sehr gedrungenen "Boleten"stiel. Im Laubwald hingegen ist der Stiel oft schmächtiger und länger. Die Idee ist, dass die sich da zuerst mal durch das Laub wachsen müssen.


    LG Michael

  • Hallo Hannes,

    ja es gibt zwei Erscheinungformen, mal Knubbel, mal eher dünner. Die dünneren sind auf der Oberseite des Hutes oft glatter, die Knubbel oft etwas samtig.

    Feucht sind die glatten etwas schmieriger. Diese blauen oft auch etwas stärker find ich. Die ganz festen manchmal weniger. Die Farbe des Stiels kann auch heller und dunkler sein, das ist recht variabel. Manche bevorzugen eher die Knubbel, manche die anderen. Hab mal in einem Beitrag zu Maronen gelesen, daß der Autor die glatteren bevorzugt, weil er sie für aromatischer hält, schwer zu sagen. Madig sind beide gern, leider. Und bei entsprechend kühler feuchter Witterung schnell hinüber und so manches mal leider mit Schimmelstellen.


    LG

    Daniel

  • Hallo zusammen,


    ich bin ja noch Anfänger im dritten Jahr.

    Ich hätte bei dem rechten Pilz ja auf einen Butterpilz getippt.

    Ich hatte da heute einige im Korb die sahen eigentlich so aus.

    Also Maronen sollten blau werden, Butterpilze eher nicht. Aber so richtig sicher finde ich das nicht. Und nach einigen Tagen Sonnenschein sind die auch nicht mehr so schleimig.
    Kann man anhand des Bildes den Butterpilz ausschließen?


    Gruß

    Peter

  • Moin,

    also der Butterpilz sieht schon arg anders aus. Der hat einen dunklen radialfaserigen Hut, leuchtend gelbe Röhren und einen weißen Stiel mit Ring. Das Fleisch ist außerdem gelb. Den kann man hier 100% ausschließen.


    VG

    Jan

  • Hallo Peter,

    der rechte ist kein Butterpilz. Der würde anders aussehen. Der hätte, in aller Regel, wenn noch vorhanden, einen Ring am Stiel, den Rest der Teilhülle, die im jungen Zustand die Röhren verdeckt, die Teilhülle kannst du bei ganz jungen leicht lösen und darunter die zitronengelben Röhren sehen. Der würde auch nicht blauen an den Röhren auf Druck, so wie der auf dem Bild. Der Stiel wäre gelblicher und ist oft bräunlich punktiert.


    LG

    Daniel

  • Pfui Deibel...Ringlose Butterpilze, einmal probiert, reicht auch für die nächsten 20 Jahre.

    Wer die gern isst kann sich gern bei mir melden, den gibts hier massenhaft bei uns, die Stellen verrate ich gern.

  • Die kommen auf Stümpfen auch vor, hab auch schon Bilder gesehen, wo die direkt auf nem großen Zapfen wuchsen. Direkt aus nem Stamm hab ich noch nicht gesehen, kann auch sein, das da irgendwie ein Hohlraum am Stamm ist, mit Erde drin oder Moos und einer da raus wächst.

    Wenns eine Marone ist, dann eine wie jede andere, keine Unterart. In dem Wald, wo ich heute war gibts eine Stelle da sind eher wenig Nadelbäume, mehr Eichen, Birken, Haselnüsse, und drunter reichlich Maronen, besonders bei den Haselnüssen sind viele, der Boden ist gleich, sandig.

    https://www.123pilzsuche-2.de/daten/details/Maroneamzapfen0904.jpg

    https://www.123pilzsuche-2.de/daten/details/Maronen-Roe.jpg

  • Vielen lieben Dank für die Aufklärung.

    Folgendes habe ich verstanden/mitgenommen:

    Beides sind eindeutig Maronen, aber obwohl es große Unterschiede in den Erscheinungsformen (und auch Qualität) gibt, werden keine Unterarten benannt. Finde das - besonders bei so einem prominenten Vertreter - doch Recht erstaunlich.

    Ich werde versuchen nächstes Mal besser auf das Habitat zu achten!

    Schöne Grüße

    H.

  • Hallo,

    die Diskussion hatten wir schon öfter im Forum. Es ist fast nicht zu glauben, weil die Sequenzierung bei so vielen Arten zutage bringt, dass es sich um genetisch nicht identische Pilze handelt und diese Arten daher noch einmal aufgesplittert wurden und werden. Aber bei Maronen handelt es sich nach gegenwärtigem Kenntnisstand um dieselbe Art, auch wenn der Habitus der kleinen Gnubbel von den langen Dürren stark abweicht. Die Kollektionen sind wohl einfach wieder einmal so unterschiedlich, weil sie es können.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Christoph,

    die im Hintergrund sind leider etwas unscharf. Am besten wenn möglich immer vor Ort bei natürlichen Lichtverhältnissen, ist aber auch so ok, man kanns erkennen.

    Der Fruchtkörper, den du in der Hand hälst, ist mit 99% Wahrscheinlichkeit eine Marone. Allerdings ist der Zustand zumindest nach Foto etwas fragwürdig.

    Diie Röhren blauen auf Druck mehr oder weniger stark. Der dunkle Fleck hier auf dem letzten Bild wirkt etwas gräulich bräunlich. Kann am Foto liegen, kann auf Trockenheit hindeuten, kann aber auch Schimmelbefall bedeuten, ist schwer zu sagen, im Zweifelsfall immer da lassen, bzw. wenn man ihn doch mitgenommen hat, zu Hause immer nochmal kontrollieren und ggf. lieber weg damit.

    Falls du deinen Wald nah bei dir hast, könntest du im Optimalfall auch die Reste aufheben und wieder mitnehmen, wenn du vielleicht am nächsten Tag nochmal los willst. Das verteilst du dann eben da wieder im Wald.


    LG

    Daniel

  • Hallo christoph, ja, das sind Maronen. Aber eine Essensfreigabe gibts hier nicht.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Christoph,


    wie es Claudia schrieb, eine Essensfreigabe gibt es anhand von Bildern im Forum online nicht. Das ist im Zweifelsfalle, falls du dir nicht sicher bist, grundsätzlich immer eine Sache für einen Pilzsachverständigen, zu dem du mit deinen Funden gehen kannst, um dich da beraten zu lassen. Eine Liste findest du auf der HP der DGfM und auch hier im Forum, z.b. unter meinen Beiträgen ist ein Link dazu. Es ist auch immer ratsam die Fruchtkörper im Ganzen mitzunehmen zur Beratung. Nimm am besten kleinere wie größere mit, jüngere wie ältere, anhnd dieser Auswahl kann man eine Art noch besser erklären lassen, auch bezüglich eventueller Gefahren, die von überalterten Fruchtkörpern ausgehen können, Schimmelstellen, die anfangs oft nur sehr schwer auszumachen sind, etc.

    Wenn dich das Thema sehr interessiert, schau mal online, ob in deiner Region vielleicht mal die ein oder andere geführte Tour angeboten wird, vielleicht wär das ja was für dich, ich fands sehr interessant, habs mehrmals gemacht in unterschiedlichen Regionen. Die Preise für diese Touren sind unterschiedlich, aber ich fand es jedes Mal sehr interessant, was mir da für einen vergleichsweise geringen Preis an Fachwissen geboten wurde.


    LG

    Daniel