Pilz gefunden. Ungiftig und welche Art

Es gibt 56 Antworten in diesem Thema, welches 6.803 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo zusammen,

    ich bekam heute einen Anruf von der Notfall-Leitstelle, dass eine Familie (Vadder, Mudder, 2 Kinder) nach einem Pilzessen allesamt mit Übelkeitssymptomen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten - ob ich denn bitte die Pilze begutachten könnte? Den Putzresten nach waren es gammlige Exemplare an sich essbarer Arten, so dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um eine Pilzvergiftung, sondern um eine banale Lebensmittelvergiftung handelte.

    Ich hatte heute auch ziemlich viele Pilzberatungen. Im Schnitt flogen 75 % aus jedem Korb - hauptsächlich matschige und überalterte Exemplare an sich essbarer Arten. Ich fragte die Leute, warum sie denn ausgerechnet die alten und nicht die jungen Exemplare sammeln würden. Die Antworten waren: "ich hab die kleinen nicht gesehen", aber auch "ich hab gedacht, die großen sind die guten" oder "da war der Korb schneller voll"..

    Vor diesem Hintergrund bitte ich hinreichend zu würdigen, dass wir Pilzberater bei fremden, uns unbekannten Personen einfach nicht von Sachverstand und Eigenverantwortlichkeit (vielleicht auch nicht von überbordender Intelligenz?) ausgehen dürfen und können, und dass solche Userkommentare wie "ich brauche hier keine Belehrungen" oder "ich kann doch wohl selber unterscheiden, ob ein Pilz noch gut ist oder nicht" vollkommen deplatziert sind. Ich selber habe daher für mich beschlossen, solchen Leuten nie mehr im Leben einen Rat zu geben, damit sie vor mir sicher sind und ich vor ihnen sicher bin.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Dass viele Leute erschreckend gammelige Exemplare sammeln, steht außer Frage.


    Allerdings würde mich interessieren, ob weiches Fleisch eines Steinpilzes an sich schon ein Merkmal des Verwesungsprozesses ist. Ich würde sagen, nein. Es macht natürlich die Zersetzung wahrscheinlicher, aber für sich allein genommen ist es nur das Merkmal eines ausgewachsenen Fruchtkörpers. Oder sehe ich das falsch?


    Eine andere Frage wäre, ob solche Exemplare noch gut schmecken. Immerhin sind sie ja wohl relativ wässrig.

  • Ich glaube das "Pilze Sammeln" hat gerade für Neulinge so eine Art Event Charakter. Da nimmste dir einen Tag deiner Freizeit und verballerst eventuell noch 30€ Spritt (= 1,5 Kg Bio Kräuterseitlinge beste Qualität) und hast dann für dich persönlich so eine Art Erfolgsdruck. Der normale Menschenverstand würde sagen, den ollen Pilzgammel las ich im Wald, aber das Ego zwingt einen quasi dazu das Zeugs trotzdem mitzunehmen.

    Mit den Jahren und der freundlichen Unterstützung dieses Forums lernt man dann, dass es auch dazu gehört mal mit leeren Händen nach Hause zu kommen und trotzdem wieder dazugelernt zu haben.

  • Allerdings würde mich interessieren, ob weiches Fleisch eines Steinpilzes an sich schon ein Merkmal des Verwesungsprozesses ist. Ich würde sagen, nein. Es macht natürlich die Zersetzung wahrscheinlicher, aber für sich allein genommen ist es nur das Merkmal eines ausgewachsenen Fruchtkörpers. Oder sehe ich das falsch?

    Die Schwierigkeit ist schlicht die, dass ein Pilzberater für seine Beratung "geradestehen" muss. Denn wenn ein Pilz vom PSV freigegeben wurde, darf der Beratende auch erwarten dass die Pilz dann einwandfrei verzehrbar ist. Einem Pilz sieht man leider nicht an, wann die Grenze zwischen "geht noch" zu "definitiv lebensmittelgiftig" erreicht ist. Pilzberater achten daher auf Konsistenz-, Geruchs- und Farbveränderungen. Wenn Steinpilzhüte sich eher wie Tafelschwamm statt nach klopffestem Pilz anfühlen, muss ich schlicht davon ausegehen dass da bereits wie auch immer geartete Zerfallsprozesse am Laufen sind.

  • Allerdings würde mich interessieren, ob weiches Fleisch eines Steinpilzes an sich schon ein Merkmal des Verwesungsprozesses ist. Ich würde sagen, nein. Es macht natürlich die Zersetzung wahrscheinlicher, aber für sich allein genommen ist es nur das Merkmal eines ausgewachsenen Fruchtkörpers. Oder sehe ich das falsch?

    Nein, das siehst du nicht falsch. Weiches Fleisch ist für sich genommen kein Anzeichen von Verwesung. Doch abgesehen davon, dass so ein Pilz wirklich nicht mehr gut schmeckt (und aus welchem Grund sonst sollte man ausgerechnet Pilze essen?), gibt es Probleme mit der Verdaulichkeit. Schon junge Pilze sind für einen Menschenmagen schwer verdaulich, erst recht Altexemplare, da der Chitingehalt mit dem Alter ansteigt. Man muss sich ja nicht unbedigt lebensgefährlich vergiften an Pilzen, den meisten reicht ja schon ein "Flotter Otto", eine Verstopfung, Magendrücken usw. Das hat man ja alles nicht gewollt, als man die Pilze gegessen hat. Und dennoch gibt es ganz, ganz viele Pilzsammler, die sich ekelhaft schmeckende Pilze reinwürgen und das Zeug dann vielleicht auch noch der vertrauensseligen Ehefrau oder den Kindern geben, um dann hinterher eine Nacht auf dem Kloo zu verbringen.


    Aber jeder so wie er es braucht.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Allerdings würde mich interessieren, ob weiches Fleisch eines Steinpilzes an sich schon ein Merkmal des Verwesungsprozesses ist. Ich würde sagen, nein. Es macht natürlich die Zersetzung wahrscheinlicher, aber für sich allein genommen ist es nur das Merkmal eines ausgewachsenen Fruchtkörpers. Oder sehe ich das falsch?


    Eine andere Frage wäre, ob solche Exemplare noch gut schmecken. Immerhin sind sie ja wohl relativ wässrig.

    Ich habe einen Bio Markt in Köln und fahre seit 20 Jahren regelmäßig zum O u. G. Einkauf zum Großhändler. In der Steinpilzsaison habe ich beim Großhändler noch nie wirklich knackige Steinis gesehen. Die sind immer schon relativ weich und weiße Röhren sucht man da vergeblich. Und trotzdem kosten die 30€ im Einkauf das Kilo und werden auch verkauft. Also so schlecht können die wohl nicht sein.

    Mann muss ja bedenken, das die hier verkauften Steinpilze sehr selten aus Deutschland kommen und bis die im Supermarktregal liegen 3-6 Tage auf dem Buckel haben. Wer also hier im Gourmet Restaurant was mit Steinpilzen bestellt bekommt wahrscheinlich genau diese Qualität, und lecker schmecken tut es wahrscheinlich trotzdem.

  • Dass viele Leute erschreckend gammelige Exemplare sammeln, steht außer Frage.


    Allerdings würde mich interessieren, ob weiches Fleisch eines Steinpilzes an sich schon ein Merkmal des Verwesungsprozesses ist. Ich würde sagen, nein. Es macht natürlich die Zersetzung wahrscheinlicher, aber für sich allein genommen ist es nur das Merkmal eines ausgewachsenen Fruchtkörpers. Oder sehe ich das falsch?


    Eine andere Frage wäre, ob solche Exemplare noch gut schmecken. Immerhin sind sie ja wohl relativ wässrig.

    Hallo Menedemos;

    Deinem Namen nach kennst Du Dich ja ein wenig in der griechischen Philosophie aus und demnach hat er wohl von sich gegeben, dass es nur ein einzig Gutes gibt (oder so ähnlich ;) ). Auch bei Pilzen und auch bei Steinpilzen gibt es für mich nur ein einzig Gutes und dies ist "STEINHART"!

    Jeden Steinpilz, die im übrigen meiner Meinung nach absolut überbewertet werden, aber wirklich jeden der auch nur leicht weich ist und eben nicht wirklich steinhart ist, lasse ich stehen! Das selbe gilt für die weiteren "Renner" der Speisepilzsammler, den Maronen die ja wirklich lecker sind - nur die wirklich absolut harten und festen kommen ins Körbchen.

    Liebe Grüße

    Maria

  • Hallo Maria,

    Da stimme ich dir absolut zu.

    Wenn schon Pilze , dann nur das Beste. Lass den Gammel doch den anderen welche meinen , das ist gut.

    Gruß

    Norbert

    ------------------------------------------------------
    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • Kann es sein, dass bisher ein oben angepinnter Thread fehlt, in dem das Thema "zu alte Speisepilze" behandelt wird?


    Das Thema kommt oft hier vor, da ist ja offensichtlich Bedarf an Aufklärung. Mir als Anfänger fehlte es zu Beginn an Info-Material, wann ein gutes Erntealter ist, wann ein Pilz deutlich zu jung und wann zu alt ist. Das habe ich eher hier im Forum und durch Videos etwas besser verstanden - in den Pilzbüchern dürfte da meiner Meinung nach mehr zu stehen. Zugegeben: Bis heute bin ich da im Grunde unsicherer als bei der Bestimmung! (Also hat bisher geklappt ohne Magenverstimmung, aber Optimieren geht immer.)


    Man muss fast für jede Pilzart den Idealzustand erst mal kennenlernen, oder?


    Vielleicht kann sich jemand die Mühe machen und mal anschauliche Beispielfotos und Beschreibungen zumindest für die häufiger angefragten Speisepilze einstellen?

    Kann man Warnsignale auflisten?

    Sind das wabbelige, zu weiche Hüte bei Röhrlingen - oder auch bei anderen?

    Artuntypische Verfärbungen?

    Wie erkennt man denn Schimmel, wenn der nicht wie Schimmel aussieht, den man zuhause mal an Brot etc. gesehen hat?


    Klar, die Verzehrfähigkeit bleibt Ermessenssache... hier gehen ja auch die Meinungen der Experten auseinander. Aber ich schätze, dass sich viele in wesentlichen Punkten einig sind.


    So ein Beitrag oder Thread hätte dann den Vorteil, dass man auf den bei typischen Anfragen direkt verweisen kann ohne dass die ganz Erklärerei von vorn beginnt!

    Sollte es den schon geben umso besser... womöglich überlesen?


    Pilzigen Gruß ==9

    Surely it is our responsibility to do everything within our power to create a planet

    that provides a home not just for us, but for all life on Earth.”


    David Attenborough

  • Ahoj, Neuling,


    toller Vorschlag und ich würde sagen:

    Du hast den Job!


    Ist das nich toll?


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • Hallo

    Ich lasse auch nur Steinpilze mit weißen Röhren und knackigem Hut in mein Körbchen...

    Aber: Neulich habe ich ein Experiment gemacht. Ich hatte drei super knackige Steinpilze gefunden, die ich leider nicht sofort verwerten konnte.

    Ich habe sie drei Tage trocken und luftig gelagert, bei ca 12 Grad.

    Sie sahen nach dieser Zeit noch sehr gut aus und rochen typisch, nicht gammelig, hatten aber viel Gewicht verloren und erinnerten mich an Pilze aus dem Supermarkt, die ich nie gekauft hätte. In diesem Fall kannte ich deren Geschichte ja und sah kein Risiko. Ich muss sagen, sie waren prima und bekömmlich.


    Aber was die Leute so sammeln, ist mitunter erschreckend. Aber ich habe auch schon Probleme mit der schleimigen Konsistenz älterer Exemplare auf dem Teller, viele lieben gerade das

    Gruß Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Malone


    welcher Teil meiner Beschreibung, dass ich dabei immer noch sehr unsicher bin war nicht zu verstehen?

    Oder fandest Du das witzig...? :rolleyes:


    Also ich freue mich weiterhin, wenn hier jemand mit langjähriger Erfahrung und geübtem Blick Wissen teilt. Kommt mir sinnvoller vor als bei Bestimmungsanfragen den Neulingen in aller Regelmäßigkeit "die sind zu alt" zu schreiben ohne genauer zu erklären, was das genau bedeutet und wie ein Anfänger das überprüfen kann.

    Surely it is our responsibility to do everything within our power to create a planet

    that provides a home not just for us, but for all life on Earth.”


    David Attenborough

  • Malone hat sicher gemeint, dass es sehr aufwändig ist, solche Vergleichsfotos zu machen und die entsprechenden Kommentare hinzuzufügen, damit sie der Anfänger nutzen kann.

    Darum hat er dir diesen Job "angeboten"

    Natürlich kannst du die Bewertung noch nicht durchführen, aber durchaus daran mitwirken:

    Finde Steinpilze in, sagen wir fünf oder sechs Entwicklungsstadien und bereite sie mit Fotos von oben, unten und Schnittbild vor und poste sie durchnummeriert.


    Dann können die Experten mit einfacher Bezugnahme auf die Nummern den Zustand bewerten und allen hätten etwas davon.


    So hätte jeder den Teil, den er beisteuern kann, geleistet und die Arbeit bleibt nicht bei einem hängen. Alle Leute sind freiwillig und ehrenamtlich hier dabei und es ist ein Geben und Nehmen


    LG Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Hallo Bernd,


    hier haben PSV und viele erfahrene Menschen immer wieder Fotos gepostet und anschauliche Geschichten zum Beispiel aus der Beratung erzählt...

    Also (Foto-)Material und gute Beispiele aus eigener Erfahrung gibt es ja bereits, nur nicht zusammengetragen und komprimiert.


    Ich selber habe übrigens bis jetzt einen einzigen Steinpilz selber gefunden.

    Das können sich sicher viele nicht vorstellen, die von Massenvorkommen erzählen. Aber das ist tatsächlich so.


    Mir ist auch direkt bei meinen ersten Posts gesagt worden, dass meine Bilder farbtechnisch nicht okay wären.

    Deswegen bin ich seitdem auch äußerst zurückhaltend Fotos zu posten, da sie ja ancheinend nicht den gewünschten Standards entsprechen.


    Wenn ich den Eindruck hätte, dass ich für den Job passend wäre, dann hätte ich mich unaufgefordert daran gemacht.

    Ich habe aber einfach zu viele Fragezeichen.


    Sorry, bei mir ist in den letzten Tagen hier öfter mal angekommen, dass Anfängern Vorwürfe gemacht werden, sie würden zu doofe Fragen stellen oder sich als Experten aufspielen... da habe ich mich schon gefragt, in wie weit man hier überhaupt willkommen ist, wenn man noch nicht zu den weisen Eingeweihten zählt -

    und jetzt wird mir gesagt, ich soll da was starten obwohl ich keinen Plan habe.

    Das kam in der Summe bei mir echt schräg an.


    Tut mir echt leid. Ich bin davon ausgegangen, dass ich einen sinnvollen Vorschlag gemacht hätte, der auf lange Sicht viele Wiederholungen erspart und auch etwas konstruktiver auf die Neuen wirken könnte.


    Vielleicht brauche ich mal Abstand von der Onlinekommunikation, ist mir wohl grad zu anstrengend oder keine Ahnung.

    Mit Grüßen.

    Surely it is our responsibility to do everything within our power to create a planet

    that provides a home not just for us, but for all life on Earth.”


    David Attenborough

  • Hallo

    ich selbst bin, auch wenn schon lange hier aktiv, mitnichten selbst ein Experte...

    Dein Vorschlag war sinnvoll und gut, dies einmal vorweg


    Hier gibt es sicher viele Fotos im Forum. Aber selbst die zusammenzutragen kostet Zeit.

    Das könnte, jeweils mit der Zustimmung der jeweiligen Autoren, auch jemand machen, der neu im Thema ist.


    Diese Collage könnte dann entsprechend mit Worten ergänzt werden.


    Vielen fehlt es an der Zeit und hier geht es nicht um Belehrungen neuer Nutzer, die sich Mühe geben.


    Aber es entsteht halt leider auch häufig der Eindruck, das Rundum-Service erwartet wird, der nicht geboten werden kann

    LG Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Vielleicht brauche ich mal Abstand von der Onlinekommunikation

    Ja, das glaube ich wirklich. Du scheinst die Dinge zu ernst zu nehmen und flapsige Bemerkungen über alle Maßen zu dramatisieren. Und Ironie ist wahrscheinlich auch eher schwierig, stimmt's?

    Dabei bist du bestimmt intelligent, darin liegt's nicht. Dein Vorschlag hier war an sich ein sehr guter und konstruktiver! Auch deine Anmerkung, dass Neulinge oft ein bisschen harsch behandelt werden, weil ihre Fotos und Angaben nicht ganz perfekt sind, ist scharfsinnig erkannt und trifft m.E. schon einen wichtigen Punkt (Empfehlung an die alten "Hasen": Wenn einem die Fotos missfallen, gibt es auch die Möglichkeit, dass man einfach mal GAR NICHTS dazu schreibt...)

    Aber sei nicht so sensibel und empfindlich, das belastet doch vor allem dich selbst. Das wäre jedenfalls mein Rat.


    In diesem Thread habe ich nämlich - bei wirklich objektiver Betrachtung, ich habe mich bemüht! - nichts gefunden, was in irgendeiner Form unhöflich oder respektlos dir gegenüber gewesen wäre.


    Mit vielen Grüßen aus dem Nürnberger Reichswald

    Menedemos

  • Wenn einem die Fotos missfallen, gibt es auch die Möglichkeit, dass man einfach mal GAR NICHTS dazu schreibt...)

    Hallo Menedemos,

    davon hat der Anfrager aber auch nichts. Er würde dann nur merken, dass niemand auf seine Anfragen antwortet, aber niemand würde ihm sagen warum. Seine nächste Anfrage enthielte dann gleich schlechte Fotos, und alles geht von vorne los und nichts kommt voran.

    Wann verstehen die Leute endlich, dass der Hinweis auf schlechte Fotos nichts mit persönlichem Wohlgefallen oder gar Oberlehrerverhalten zu tun hat, sondern damit, dass man halt keine zielführenden Ratschläge geben kann, wenn die Fotos nicht eine gewisse Mindestqualität haben. Wäre es denn nicht besonders schlecht, würde man den Anfragern diese Information vorenthalten?

    Im übrigen denke ich auch gerade nach, vielleicht mal wieder einen Forumswinterschlaf bis zur Morchelsaison einzulegen, da ich finde, dass das allgemeine Kommunikationsniveau gerade stark am Absinken ist (ist übrigens im Nachbarforum, in dem ich auch aktiv bin, genau so) und die Leute immer gestresster wirken und immer aggressiver reagieren, so dass man bei seinen Beiträgen immer sehr genau auf die exakte Wortwahl achten muss, um nicht den nächsten Konflikt vom Zaun zu brechen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,

    ich bin auch noch ganz am Anfang, ok, ich investiere größere Teile meiner Freizeit in das Thema, aber trotzdem am Anfang und hab auch aus Unkenntnis hier sicher schon einige nicht richtige Dinge von mir gegeben, einfach weil man noch zu unerfahren ist. Wenns um bestimmte Dinge geht, die mitunter mit einigen Gefahren verbunden sind für die Gesundheit, dann ist Kritik doch durchaus angebracht. So lang das sachlich ist und vernünftig erklärt wird, also damit mans versteht und was draus lernt, dann ist das doch gut. Gut, daß wir u.a. hier zahlreiche solcher Spezialisten haben, die teils ihr ganzes Leben dem Thema gewidmet haben, ich finde sowas immer wieder faszinierend, zumal es die meisten in Ihrer Freizeit tun, vermute ich mal.

    z.b. so jemand wie Jürgen, wenn es mal wieder eine lebhafte Diskussion um die ein oder andere Kollektion Rotfüße geht und man mal einen Röhrlingsexperten hat, der seine Meinung zum Gezeigten sagt und zwar so im Detail erklärt, daß man es auch als Anfänger verstehen kann und was davon lernt und viele viele andere, mit den unterschiedlichsten Fachgebieten, da hast du hier doch für quasi fast alles jemanden. Geballtes Wissen auf einem Fleck.

    Was würdest du ohne freiwillige Feuerwehr tun? Das was hier einige leisten ist ja auch nichts anderes so gesehen und Brandschutz sollte man auch sehr ernst nehmen oder Arbeitssicherheit oder raucht man ernsthaft im Sommer in nem knochentrockenem Moorwald und schnipst die Kippe dann irgendwo hin oder fummelt irgendwo an ner elektrischen Leitung rum ohne vorher den Strom abzustellen.

    Klar, der Ton macht die Musik, aber du liest es hier ja auch öfter, wie genervt manche momentan sind von Sammlern, die nur Matschepampe mitbringen zu Beratungen oder sich sowas womöglich noch in die Pfanne hauen und dann jemand der zusätzlich auch noch berufstätig ist nachts um drei in die Klinik muß zwecks Bestimmungsversuch und Hilfe.

    Diese ganze Zeit momentan ist auch nur noch zum ;( Krieg, Corona, Long Covid, Klima spielt verrückt, Inflation, Pilzentzugerscheinungen in großen Teilen des Landes und dazu dann noch Unmassen unnötige Probleme medizinischer Art, dann ist ja klar, daß man nur noch genervt ist manchmal. Alle hier sind natürlich auch unterschiedliche Charaktere, stammen aus verschiedensten Regionen mit manchmal anderer Mentalität, naja so ist das, jede Region hat ihre Eigenheiten, jeder Wald auch, daß ist ja das Spannende, Einheitsbrei wär doch langweilig.

    Das mit den Fotos, meine waren auch oft nicht optimal, aber es war oft so, daß es sich trotzdem klären ließ worum es sich handelte.

    Hier hab ich in nicht mal zwei Jahren mehr über Pilze gelernt, als in den 43 Jahren zuvor.

    Meinen Dank an alle, die mir hier bisher so viel beigebracht haben.

    Bezüglich Steinpilze, das dauert seine Zeit, bis man raus kriegt wo es gut ist, letztendlich tun es ja auch Spuren davon, Schnippelabfälle im Wald, eventuell überständige total verschimmelte, wo mans doch noch gut erkennt und nicht zuletzt der Blick in andere Körbe beim Vorbeigehen, wenn einer welche drin hat, dann weißt du doch, das es im Umkreis welche gibt. Dann heißts eine Wandertour nach der nächsten und wenn der Wald entsprechend groß ist, dannn reicht das für Jahre, den komplett zu erkunden. Hier ist fast kein Wald, in dem ich noch keine gefunden hätte. Mir geht das so beim Thema Pfifferlinge, habe exakt eine Stelle, wo mal ein paar mehr in manchen Jahren wuchsen, aber viel wars auch nicht und auf einem Mittelstreifen eines Moorweges, da steht eine große Birke und daneben ein Vogelbeerbaum, drumrum fast nur Moos und da unter dem Vogelbeerbaum find ich komischerweise jedes Jahr immer ein paar, dieses Jahr bisher exakt einen 100m drumrum exakt nichts, am Weg und im Wald nix, hab da mal nen ganzen Tag verbracht und echt jeden cm abgesucht, weils mich interessiert hat, grundsätzlich immer so Anfang Oktober, aber die Stelle ist zuverlässig bisher, die beobachte ich weiter die Ministelle. Nicht zu dunkel, aber trotzdem feucht ist schon mal gut, Gewässernähe ist immer von Vorteil, Bäche, Seen, Tümpel, dann im direkten Zusammenhang mit dem Ufer des Gewässers bis gut 20 m dahinter, wenn dann die Vegetation passt, perfekt. Oder so ein etwas lichter uralter Buchenmischwald, das ist prinzipiell auch immer eine gute Idee, auch mit entsprechender Feuchtigkeit, oftmals eher am Waldrand. In wärmeren Zeiten z.b. eher die Nord oder Osthänge von Mittelgebirgen, da knallts nicht ganz so drauf und eben Wetter beobachten, ist ja online ein Kinderspiel im Gegensatz zu früher. Das wird schon, glaub mir, ich hab auch lang gebraucht um mir da einen Reim drauf zu machen, hier in meiner Region war die Vermutung oft ein Treffer.


    Liebe Grüße

  • Vielleicht kann sich jemand die Mühe machen und mal anschauliche Beispielfotos und Beschreibungen zumindest für die häufiger angefragten Speisepilze einstellen?

    Vor knapp 20 Jahren gab es die Verbraucherschutz-Tafeln der DGfM.

    Wo einige Marktpilze in verschiedenen Altersstufen vorgestellt wurden (Pfifferling, Zucht-Champignon, Marone, Steinpilz, Austernseitling).

    Damit sollten die Anbieter solcher Pilze wohl etwas sensibilisiert werden. Was leider nicht gelang!!!


    Auch wenn manche Fotos suboptimal sind, hier mal die Tafeln zum nachschauen.


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Wenns um bestimmte Dinge geht, die mitunter mit einigen Gefahren verbunden sind für die Gesundheit, dann ist Kritik doch durchaus angebracht. So lang das sachlich ist und vernünftig erklärt wird, also damit mans versteht und was draus lernt, dann ist das doch gut.

    Leider sehen das aber viele Leute anders. Man hat manchmal das Gefühl, dass diese sich gerade von vernünftiger und emotionsloser Sachlichkeit im Erklären provoziert fühlen, um nicht zu sagen getriggert, weil sie vielleicht in ihrem Leben schon negative Erfahrungen mit sachlich-vernünftigen Erklärern gemacht haben. Diese Leute machen dann gegenüber den sachlichen Erklärungen völlig zu und reagieren mit Anpampen - da ihnen möglicherweise ein Zacken aus der selbst aufgesetzten Krone bricht, wenn jemand ihre unzutreffenden Denkweisen kritisch hinterfragt. Da kann die Erklärung so sachlich-vernünftig sein wie sie will, das Ende der Kommunikation besteht dann aus Anpampen, da in diesem Moment das Rechthaben und Rechtbehalten wichtiger ist als die drohende Gesundheitsgefahr. Welcher stolze Sammler von 600-Gramm-Steinpilzen hört schon gern, dass seine tollen Funde kulinarisch wertlos oder sogar gesundheitsgefährlich (je nach Zustand) sind? Da ist die Versuchung manchmal übergroß, den anderen anzupampen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Man hat manchmal das Gefühl, dass diese sich gerade von vernünftiger und emotionsloser Sachlichkeit im Erklären provoziert fühlen

    Ich weiß, was du meist, aber wenn es mir selber ums Thema Wissen bzw. Bildung geht, denn das hier ist klar ein Teil davon, dann will ichs doch erst Recht sachlich haben, also ich zumindest.

    Und wie einen vernünftiger Umgangston zu sein hat, na das ist doch gemeinhin bekannt, eigentlich...

    Ist das ernsthaft so, daß man dann noch regelrecht angepampt wird? Ist ja gruselig, aber was soll ich sagen, hab ja selber auch schon manches hören dürfen, wenn man im Wald mal den Matsch etwas kritisch angeschaut hat oder wie Sonntag, als es hieß, sie sind ja wählerisch, das nimmt er nicht mit, das auch nicht, na und, nach dem Kram hab ich mich erstmal etwas in den Wald verzogen und auf nem umgefallenen Baum gesessen und mir erstmal ein Pils genehmigt, ohne Alk.

  • hab ja selber auch schon manches hören dürfen, wenn man im Wald mal den Matsch etwas kritisch angeschaut hat

    Ja, genau das meine ich. In einem solchen Moment ist die eine Kommunikationsbotschaft die sachlich-vernünftige "deine Pilze sind zum Essen zu alt", aber es gibt noch mehr, z. B. "wie doof bist du eigentlich, dass du dir sowas in den Korb tust", oder vielleicht auch "bisher warst du immer der Meinung, du kennst dich mit Pilzen gut aus, aber jetzt zeige ich dir aus Gehässigkeit mal, wie dumm du in Wahrheit bist" Solche Leute gibts, das machen die aus der ursprünglich sachlich-vernünftigen Botschaft, und das kommt so bei ihnen an. Mit denen kannst du nicht sachlich-vernünftig kommunizieren, weil sie in alles, was du sagst und ihrer eigenen vorgefassten Meinung widerspricht, einen negativen Unterton reininterpretieren und sofort in Verteidigungsstellung gehen. Leider siehst du solchen Leuten nicht im Vorfeld an, wie sie drauf sind. Jedenfalls ist es eine Illusion zu glauben, dass sich jeder über sachlich-vernünftiges Erklären freut.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    4 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Gab aber auch Leute, die sich sehr bedankt haben, als ich denen das ein oder andere erklärt habe, oft gings um Maronen, die knubbeligen und die dünnstieligeren, die Qualität sowieso, aber auch wenn ich denen erkläre, was Edelreizker sind, die kennen da viele vom Sehen aber vielen sind die unbekannt.

    Am besten so weit wie möglich nach so nem unangenehmen Termin sich irgendwie mit dem Allerwertesten drauf setzen.

    Du hast getan, was richtig war, das zählt.

  • Leider siehst du solchen Leuten nicht im Vorfeld an, wie sie drauf sind. Jedenfalls ist es eine Illusion zu glauben, dass sich jeder über sachlich-vernünftiges Erklären freut.

    Ja so ist das, exakt auf den Punkt gebracht.